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1Korinther 3: Wie ist ein guter Leiter?

„Wir sind Gottes Mitarbeiter…“ 1Kor. 3,9

In Kap. 3 kommt Paulus auf das zu Eingang erwähnte Problem in der Gemeinde Korinth zu sprechen: Ihre Spannungen durch Gruppenbildungen (V. 4), die sich gegenseitig ausgrenzten – äußerlich gespalten hatte sich die Gemeinde offensichtlich noch nicht. Mit großer Offenheit diagnostiziert er ihre Motive: Eifersucht, Zank und zeigt ihre geistliche Unreife auf. Leiter der Gemeinde sind Diener, Gottes Mitarbeiter mit unterschiedlicher Begabung an dem einen Bau Gottes und nicht Anführer gegenerischer Parteien. Kein Mensch hat das Fundament (Christus) der Gemeinde gelegt, sondern Gott selbst. Unsere Verantwortung ist es, richtig darauf aufzubauen. Sowohl „Anführer“, als auch „Anhänger“ müssen aufpassen, dass sie nicht den größeren Blick auf Christus verlieren.

Dass sich die Korinther in dieser verkürzten Sicht bestimmter Leiter rühmten (V. 21), zeigt ihre schwache Auffassung vom Evangelium (V. 1-2). In der Kirchengeschichte sind wir dankbar für herausragende Leiter und Lehrer – aber wie oft hat gerade dieser Segen zur Spaltung in der Gemeinde Jesu geführt?!

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1. Könige 6: Überwältigend, aber nicht überzeugend!

Nach einer 7jährigen Bauzeit stand in Jerusalem ein Tempel, der nach dem Bericht in 1. Könige 6 sowohl in seinen Ausmaßen als auch in seiner Ausstattung „großartig“ war. Die Hinweise auf die Kunst der Fachleute und auf verschiedene Details der Gestaltung vermitteln uns den Eindruck von einem sehr imposanten und wuchtigen Gebäude. Ein echter Tempel eben, erhaben und kunstvoll, ästhetisch und repräsentativ…

Ein kleiner Einschub in der ausführlichen Beschreibung des Tempels (1. Könige 6, 11-13) gibt die Mitteilung Gottes an den Bauherrn Salomo wieder, dass trotz dieser überwältigenden Ausstattung des Gebäudes der Segen nicht bedingungslos garantiert wurde, sondern abhängig blieb von der Herzens- und Lebenshaltung der Menschen. Gott bindet seinen Segen auch heute nicht an äußere Formen, wie kunstvoll und feierlich und kostspielig diese auch sein mögen. Er bezieht sich mit seiner Zusage von Segen und Leben auf die innere Ausrichtung und das praktische Verhalten der Menschen.

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Jeremia 25: 100mal berührt

Dem Gericht Gottes, das in Jeremia 25 für eine Zeitspanne von 70 Jahren angekündigt wird, ging eine lange Zeit des anhaltenden Werbens um die innere Zustimmung und den Gehorsam der Menschen voraus.

Allein Jeremia hat 23 Jahre lang um die Aufmerksamkeit für Gottes Wort und Willen geworben. Und das war noch längst nicht alles: „Früh und fleißig“, nämlich rechtzeitig und „immer wieder“ hat Gott seine Leute geschickt, die Gottes Botschaft vermittelt haben (Jeremia 25, 3-4).

Aber dieser ganze Aufwand stand in keinem Verhältnis zu dem Ergebnis: 100mal berührt und nichts passiert! Wie soll Gott mit einer ignoranten Menschheit umgehen, die sich zwar hin und wieder oberflächlich berühren lässt, aber nicht wirklich gepackt wird von Gottes Wirklichkeit und Liebesangebot?

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1Korinther 2: Gottes Weisheit – ganz anders

„Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat… das hat Gott bereitet denen, die ihn lieben.“ 1Kor. 2,9

Paulus erinnert die Gemeinde an seine Zeit in Korinth vor 7 Jahren. Als sich die Gemeinde neben der Synagoge gebildet hatte (Apg. 18,7), kam er nicht mit der für Griechen üblichen Rhetorik und hohen Redekunst der Philosophen (V. 4). Ja, er gab sogar zu, dass er in „Furcht und großem Zittern“ (V. 3)  bei ihnen war. Wahrscheinlich war Paulus tatsächlich kein schlechter Redner, wie seine Verteidigungen später in Cäsarea zeigen (Apg. 26,28), aber er betont, dass Glaube nicht auf Rhetorik beruhen darf, sondern auf Vollmacht des Geistes Gottes. Die war bei ihm.

Um diese geistliche Weisheit Gottes zu erkennen, muss man ein „geistlicher Mensch“ (V. 14-15) sein. Das bedeutet nicht, fromm vorgeprägt zu sein (das war der Verbrecher am Kreuz neben Jesus auch nicht), oder eine geistliche Begabung mitzubringen (das hatten die Huren und Zöllner, die zu Jesus kamen, auch nicht), sondern sich der Offenbarung Gottes (V. 10), dem Ruf Gottes, zu öffnen. Das haben alle Menschen, die an Jesus glauben, getan – wie weit sie vorher auch von Gott entfernt waren!

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1. Könige 4-5: Reich und weise – geht das?

Eine im alten Orient gestellte Frage lautete: Warum klopft der weise Mann oft an die Tür des Reichen und bittet um Geld, während man nie einen reichen Mann vor der Tür des Weisen sieht mit der Bitte um einen klugen Rat?

Die Antwort lautete: Der Weise kennt den Wert des Reichtums, aber der Reiche kennt nicht den Wert der Weisheit!

