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2. Könige 14: Streitlust

Amazja ist der Kriegserfolg zu Kopf gestiegen. Nun will er sich mit seinem Kollegen im Nachbarland messen und lässt sich auch durch dessen ernste Warnung (2. Könige 14, 10) nicht davon abhalten.

Wie viel unnötige persönliche Niederlagen und große Nöte für andere Menschen werden verursacht durch einen überheblichen Tatendrang und streitsüchtigen Konkurrenzgeist (Matthäus 5, 25-26).

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Klagelieder 4: Das wird er doch nicht tun – oder?

Trotz der Tatsache, dass Gott seinem eigenen Volk immer wieder Konsequenzen angekündigt hatte für den Fall, dass sie weiterhin in der Ablehnung ihm gegenüber bleiben, hatte niemand damit gerechnet, dass er diese auch für ihn bittere Ankündigung auch wirklich umsetzt (Klagelieder 4, 12).

Aber weil Gott unbestechlich und heilig ist, wird Sünde, die nicht eingesehen und vergeben wird, von ihm bestraft (Klagelieder 4, 13). Auch wenn es sein eigenes Volk, Gottes eigene Familie betrifft (1. Petrus 4, 17).

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2Korinther 13: Wie mag er sie angetroffen haben?

„Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid, prüft euch selbst!“ 2Kor. 13,

Wie ernst es Paulus ist in seinem Kampf um die Korinther, zeigt er im letzten Kapitel 13, in dem er nochmals seine Autorität betont, sie aufruft, sich selbst zu prüfen (V. 5) und sie ermahnt, sich zurechtbringen zu lassen (V. 11). Im letzten Vers kommt der apostolische Segensgruß des dreieinigen Gottes: Christus, Gott und Heiliger Geist – Gnade, Liebe und Gemeinschaft! (V. 13).

Ich werde unweigerlich an das Wort des Paulus im Brief an die Kolosser erinnert: „Ich lasse euch aber wissen, welch einen Kampf ich habe für euch…!“ (Kol. 2,1)

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2. Könige 12-13: Manpower oder Hardware?

König Joasch, dessen Regierungszeit in 2. Könige 12 und 13 beschrieben wird, zeichnet sich durch verschiedene gute Projekte aus. Eines davon besteht in seinem Einsatz für Gottes Haus. Dieses Engagement ist deswegen so bemerkenswert, weil Joasch die Finanzen nicht in moderne Hardware steckte, sondern damit den Einsatz von begabten Personen bezahlte. Das Reich Gottes wird in erster Linie nicht durch technische Aufrüstung gebaut, sondern eher durch die Berufung von Menschen. Das ist ein Prinzip, das bis heute Gültigkeit hat.

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Klagelieder 3: Vor dem Schlimmsten verschont!

Mitten in einem erschütternden Klagegesang (Klagelieder 3), zählt der Prophet Jeremia die Gründe dafür auf, warum er seine Hoffnung nicht aufgibt und wofür er Gott dankbar ist: „Gnadenbeweise des Herrn sind es, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden“ (Klagelieder 3, 22).

Uns geht es vielleicht nicht besonders gut, aber wir sind Begnadigte. Es könnte viel schlimmer sein. Darum sollen wir nicht darüber klagen, dass wir nicht immer bekommen, was wir haben möchten, sondern lieber dankbar sein, dass wir nicht bekommen, was wir verdienen. Wir sind eben „nicht ganz und gar aufgerieben“, wir sind nicht völlig am Ende und wir sind nicht ganz und gar zerstört. Vielleicht werden wir gebeutelt vom Alltag, aber vor dem Schlimmsten bleiben wir verschont.

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2Korinther 12: Leid, eine hohe Offenbarung!

„… ich suche nicht das Eure, sondern euch!“ 2Kor. 12,14

Weil sich die Irrlehrer in Korinth wahrscheinlich auch hohen Offenbarungen rühmten, um die Leute zu beeindrucken, spricht Paulus in Kapitel 12 von seinen „hohen Offenbarungen“, über die er bisher geschwiegen hatte. Er war im Geist entrückt ins Paradies und erlebte Unaussprechliches!

Gleichzeitig erlebt er in seinem Alltag Leid und körperlichen Schmerz und lernt daraus (nachdem er zuvor um Wegnahme dieser Hindernisse gebeten hatte), dass sie einen wichtigen pädagogischen Zweck erfüllen: Sie halten ihn demütig!

