Artikelformat

Römer 14: Respekt vor dem Gewissen des anderen!

„Lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Auferbauung untereinander.“ Röm. 14,19

Ein weiteres Thema christlicher Ethik ist die Frage der Akzeptanz von unterschiedlicher Gewissensbindung in der Gemeinde (Römer 14,1ff). Juden und Heiden in Rom hatten unterschiedlich geprägte Gewissen: enge und weite. Paulus sagt, es gibt „Schwache“ und „Starke“ in der Gemeinde. Im Bereich der sogenannten „Mitteldinge“ (Lebensstilfragen, Traditionsfragen, Modefragen), die an sich nicht Sünde sind, gilt das Gewissen des Einzelnen als Maßstab.

Wo das nicht beachtet wird, entsteht der Konflikt, dass die Engen die Weiten verurteilen und die Weiten die Engen verachten (V. 3). Beides soll vermieden werden, im Blick auf Christus, der beide Gewissensbindungen annimmt, Gewissen schärfen und formen will.

Die Starken sollen die Schwachen respektieren, also auf ihre Gewissenfreiheiten im Beisein der Schwachen verzichten (V. 15). Die Schwachen sollen den Starken nicht ihre enge Gewissensbindung aufzwingen (Zeichen von Gesetzlichkeit) (V. 22).

Jeder soll nicht nur das Gewissen des anderen respektieren, sondern auch seine eigene Gewissenprägung, die nur behutsam durch weitere Prägung verändert werden kann (V. 23).

Gott hat mit unserem Gewissen etwas sehr Gutes, Hilfreiches in uns geschaffen – das soll nicht zur Spaltung der Gemeinde missbraucht werden!

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


SPAM-Schutz *