Reichtum und Weisheit scheint demnach eine seltene Kombination zu sein. Aber die Beschreibungen aus 1. Könige 4 und 5 zeigen uns ein geschichtliches Beispiel, dass einen unvergleichlich großen Reichtum und eine außergewöhnliche Weisheit in seiner Person vereinen konnte: Salomo! Diese Weisheit Salomos ist sprichwörtlich geworden: 1. Könige 5, 9-14.

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Jeremia 24: Was gut ist, stellt sich noch raus!

Gott stellt durch seinen Propheten in Jeremia 24 „sehr gute“ und „sehr schlechte“ Feigen gegenüber. Daran illustriert er, was eine gute und was eine schlechte Lebensentwicklung ist.

Die Menschen, die noch mal „Glück gehabt haben“ und vorerst vom Gericht Gottes verschont blieben, sind in Wirklichkeit ziemlich schlecht dran. Während die Leute, denen es jetzt sehr schlecht geht, es im Endeffekt gut haben werden.

Entscheidend ist nicht die gegenwärtige Lebensqualität, sondern wohin mich mein Weg – der leichtere oder der schwerere – führt, was das Ergebnis dieser Lebensphase ist.

Ob dein Leben zu den „sehr guten“ oder den „sehr schlechten“ Feigen gehört, zeigt sich noch nicht endgültig in der augenblicklichen Lebenssituation, sondern wird sich langfristig herausstellen.

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1Korinther 1, 18-31: Starkes christliches Selbstbewusstsein!

„Denn die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind.“ 1Kor. 1,25

Der jungen Gemeinde in Korinth (ca. 7 Jahre alt), die geprägt ist von vielen römischen Sklaven und freigelassenen Sklaven, strengen Juden und gebildeten Griechen, gibt Paulus ein starkes Bild vom Evangelium Gottes, vom Wort vom Kreuz, der Kraft Gottes. Dieses Evangelium – so hat er es selbst in Athen erlebt (Apg. 17,32) – wurde von den gebildeten Griechen als Torheit abgelehnt (ein Gott stirbt nicht für einen Sünder und steht erst recht nicht wieder auf von den Toten!). Von den Juden (Apg. 18,6) wurde das Wort vom Kreuz als Ärgernis empfunden (der gekreuzigte Jesus sollte ihr Messias sein?). Diese Weisheit Gottes ist aber aller menschlichen Weisheit überlegen: Jesu Kreuzestod beantwortet unser menschliches Schuldproblem und unser Todesproblem und ermöglicht in der Auferstehungskraft Jesu zu leben. Gott hat die „kleinen Leute“ in der Gemeinde Korinth erwählt (V. 26-28) – das gibt ihnen ein starkes christliches Selbstbewusstsein.

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1. Könige 3: Der größte Wunsch!

„Gesunde Menschen haben hundert Wünsche. Aber ein Kranker hat nur einen Wunsch.“ – So lautet ein Sprichwort.

Als dem Salomo von Gott die Erfüllung seines Wunsches in Aussicht gestellt wird, bittet er um die innere Befähigung mit Weisheit, damit er seiner göttlichen Berufung gerecht werden kann. Ein sehr berühmter Beweis dafür, dass Gott diese Bitte erhört hat, wird in der Berichterstattung von 1. Könige 3 direkt mitgeliefert.

In der Antwort auf die Frage, was unsere größten Wünsche sind, werden die Ziele und die Schwerpunktsetzung unseres Lebens erkennbar. Gebe Gott, dass unsere Wünsche mit Gottes Berufung für unser Leben übereinstimmen.

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Jeremia 23: Woher stammt diese Botschaft?

In dem sehr ernsten Kapitel Jeremia 23 finden wir eine sehr kritische Beurteilung der zeitgenössischen (und heutigen?) Hirten und Propheten im Volk Gottes.

Ein zentraler Vorwurf Gottes besteht darin, dass die von den Propheten verbreitete Botschaft nicht aus dem Rat und Wort Gottes stammt, sondern aus dem eigenen Wunschdenken der Verkündiger, bzw. einfach auch von anderen diebisch übernommen wurde, also Plagiate sind.

Ein wesentliches Defizit der selbsternannten Boten Gottes bestand und besteht darin, dass sie in Wirklichkeit nicht von Gott inspiriert sind. Ihre Botschaft wirkt vielleicht sehr originell, aber sie ist nicht originär von Gott.

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1Korinther 1, 1-17: Gemeindeprobleme – ganz normal!

„Gott ist treu, durch welchen ihr berufen seid…“ 1Kor. 1,9

Paulus war auf der 2. Missionsreise ca. 50 n.Chr. von Athen nach Korinth gewandert und hatte dort eine Gemeinde gegründet, die sich aus der abgelehnten Verkündigung in der korinthischen Synagoge gebildete hatte (Apg. 18). 1 1/2 Jahre blieb er in Korinth – was die Bedeutung dieser Stadt unterstreicht. Ca. 7 Jahre später schreibt er auf der 3. Missionsreise von Ephesus aus einen Brief an die Korinther, der uns nicht überliefert ist (1Kor. 5,9). Auf diesen Brief hin besucht ihn eine Abordnung von Korinth in Ephesus und berichtet von Spannungen in der Gemeinde (V. 11). Darauf hin schreibt er einen zweiten Brief, den er durch Timotheus nach Korinth schickt – unseren 1. Korintherbrief (ca. 57 n.Chr). In diesem geht er auf die Spannungen ein und beantwortet viele gestellte Gemeindefragen.

Der Brief zeigt, welch mühsames Geschäft es war, den jung gegründeten Gemeinden in ihren Problemen und Entwicklungen zu helfen…