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2Mose 5-6: Erste Erfahrungen in Leitungsaufgaben

Der Pharao verachtet Moses erste Aufforderung zur Freilassung des Volkes Israel (2Mose 5, 2) und erhöht stattdessen die Akkordzahlen für seine hebräischen Sklaven.
Das Volk Israel ist nach der ersten Aktion von Mose noch mehr bedrückt und dementsprechend weniger bereit, auf das zu hören, was Gott ihnen durch Mose zusagen will (2Mose 6, 9).
Mose selbst ist über die bisherigen Ergebnisse seiner Mission (2Mose 5, 23) so entsetzt, dass er den von Gott erhalten Auftrag kritisch sieht (2Mose 6, 12 und 2Mose 6, 30).
Nur Gott bleibt beharrlich bei seiner Zielsetzung (2Mose 6, 2-8).

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Psalm 6-7: Innere Freiheit

In Psalm 7 beschreibt David, dass er von Menschen „verfolgt“ wird (V. 2.6), die immer „wieder“ (V. 13) gegen ihn vorgehen und ihn unter Druck setzen.
Weil er dafür bei sich keine selbstverschuldete Ursache findet (V. 4-6), hat er die Freiheit, sich mit seiner Situation an Gott zu wenden und ihn um Hilfe zu bitten in dem Bewusstsein, dass Gott ein „gerechter Richter“ (V. 12) ist.
Ein reines Gewissen ist kein bequemes Ruhekissen, sondern eine gute Voraussetzung für ein offenherziges und engagiertes Beten.

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Johannes 5, 30-47: Trau, schau, wem?

„Ihr sucht in der Schrift; denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt…“ Joh. 5,39

Die Frage ist: Wem kann man vertrauen, wessen Zeugnis ist glaubwürdig? In wichtigen Fragen braucht man verlässliche Referenzen, selber kann einer viel erzählen. Jesus verweist auf dieses wichtige Prinzip. Er hat gewichtige Zeugen für seine Identifikation mit Gott, seinem Vater: Johannes der Täufer (V. 33-35), Mose (V. 45-47), ja, das ganze AT (V. 39-40)!

Aber die Juden stellen sich (anscheinend) auf die Seite der Schrift, an Moses und Johannes des Täufers Seite – und gleichzeitig gegen Jesus – bis heute. Die Schrift ja, Jesus nein! Die moderne Theologie drehte das um: Jesus ja, die Schrift nein! Diesen Streit löst Gott selbst: Er ist der Haupzeuge Jesu. Durch Jesu Einsetzung als Richter stellt er sich hinter seinen Sohn (V. 21-23). Außerdem bezeugt der Vater den Sohn durch dessen einzigartige Werke (V. 36-37). Gott, der Vater, die Schrift und der Sohn gehören zusammen. Man kann nur alle drei zusammen haben – oder alle drei nicht.

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2Mose 3-4: Schwierige Einstellungsverhandlungen

Gott beruft Mose und muss dabei gegen viele Einwände kämpfen. So beklagt Mose
1.    seinen Mangel an Bedeutung (2Mose 3, 11),
2.    den Mangel an Informationen (2Mose 3, 13),
3.    den zu erwartenden Mangel an Glauben bei der Zielgruppe (2Mose 4, 1),
4.    den Mangel an eigener Begabung (2Mose 4, 10) und nicht zuletzt
5.    den bei ihm vorhandenen Mangel an Bereitschaft (2Mose 4, 13).
Auf jeden Punkt in dieser langen Mängelliste geht Gott ein und widerlegt die Befürchtungen, vertieft das Verständnis, erteilt Vollmachten und kommt seinem Wunschkandidaten entgegen.
Dieses Entgegenkommen Gottes zeigt sich nicht zuletzt in der Person Aarons, den Gott als Ergänzung und zur Bestätigung dem Mose entgegen schickt (2Mose 4, 14 und 2Mose 4, 27).

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Psalm 4-5: Sehen oder gesehen werden?

„Viele sagen: Wer wird uns Gutes sehen lassen? – O HERR, erhebe über uns das Licht deines Angesichts.“ (Psalm 4, 7)

Das ist die Gegenüberstellung von einer Frage und einer Bitte. Es ist das Gegenüber von einer resignativen Äußerung auf der einen Seite und dem Ausdruck der Erwartung auf der anderen Seite. Es handelt sich um zwei ganz unterschiedliche Formen der Lebenserwartung.
Der erste Satzteil ist ein grundsätzlicher Ausdruck der ungestillten Lebensgier des Menschen, die ohne echte Hoffnung auf Erfüllung bleibt. Der zweite Satzteil ist eine Aussage, die eine konkrete Erwartung an eine bestimmte Person, ein Gebet zu Gott beinhaltet.
Die Lebenserwartung des Unglaubens besteht in der Sehnsucht, dass man noch so viel wie möglich zu sehen bekommt. Die Lebenserwartung des Glaubens besteht in dem Wunsch, von Gott gesehen zu werden. Denn wenn Gott uns sein Angesicht zuwendet, dann sind wir angesehene Leute und stehen unter seinem Segen.

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Johannes 5, 1-29: Hören und glauben!

„Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ Joh. 5,24

Johannes folgt in seinem Evangelium dem Festkalender Israels. Jesus ging immer zu den Jerusalemer Festen. Die Heilung des 38 Jahre lang Kranken am Teich Bethesda zeigt Jesu Barmherzigkeit und die bizarre Unbarmherzigkeit der Juden, die den Geheilten kritisieren, weil er nun seine Matte heim trug – am Sabbat.

Der Streit darum führt in eine theologische Auseinandersetzung Jesu mit den Juden. Jesus ist Gottes Sohn (Joh. 5,18) und er ist – wie Gott – das Leben und gibt ewiges Leben: Das geschieht zur Zeit Jesu (siehe die Totenauferweckung des Lazarus Kap. 11), das geschieht am Ende der Zeit (V. 28-29) und das geschieht in der Jetztzeit, heute, durch hören und glauben!

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2Mose 1-2: Kinder mit den Augen Gottes sehen

Herzlich willkommen beim Einstieg in den Bericht von der Wüstenwanderung des Volkes Israel. Dabei spielt Mose als von Gott berufener Leiter eine wichtige Rolle. Sein Leben und seine bedeutungsvolle Wirkungsgeschichte wurden möglich, weil sich seine Eltern entgegen den Vorgaben ihrer Regierung und trotz der Gefährdung des eigenen Lebens dazu entschlossen hatten, ihr Kind nicht dem Tode auszuliefern, sondern ihm das Leben zu erhalten.
Die Begründung dafür wird in der Bibel 3mal erwähnt: Seine Eltern sahen „die Schönheit des Kindes vor Gott“ (vgl. 2Mose 2, 2; Apg. 7,20; Hebr. 11, 23). Diese göttliche Sichtweise für ihr eigenes Kind war die Voraussetzung für eine Lebensentwicklung, die von Gott gestaltet wurde und ein großer Segen für viele war.

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Psalm 1-3: Nicht mehrheitsfähig, aber handlungsfähig!

In Psalm 3 wehrt sich David gegen eine Überzahl von Gegner. Viermal erwähnt er, dass „viele“ ihn bekämpfen (V. 2.3.7). Besonders belastend ist, dass eine Vielzahl seiner Zeitgenossen die Einschätzung vertreten, dass Gott ihm nicht helfen wird (V. 3). Mit anderen Worten: Die Ratingagenturen stellen ihm ein vernichtendes Urteil aus. Die Stimmung ist gegen ihn. Beim Politbarometer ist er durchgefallen. Die Masse hat er gegen sich. Er ist nicht mehrheitsfähig. Aber er ist handlungsfähig. Denn bei Gott hat seine Stimme entgegen allen anderen Prognosen ein großes Gewicht (V. 5).

Nicht mehrheitsfähig, aber handlungsfähig: Das ist die Grenze und die Chance der christlichen Gemeinde in unserer Gesellschaft.

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Matthäus 9, 18-38: Der echt Gute soll der Oberböse sein?

„Als er die Scharen von Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl; denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Mt. 9,36

Am Ende von Mt. 9 haben wir wieder ein „Summarium“, eine Zusammenfassung der Tätigkeit Jesu: Er lehrte (legte das AT aus und illustrierte durch Gleichnisse), er predigte (rief das Reich Gottes aus) und heilte (machte Menschen gesund) Mt. 9,35. Diese Geschichten haben Menschen seit 2000 Jahren fasziniert, Kinder können das verstehen und Erwachsene jeden Alters: Jesus ist wirklich gut!

  • Er heilt die kleine Tochter des Jairus
  • darin eingebunden heilt er die Frau mit dem Blutfluss
  • Er heilt zwei Blinde
  • und einen stummen Besessenen

Aber die Lage spitzt sich langsam zu: Jesus möchte nicht nur als Heiler bekannt sein. Er will nicht, dass sich das herumspricht. Vergeblich (V. 26) und (V. 30-31). Trotzdem hilft er weiterhin. Sogar stumme Geister macht er redend – gegen alle Erfahrungen jüdischen Exorzismusses (V. 33). Das konnte nur der Messias! Das aber durfte nicht sein! Deshalb wird er von den Pharisäern böse interpretiert: Er muss der Oberböse selber sein!

Welch ein Gegensatz: Jesus ist der gute Hirte. Er hatte tiefes Mitgefühl mit den Menschen, als er sie erschöpft und hilflos sah. Und er öffnet seinen Jüngern dafür die Augen – in diese seine Sicht zieht uns der Text hinein…

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1Mose 50: Schlecht gemeint. Aber gut gemacht.

„Schlecht gemeint“ und bösartig ausgerichtet war das Verhalten der Brüder Josefs ihm gegenüber gewesen. Das wird von Josef nicht beschönigt, sondern ganz nüchtern festgestellt (1Mose 50, 20).
Aber Gott hat alles „gut gemacht“. Gott hat seine positiven Zielsetzungen verwirklicht. Die Intrigen und die Boshaftigkeit der Menschen haben das nicht verhindern können. Sondern dieses für Josef schmerzhafte Geschehen hat Gott sogar benutzt, um eine Rettung für viele zu schaffen.
Das ist keine Entschuldigung dafür, wenn Menschen an einander schuldig werden. Aber Gottes heilende und gestaltende Kraft beschränkt und relativiert nicht nur die Macht der Fehler und Sünden in unserem Leben, sondern Gott macht aus dem Minus ein Plus.
Wenn Gott das kann, dann stell Dir bitte mal vor, was das für Dein Leben bedeutet!