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1. Könige 2: Zeit der langen Messer

Bevor David stirbt, beauftragt er seinen Sohn Salomo, die strafenden Konsequenzen an den Menschen zu vollziehen, die ihm Schaden zugefügt haben, denen gegenüber er jedoch durch politisch erforderliche Zurückhaltung oder durch gegebene Versprechen Rücksicht üben musste. Nun vollstreckt sein Nachfolger das Urteil an den Personen, die bisher nie für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen worden sind (1. Könige 2).

Unabhängig davon, wie diese von David veranlasste Racheaktion moralisch zu bewerten ist, machen mir diese Ereignisse erneut deutlich, dass jeder irgendwann von seiner unbewältigten Vergangenheit eingeholt wird.

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Jeremia 22: Abschreckendes Beispiel

Gott gewährt den Menschen, die in einer besonderen Beziehung zu ihm stehen, sich aber nicht so verhalten, keine Sonderbehandlung, sondern vollzieht im Bedarfsfall an seinem eigenen Volk das Gericht (Jeremia 22, 5).

Wenn Israel Gott nicht als positives Vorbild verherrlichen will, dann wird die von Gott gerichtete Stadt Jerusalem eine Offenbarung sein für die heidnischen Völker, die diese Entwicklung beobachten (Jeremia 22, 8-9).

Auch ein abschreckendes Beispiel kann ein deutliches Zeugnis für die Wirklichkeit Gottes sein. In sofern kann Gott jeden gebrauchen, um sich zu offenbaren, die einen als gesegnetes Vorbild und die anderen als warnendes Beispiel.

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Römer 16: Die persönliche Gemeinde

„Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss.“ Röm. 16,16

Im letzten Kapitel grüsst Paulus 29 Personen in Rom (9 Frauen, 20 Männer), die er anscheinend kennt, obwohl er noch nie in Rom war. Das spricht von bester Information über die Gemeinden und von der Mobilität der Mitarbeiter, die in dem aufgebauten Gemeindenetz reisten. Die Gemeinde war multikulturell – es sind römische Namen, griechische und hebräische. Auch starke Wertschätzung kommt hier zum Ausdruck. Der große Theologe ist zugleich ein starker Beziehungsmensch, ein hervorragender Missionar!

Zum Schluss noch eine Warnung vor Irrlehrern (ganz am Schluss hat diese ein besonderes Gewicht) und die Grüße der Mitarbeiter und ein Lobpreis Gottes – „dem, der allein weise ist..“ (V. 27).

Ein großer Brief, der, über Rom hinaus, der Gemeinde Jesu aller Zeiten eine starke Herausforderung und Stärkung (V. 25) war!

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1. Könige 1: Demütige Personalpolitik

Kurz vor seinem Lebensende vollbringt David noch mal eine große Tat, für die er in 1. Könige 1 zu Recht mehrfach gefeiert wird. Diese für sein Volk wichtige Tat bestand darin, dass er gerade noch rechtzeitig auf eindeutige Art und Weise seinen Sohn Salomo zum Nachfolger beruft.

David hat die zukünftigen Entwicklungen nicht sich selbst überlassen nach dem Motto: „Nach mir die Sintflut.“. Als einsichtiger politischer Leiter hat er sich beraten lassen und ein Machtvakuum vermieden, die Gefahr eines Bürgerkriegs verringert und die bereits verfolgten Karrierepläne von ungeeigneten Personen verhindert.

Allerdings ist mit der Berufung eines Nachfolgers auch unvermeidlich verbunden, dass die eigene Wirkungszeit nicht nur zu Ende geht, sondern auch relativiert und vielleicht sogar von dem zukünftigen Mann in den Schatten gestellt wird. Mehrfach wird David in diesem Kapitel gewünscht, dass sein Sohn Salomo ein noch bedeutenderer König wird als er selbst sein konnte. Diese für ihn auch demütigende Erwartung hat David nicht abgehalten, weil eine solche Zukunft ein Segen für das ihm anvertraute Volk sein würde und darum seinen Zielen entsprach. Schwache und stolze Leiter berufen Mitarbeiter, die ihnen unterlegen sind. Erstklassige Leiter berufen erstklassige Mitarbeiter, d. h. die besten und fähigsten Menschen, die sie kriegen können.

