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1Mose 38: Wohin nicht erfüllte Versprechen führen

Die Leviratsehe (von lat. levir = Schwager) wird hier zum ersten Mal erwähnt. Sie beruht auf der Pflicht, die Witwe des kinderlos verstorbenen Bruders zu heiraten und ihm Nachkommen zu schenken, die sein Erbe antreten können.
Onan wurde von Gott nicht für eine bestimmte Sexpraxis bestraft, sondern weil er verhinderte, dass Tamar, die Frau seines verstorbenen Bruders, zu einer eigenen Familie und sein verstorbener Bruder damit posthum zu Nachkommen käme. Denn das hätte bedeutet, dass das Erbe u. a. mit den Kindern der Tamar hätte geteilt werden müssen. Daran hatte Onan kein Interesse und erfüllte darum nicht seine Pflicht.
Und weil Tamar auch darüber hinaus ihr Recht vorenthalten wurde, nimmt sie sich das Recht auf ihre Weise, die nicht gut ist. Aber sie wurde dazu getrieben von Männern, die sich ihr gegenüber verweigerten und ihre Versprechen nicht eingehalten haben.

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

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