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Lukas 7, 18-35: Jesus ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder!

„Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium gepredigt“ Lk. 7,22

In diesem Bibelleseabschnitt geht es wieder um Johannes den Täufer. Bevor er von Herodes enthauptet wurde, saß er im Ostjordanland in einer Burg gefangen. Im Gefängnis kommen ihm Zweifel über Jesus, den er als Messias erkannt hatte – damals. Wenn mit dem Messias jetzt das Reich Gottes kommt, warum sitzt er dann im Gefängnis…?

Jesus antwortet den Boten für Johannes: Seine Taten weisen ihn als den Messias aus. Die Totenauferweckung des jungen Mannes von Nain am eindrücklichsten. Er hält ein Plädoyer für Johannes: Er ist trotz seiner Zweifel der größte Prophet des AT, denn er durfte den Messias leibhaftig ankündigen. Gleichzeitig kritisiert Jesus die Pharisäer: Für sie sind Johannes und Jesus wie Spielverderber in Kinderspielen (Hochzeit, Beerdigung) auf der Straße, die sich verweigern. Aber alle Nachfolger Jesu (die der Weisheit folgen) bestätigen, dass Jesus nicht Raufbold sondern Retter war.

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2Mose 12-13: Der Befreiungsschlag

Zwischen Mose, dem Vertreter Gottes, und dem Pharao, der auch als Gott verehrt wurde, fand eine unerbittliche Auseinandersetzung statt. Die Hartnäckigkeit des Pharaos ist eine Illustration für den Hass Satans auf die Pläne und die Liebesabsichten Gottes. Die Unnachgiebigkeit Gottes demonstriert auf der anderen Seite die rettende Macht Gottes. Mit einem Befreiungsschlag holt er sein Volk aus der Sklaverei heraus: 2Mose 12-13.

Die Israeliten hatten nichts anderes zu tun, als das Handeln Gottes in Anspruch zu nehmen. Sie erhielten Anweisungen, wie sie dafür sorgen können, dass das Gericht Gottes an ihnen vorübergeht (Passah = das Vorübergehen). Mit diesen Bestimmungen für das erste Passah erhält Israel bereits eine andauernde Verordnung, die dafür sorgen soll, dass dieser Befreiungsschlag Gottes nicht in Vergessenheit gerät: „Du sollst nicht vergessen, dass der Herr dich mit starker Hand aus Ägypten befreit hat!“ (vgl. 2Mose 12, 14; 2Mose 13, 3.9.14.16).

Was dieses Passahfest mit uns heute zu tun hat, sagt Paulus in 1. Korinther 5, 7.

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Psalm 12-14: Wer nicht fragt, bleibt dumm!

„Der Herr blickt vom Himmel herab auf die Menschen. Er will sehen, ob es da welche gibt, die Verstand haben und nach ihm fragen.“ (Psalm 14, 2)

Gott will keine gedankenlose und oberflächliche Zustimmung. Er sehnt sich nach Menschen, die nach ihm fragen. Sie tun das vielleicht noch voller Zweifel und mit Zurückhaltung. Aber es sind Menschen, die nach ihm fragen. Wer mit dieser Aufrichtigkeit sucht, der wird Erfahrungen mit Gott machen: Jeremia 29, 13.14.

Glaube scheitert nicht an skeptischen Fragen, sondern an der Gleichgültigkeit. Ein Beispiel dafür ist für mich der französische Philosoph Jean Paul Sartre. In dem letzten aufgezeichneten Gespräch mit seiner Lebensgefährtin Simone de Beauvoir bestätigt er, dass er es niemals für notwendig gehalten hat, sich mit den Fragen nach Gott und dem christlichen Glauben auseinanderzusetzen. Sartre war Atheist aus Prinzip und hat diese Einstellung nie hinterfragt, weil es seinen Lebensvorstellungen und Interessen zuwider lief.

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Lukas 6, 27-49: Man kann nicht auf Dauer den Bauch einziehen

„Was nennt ihr mich Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ Lk. 6,46

In Jesu Feldpredigt spricht er viele praktische Dinge des menschliches Lebens an, die seine Jünger von der Praxis der Pharisäer unterscheiden sollten:

  • Diese liebten nur ihre Freunde und konnten ziemlich unbarmherzig mit Anderen und Schwächeren umgehen
  • Diese waren blinde Blindenleiter, korrigierten Leute und sahen ihre eigenen viel größeren Fehler nicht

In diesem Zusammenhang steht auch das Gleichnis vom Baum und seinen Früchten. In der Natur gilt das Prinzip der Entsprechung: Wie der Baum, so die Früchte, das Innere kommt nach Außen, Frucht und Baum haben ein und dieselbe Art. Bei den Pharisäern war das anders: Außen gut und fromm, innen auf eine subtile Art böse und gottlos. Jesu Jünger aber sollen echt sein. Und tatsächlich, Jesus hat Recht – letztlich kommt das heraus, was in einem Menschen steckt. Man kann nicht auf Dauer den Bauch einziehen.

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2Mose 9-11: Gesteigerte Bemühungen

Gott intensiviert sein Gerichtshandeln:
•    Die Gerichtsplagen über Pharao und Ägypten werden zunehmend schärfer und verschonen niemanden mehr (2Mose 9, 11), außer dem israelitischen Volk.
•    Gleichzeitig werden die Kommunikationsbemühungen Gottes intensiver und ernster (2Mose 9, 13-19) und brechen irgendwann ab, was aber auch noch ein Reden Gottes sein kann.