Und noch etwas Wichtiges für uns schreibt er hier: Die durchgängige Erinnerung an seine menschliche Schwäche wird ihm zum Zeichen, dass es auf Gottes Kraft in seinem Leben ankommt. Menschliche Stärke und Brillianz würde leicht Gottes Brillianz verdecken. Menschliche Schwäche zeigt desto mehr, dass die Wirkungen in der Gemeinde offensichtlich von Christus stammen und nicht von Paulus. Deshalb ist Paulus gerade dann „stark“, wenn er „schwach“ ist.

Ab Vers 11 deckt er seine verkehrte, plakative Argumentation nochmals für die Korinther auf: „Ich bin ein Narr geworden!“ Wenn er jetzt zum 3. Mal (V. 14) nach Korinth kommt [1x Gemeindegründung, 2x Kurzbesuch nach der Ablehnung des 1. Korintherbriefes, 3x jetzt nach Erhalt dieses 2Korintherbriefes, des 4. Briefes], findet er hoffentlich eine Gemeinde vor, die aus den Krisen gelernt hat!

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2. Könige 10-11: Einseitige Radikalität

Zu den Reformen des Jehu in Israel (2. Könige 10) und des Jojadas in Judäa (2. Könige 11) gehörten nicht nur die politischen Säuberungsprozesse, sondern auch die blutige Ausrottung des Baals-Kultes.

Aber während Jehu auf der einen Seite so konsequent und kompromisslos gegen den Baalskult vorgeht und sehr radikal und bestimmend alles eliminiert, was dazu gehört, zeigt er sich im Blick auf andere Formen des Götzendienstes wieder entgegenkommend (2. Könige 10, 31).

Das ist ein typisches Beispiel für die Kombination von Radikalität und Einseitigkeit! Gibt es überhaupt eine Radikalität, die nicht einseitig wäre?

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Klagelieder 2: Die eigentliche Adresse

Diese Beschreibung der Katastrophe für das Volk Gottes gipfelt in dem Triumphgebrüll der Feinde Israels (Kapitel 2, 16).

Dem stellt Jeremia gegenüber, dass hier in erster Linie nicht die Wünsche der Gegner, sondern der Wille Gottes in Erfüllung geht (Kapitel 2, 17).

Auch dann, wenn Gott uns den Widersachern aussetzt, geschieht mit uns nichts, was nur von Menschen bestimmt wird. Sondern immer und überall sind wir zuerst und zuletzt in Gottes Hand.

Darum sind wir aufgefordert, uns in Krisen nicht in erster Linie gegen Menschen zu richten, sondern zu Gott zu schreien (Kapitel 2, 18-19).

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2Korinther 11: Der Kampf um die reine Jungfrau

„Wollte Gott, ihr hieltet mir ein wenig Torheit zugut!“ 2Kor. 11,1

Die Verteidigungsrede des Paulus gegenüber seinen Gegnern in Korinth nimmt in Kapitel 11 an Fahrt zu.

  • Er vergleicht diese Lehrer mit dem Verführer von Adam und Eva im Paradies: So wie die Schlange sich als Freund Evas verstellte, so verstellen sich diese „falschen Apostel“, die einen „anderen Jesus“, ein „anderes Evangelium“ verkündigen und einen „anderen Geist“ haben (V. 4).
  • Paulus nahm kein Geld für seinen Missionsdienst von Korinthern, damit die Feinde keine Ursache hätten, ihn wegen Geld anzuklagen (V. 7 ff)
  • Die Feinde rühmen sich selbst und setzen Paulus herab. Um dieses unmögliche Verhalten den Korinthern aufzudecken, begibt sich Paulus plakativ auf diese Ebene und macht sich selbst – offen kommuniziert – zum Tor (V. 17). Tatsächlich erkennen die Korinther an der Aneinanderreihung der Leistungen des Paulus, wie groß der Unterschied zu ihren Irrlehrern ist.

Es geht um viel – Paulus zieht alle Register – er eifert, wie Gott, um mit der Gemeinde in Korinth Christus eine „reine Jungfrau“ zuzuführen! (V. 2).

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2. Könige 9: Jehu, der Rasende!

Eine sehr umstrittene Redewendung lautet: „Jedes Volk erhält die Regierung, die es verdient.“ – An diese fragwürdige Behauptung musste ich denken bei dem Bericht über Jehu, den Rasenden (2. Könige 9, 20), den Gott zum König über das götzendienerische Volk Israel setzen lässt und der mit grausamer Radikalität das Land von der gottlosen Königsfamilie Ahab säubert.

Machte die Vorgeschichte wirklich ein so blutiges Vorgehen erforderlich? Wäre eine gemäßigte Handhabung möglich gewesen? – Das ist für uns sehr schwer zu beurteilen.

Ich weiß nur, dass wir sehr dankbar sein können für alle sanften Revolutionen, die Gott unserem Land und unserer Gesellschaft ermöglicht hat.