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Jeremia 21: Raus oder rein?

Der König Zedekia bittet Jeremia, für das Volk Juda die Pläne Gottes zu erfragen, weil er eine ganz bestimmte Antwort von Gott erhofft: „Vielleicht wird der Herr gemäß allen seinen Wundern an uns handeln, so dass der Feind von uns abzieht.“ (Jeremia 21, 2).

Aber Gottes Reaktion besteht in der Ankündigung, „dass der Herr selbst gegen sie kämpft“ (Jeremia 21, 5) und sie in die Hand ihrer Feinde geben (Jeremia 21, 7).

„Der Weg des Lebens“ für das israelitische Volk besteht nicht im Widerstand bis zum letzten Mann, sondern in der Aufforderung zur Kapitulation vor dem Ratschluss Gottes und das heißt, in der Kapitulation vor dem menschlichen Gegner (Jeremia 21, 8).

So wie der Eroberer Alexanders der Große vor jeder von ihm eroberten Stadt eine Fackel in den Boden rammte und jedem, der – solange die Fackel brannte – die Stadt verließ, das Leben garantierte, genauso stellt Gott seinem eigenen Volk ein Ultimatum. Die Flucht aus der Stadt und der Weg in die Gefangenschaft war die einzige Chance zum Überleben! Die alles entscheidende Frage für alle Hörer der Botschaft Jeremias lautete darum: Raus oder rein?

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Römer 15: Große Pläne

„Ich habe es dennoch gewagt und euch manches geschrieben…“ Röm. 15,15

In Kap. 15 schließt Paulus das Thema der Gewissensbindung ab, indem er jetzt ganz direkt die beiden unterschiedlichen Gruppen in der Gemeinde in Rom benennt, die sich nach dem Vorbild Christi (V. 7) annehmen sollen: „Juden“ (V. 8) und „Heiden“ (V. 9). Die Judenchristen sollen die Heidenchristen annehmen, weil Jesus ihnen gedient hat – er die Verheißungen Gottes an das Volk Israel bestätigt hat. Die Heidenchristen sollen die Judenchristen annehmen, weil Gott ihnen, den zunächst nicht Erwählten,  Barmherzigkeit erwiesen hat (V. 9-12). Selbst die Heilsgeschichte zieht Paulus heran, damit Friede in Rom einzieht!

Ab Vers 14 legt er den Römern seine Reisepläne vor – der äußere Grund für den Römerbrief. Gott hat ihn zum Heidenapostel berufen (V. 16 u. 18) und so will er auch weiter nach Spanien (V. 24 u. 28). Die Römer sollen ihn dazu aussenden und unterstützen.

Paulus, ein Friedensstifter mit weitreichendem Horizont!

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2. Samuel 24: Suche es dir selbst aus!

David ist schuldig geworden und soll nun zwischen unterschiedlichen Formen der Bestrafung wählen. Er will nicht in die Hände von Menschen fallen (2. Samuel 24, 14). Das ist für ihn das Schlimmste, was er unbedingt vermeiden will. Das ist eine weise Entscheidung, denn Gott ist barmherzig, aber der Mensch ist ein Mensch. Wenn du es umgehen kannst, liefere dich ihm nicht aus.

Jesus hätte dieses Schicksal, „in die Hände von Menschen ausgeliefert zu werden“, umgehen können, denn ihn traf keine Schuld und darum auch notwendigerweise keine Strafe. Aber er nahm diese Höchststrafe freiwillig auf sich (Matthäus 17, 22), damit wir frei und straflos davon kommen.

Seitdem hat der Mensch die Wahl. Nicht die Wahl zwischen unterschiedlichen Strafformen. Sondern die Wahl zwischen Strafe und Freiheit, zwischen Gericht und Gnade, zwischen Tod und Leben (Johannes 5, 24). Suche es dir selbst aus!

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Jeremia 20: Warum tut er sich das an?