Und der Pharao steigert seine Ablehnung:
•    Trotz der Intensivierung der Plagen und des Redens Gottes!
•    Obwohl ihn selbst seine Beraten zum Einlenken auffordern (2Mose 10, 7).
•    Auch wenn er zwischendurch kurzfristig einlenkt und sich vor Gott schuldig bekennt (2Mose 10, 16).

Ein Herz wird nicht durch eine Materialschlacht verändert, sondern durch Gottes Gnade (Jer 17, 14).

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Psalm 10-11: Wie Widerstandskraft entsteht

Wenn selbstsüchtige und gewissenlose Menschen mit anderen Menschen hemmungslos, heimtückisch und brutal umgehen (Psalm 10, 3-11), dann verhilft uns das Bewusstsein von dem gerechten Charakter Gottes und seinen Möglichkeiten (Psalm 10, 12-16) mitten in diesen Wahrnehmungen zu einem „festen und gewissen Herzen“ (Psalm 10, 17).
Wenn wir zur Flucht aufgefordert werden (Psalm 11, 1), weil wir angeblich der Zerstörung der ethischen und biblischen Grundlagen nichts entgegensetzen können (Psalm 11, 3), dann gibt uns der Blick auf den eigentlichen Herrscher (Psalm 11, 4) die Kraft zum Widerstehen.

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Lukas 6, 1-26: Wir wären bestimmt auch zu ihm gewandert

„… alles Volk begehrte, ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm aus…“ Lk. 6,19

Die Bergpredigt – bei Matthäus – schildert Lukas als Feldpredigt. Das kann man verstehen, wenn man die Lehrtätigkeit Jesu nicht mechanistisch versteht. Er konnte an verschiedenen Orten Ähnliches oder sogar Gleiches sagen. Wiederholung war eine der ganz wichtigen Lehrmethoden der Rabbiner.

Auch in diesem Abschnitt fällt der krasse Kontrast auf: Jesus lehrt und heilt die Menschen, sie fliegen auf ihn – „denn es ging Kraft von ihm aus“ (Lk. 6,19). Gleichzeitig lauern die Schriftgelehrten darauf, ob er ihre Ordnungen übertritt, um etwas gegen ihn in der Hand zu haben.

Besonders abstoßend ist das, wenn man weiß, mit welcher Raffinesse die Juden versuchten, das Gesetz zu halten und gleichzeitig trickreich zu umgehen, um ihre Freiheit zu leben.

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2Mose 7-8: Wie entsteht ein hartes Herz?

Die ersten von Gott veranlassten Plagen, die Mose ankündigt, haben in den Augen des Pharaos kein Alleinstellungsmerkmal, weil auch seine Magier und Berater diese übernatürlichen Phänomene herbeiführen konnten (2Mose 7, 11.22; 2Mose 8, 3). Die göttlichen Gerichtswunder waren zwar belastend, aber der Pharao konnte sie noch in sein „normales“ Erfahrungsspektrum einordnen. Weil es sich aus seiner Sicht um nichts Außergewöhnliches handelte, respektierte er auch nicht die dahinter stehende Autorität. Als seine eigenen Zauberer ihn schließlich darauf hinweisen, dass in den Ereignissen eindeutig „Gottes Finger“ erkennbar wird (2Mose 8, 15), ist der Pharao für diese Information schon nicht mehr erreichbar.
Wer Gottes Reden im „Normalen“ ignoriert, wird Schwierigkeiten haben, es im „Außergewöhnlichen“ anzuerkennen.

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Psalm 8-9: Der Mensch ist groß und elend zugleich!

Diese Feststellung von dem französischen Philosophen und Naturwissenschaftler Blaise Pascal wird von der Bibel bestätigt.
Psalm 8 beschreibt die hohe Würde jedes Menschen, die immer wieder umkämpft ist, weil die Gottebenbildlichkeit (Psalm 8, 6) des Menschen in Vergessenheit gerät.
Psalm 9 beinhaltet die Warnung vor der Gefahr, dass der Mensch seine Grenzen nicht mehr erkennt und sich überschätzt (Psalm 9, 21).
Die Menschheit bewegt sich zwischen den beiden Extremen von Menschenverachtung und Menschenverherrlichung. Und auf der persönlichen Ebene schwanken wir zwischen Minderwertigkeitskomplexen und Größenwahn.

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Markus 3: Dynamisch, energisch, leidenschaftlich!

„Er sah sie umher an mit Zorn und ward betrübt über ihr verstocktes Herz und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus!“ Mk. 3,5

Markus schildert die tumultartigen Umstände, die sich durch Jesu Predigten und Heilungen ergaben. Jesus zeigt seine ganze Leidenschaft für die Menschen:

  • Er ist zornig über die Verhärtung der Pharisäer (Mk. 3,5)
  • er wird von den Kranken geradezu „überfallen“ (Mk. 3,10)
  • er wird von seiner Familie verkannt: „er ist von Sinnen“ (Mk. 3,21). Und er lässt sie sogar draußen stehen und wendet sich den Zuhörern hin.
  • er warnt die Pharisäer vor der Sünde gegen den Heiligen Geist: Die guten Taten Jesu gegen das Zeugnis des Heiligen Geistes umzukehren und sie als Taten des Teufels zu interpretieren. Aus dieser Spirale kommen sie nicht mehr heraus.

Es ist schwer ‚was los um Jesus herum. Aber es geht ihm nicht um Aufruhr, sondern er brennt für die verlorenen Menschen. Dazu beruft er 12 Jünger, um das Reich Gottes auszubreiten.

Lassen wir uns von diesem dynamischen, energischen, leidenschaftlichen Jesus ergreifen. Dessen Jünger sind wir!