Permalink

1Mose 38: Wohin nicht erfüllte Versprechen führen

Die Leviratsehe (von lat. levir = Schwager) wird hier zum ersten Mal erwähnt. Sie beruht auf der Pflicht, die Witwe des kinderlos verstorbenen Bruders zu heiraten und ihm Nachkommen zu schenken, die sein Erbe antreten können.
Onan wurde von Gott nicht für eine bestimmte Sexpraxis bestraft, sondern weil er verhinderte, dass Tamar, die Frau seines verstorbenen Bruders, zu einer eigenen Familie und sein verstorbener Bruder damit posthum zu Nachkommen käme. Denn das hätte bedeutet, dass das Erbe u. a. mit den Kindern der Tamar hätte geteilt werden müssen. Daran hatte Onan kein Interesse und erfüllte darum nicht seine Pflicht.
Und weil Tamar auch darüber hinaus ihr Recht vorenthalten wurde, nimmt sie sich das Recht auf ihre Weise, die nicht gut ist. Aber sie wurde dazu getrieben von Männern, die sich ihr gegenüber verweigerten und ihre Versprechen nicht eingehalten haben.

Permalink

Hiob 32: Zornige junge Männer…

So wurde die Nachkriegsgeneration in der englischen Kunstszene bezeichnet, die mit der alten Garde abrechnete und sich in beißender Sozialkritik übte.
Elihu, der nun als vierter Freund von Hiob in Erscheinung tritt, trägt ähnliche Charakterzüge.
Er ist wütend auf den seiner Meinung nach selbstgerechten Hiob. Und er ist noch zorniger auf seine Vorredner, die darauf keine angemessene Antwort gefunden haben.
Und nun kündigt er gewaltige Stellungnahmen von seiner Seite an, die dem allem endlich ein Ende setzen sollen. Wir dürfen gespannt sein!

Permalink

Matthäus 5, 38-48: Überraschend anders…

„Liebt eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel…“ Mt. 5,44.45

In den „Antithesen“ („ich aber sage euch…“) widerspricht Jesus nicht dem AT, sondern der verdrehten Auslegung der Pharisäer. Er legt seinen Jüngern das Gesetz Gottes richtig aus: Der Wille Gottes lässt sich nicht in menschliche Machbarkeit einebnen. Das wird am stärksten beim Thema Feindesliebe deutlich!

Christen sollen sich in dieser Welt nicht ausnutzen, ausrauben, mobben lassen – sondern ihre persönlichen und bürgerlichen Rechte wahrnehmen. Um ihres Glaubens an Jesus willen aber Zeichen der Liebe (Feindesliebe!) setzen.

Wem, der mir nicht gut gesonnen ist, kann ich heute Gutes tun, für ihn beten?

Permalink

1Mose 37: Ein Leben mit Vision

Josef kam aus sehr schwierigen, verwirrenden und belasteten Familienverhältnissen, in denen er selbst auch eine ganz spezielle Rolle spielte:
•    Von seinem Vater wurde er bevorzugt: 1Mose 37, 3
•    Und von seinen Brüdern wurde er beneidet: z. B. 1Mose 37, 4.8.11
•    Aber von Gott wurde Josef berufen: 1Mose 37, 5.9

Das Reden Gottes durch die Träume gab ihm eine Vision, die ihm für sein ganzes Leben eine Orientierung gab (1Mose 42, 9).

Permalink

Hiob 31: Hiobs Verhältnis zur Pornographie…

…ist eine besondere Demonstration für seine moralische Integrität. Die Auflistung der Arten von Fehlverhalten, derer er sich nicht schuldig gemacht hat, beginnt mit der Möglichkeit der sexuellen Unreinheit in Gedanken und in der visuellen Ausrichtung (Hiob 31, 1-4).

Hiob ist sich der Intensität dieser Versuchung, aber auch ihrer Bewertung durch Gott sehr nüchtern bewusst (vgl. Matthäus 5, 27-28) und hat sich darum eine Selbstverpflichtung auferlegt: Hiob 31, 1.

Permalink

Matthäus 5, 21-37: Ganzheitliche Sexualität

Jesus vertritt hier im Hinblick auf verschiedene ethische Bereiche einen hohen Anspruch.

In seinen Aussagen zur Sexualität (Matthäus 5, 27.28) vertritt er ein vertieftes Verständnis (Sexualität hat ihre Wurzel im Denken) und auch ein vertieftes Verständnis von Moral.

Damit wendet er sich nicht gegen erotisches Verlangen, sondern er setzt sich ein für Reinheit. Im Kopf beginnt nicht nur positive Lust, sondern auch destruktive Gier. Ehebruch beginnt nicht erst mit dem vollzogenen Geschlechtsverkehr, sondern mit dem Begehren. „Die Gedanken sind frei“, aber sie sind nicht wirkungslos.

Permalink

1Mose 36: Expansion erfordert Aufteilung

Zwei Brüder trennen sich…
•    begründet: ihr Hab und Gut war zu groß, der gemeinsame Raum zu klein (1Mose 36, 7);
•    geordnet: der eine bleibt in Kanaan, der andere geht nach Seir (1Mose 36, 6);
•    friedlich: d. h. ohne Streit.

Das ist die Voraussetzung dafür, dass aus zwei Brüdern zwei Völker werden.

Permalink

Hiob 30: Die tiefste Ursache und höchste Instanz

Hiob wird von Menschen verspottet (V. 1-10), bedroht und bedrängt (V. 12-14).
Aber hinter den vordergründigen Veranlassungen und menschlichen Tätern sieht Hiob in Gott den eigentlichen Urheber (Hiob 30, 11). Darum wendet er sich in erster Linie und in letzter Hinsicht an ihn, auch wenn er nicht sofort eine Antwort erhält (Hiob 30, 20).

Permalink

Matthäus 5, 1-20: Kurzgefasste Glücksrezepte

Der gebildete Römer Marcus Terentius Varro rechnete aus, dass zu seiner Zeit 288 verschiedene Lehrmeinungen über Glück existierten. Und wahrscheinlich könnten wir heute noch viel mehr Glückstheorien aufzählen.

Jesus nennt in den Seligpreisungen seine 8 grundsätzlichen Vorstellungen darüber, wer glücklich zu schätzen ist. Diese Aussagen stehen im krassen Gegensatz zu unseren Gedanken dazu, weil wir Happiness mit Glücklichsein verwechseln.

Permalink

1Mose 34-35: Mitten im Chaos ein Neuanfang

Gott ist der Gott,
•    der mitten in der Fluchtbewegung in Erscheinung tritt (35, 1)
•    der mitten in der Traurigkeit zuhört (35, 3)
•    der mitten in der Abwärtsbewegung seine Allmacht entfalten kann (35, 11)
•    der mitten in vielen Angeboten die Ausschließlichkeit beansprucht (35, 4)

Mitten in einer chaotischen und brutalen Familiengeschichte, in der es gerade zu Massakern und Unzucht gekommen ist (1Mose 34; 1Mose 35,22), beginnt ein Neuanfang. Gott kann in jeder Situation eine Gesundheitsreform umsetzen.