Jeremia beschreibt in Jeremia 20 die Last seines Dienstes und gibt zu erkennen, dass er zeitweise ein verzweifelter Prophet ist, der an seinem Auftrag zu zerbrechen droht.

  • Er muss immer Gewalttat und Zerstörung ankündigen (Jeremia 20, 8)
  • Das führt zu Spott und Hohn für ihn (Jeremia 20, 7-8).
  • Alle Leute werden zu Gegnern (Jeremia 20, 10).
  • Seine Geburt erscheint ihm nicht mehr als Geschenk, sondern als Belastung (Jeremia 20, 14ff).
  • Seine Lebenszeit ist bestimmt von Mühsal, Kummer und Schande (Jeremia 20, 18).

Warum tut Jeremia dann aber diesen Dienst?

  • Die Veranlassung dafür ist nicht der Wunsch Jeremias, sondern Gott hat ihn überredet und ist ihm zu stark geworden (Jeremia 20, 7).
  • Zwischenzeitlich wollte Jeremia diesen Dienst kündigen, aber dann „brannte es in seinem Herzen“, so dass er es „nicht aushalten konnte“ (Jeremia 20, 9).
  • Außerdem richtet er sich immer wieder daran auf, dass „Gott mit ihm ist wie ein starker Held“ (Jeremia 20, 11).
  • Und Jeremias Verhältnis zu Gott kommt in dem Gebet zum Ausdruck: „Dir habe ich meine Sache anvertraut.“ (Jeremia 20, 12).
  • Und: „Singt dem Herrn, lobt den Herrn. Denn er hat die Seele des Armen errettet aus der Hand der Übeltäter.“ (Jeremia 20, 13).
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Römer 14: Respekt vor dem Gewissen des anderen!

„Lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Auferbauung untereinander.“ Röm. 14,19

Ein weiteres Thema christlicher Ethik ist die Frage der Akzeptanz von unterschiedlicher Gewissensbindung in der Gemeinde (Römer 14,1ff). Juden und Heiden in Rom hatten unterschiedlich geprägte Gewissen: enge und weite. Paulus sagt, es gibt „Schwache“ und „Starke“ in der Gemeinde. Im Bereich der sogenannten „Mitteldinge“ (Lebensstilfragen, Traditionsfragen, Modefragen), die an sich nicht Sünde sind, gilt das Gewissen des Einzelnen als Maßstab.

Wo das nicht beachtet wird, entsteht der Konflikt, dass die Engen die Weiten verurteilen und die Weiten die Engen verachten (V. 3). Beides soll vermieden werden, im Blick auf Christus, der beide Gewissensbindungen annimmt, Gewissen schärfen und formen will.

Die Starken sollen die Schwachen respektieren, also auf ihre Gewissenfreiheiten im Beisein der Schwachen verzichten (V. 15). Die Schwachen sollen den Starken nicht ihre enge Gewissensbindung aufzwingen (Zeichen von Gesetzlichkeit) (V. 22).

Jeder soll nicht nur das Gewissen des anderen respektieren, sondern auch seine eigene Gewissenprägung, die nur behutsam durch weitere Prägung verändert werden kann (V. 23).

Gott hat mit unserem Gewissen etwas sehr Gutes, Hilfreiches in uns geschaffen – das soll nicht zur Spaltung der Gemeinde missbraucht werden!

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2. Samuel 23: Kapitän und Mannschaft

Im ersten Teil dieses Kapitels (2. Samuel 23) beschreibt David seine besondere persönliche Befähigung, mit der Gott ihn ausgerüstet hat, damit er ein bevollmächtigter und gesegneter König für sein Volk sein konnte.

Im zweiten Teil des Kapitels werden die Helden Davids aufgezählt, die als mutige und fähige, unbedingt loyale Mitarbeiter an seiner Seite standen.

Für eine gute Mannschaftsleistung muss beides zusammenkommen: Die ganz individuelle und vielleicht auch besondere Begabung des Leiters und seine Ergänzung und Unterstützung durch ein Team von hingebungsvollen und zuverlässigen Personen.