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1Petrus 1: Hoffnung für bedrängte Christen

„Gelobt sei Gott … der uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung…“ 1Petr. 1,3

Der 1. Petrusbrief ist von Petrus aus Rom („Babylon“ als Deckname, 5,13) geschrieben. Da Petrus nach der Überlieferung unter Nero 64 den Märtyrertod starb, kann man diesen Brief ca. um 62/63 ansetzen. Kein Kirchenvater erwähnt Petrus zu der Zeit als ersten Bischof von Rom. Das wurde erst im 3. Jahrhundert konstruiert. Petrus diktierte dem Silvanus (5,12), der ein ausgezeichnetes Griechisch schrieb. Er richtet sich an Heidenchristen in den Provinzen Kleinasiens (also ein Rundschreiben), die durch die Heiden ringsum unter wachsende Bedrängnis kamen. Dieser Brief ist ein echter Trostbrief!

Die unter Druck Geratenen sollten sich über ihre Wiedergeburt und das himmlische Erbe freuen, angesichts der gegenwärtigen Anfechtungen (Kapitel 1). Sie leben als Privilegierte in einer Ordnung Gottes, von der die Propheten im AT geschrieben haben – aber selbst nicht erreichten.

Als solche sollten sie unter den Heiden ein geheiligtes Leben führen, sich unterscheiden, angesichts des kostbaren Opfers Jesu für sie. Gottes Wort hat sie gezeugt und geboren. Mit ihm tragen sie die Ewigkeit in sich.

Wer so etwas liest, schöpft Kraft, Vision, Mut, seinen bedrängten Glauben zu leben. Ist das nicht auch eine gute Lektüre für uns…?!

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2. Chronik 28: Gottes Zorn und menschliche Wut

Ahas war ein sittenloser, grausamer und gemeingefährlicher Herrscher über Juda und sollte deswegen durch eine militärische Niederlage im Krieg gegen das Brudervolk bestraft und erzogen werden.

Allerdings schlägt das Nordreich Israel im Kampf gegen das Südreich Juda so heftig und brutal über die Stränge, dass es von Gott zur Rechenschaft gezogen wird (2. Chronik 28, 9-11).

Jede Machtstellung, die Gott verleiht, hat Grenzen, die von den Inhabern der Vormachtstellung einzuhalten sind. Selbst wenn ich von Gott als Gerichtswerkzeug eingesetzt werde, rechtfertigt das nicht das Ausleben meiner menschlichen Wut.

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Joel 3: Inspiration für Alle!

Nach der Zusage der äußeren Wiederherstellung seines Volkes bietet Gott in Joel 3,1 noch mehr an: „Ich will meinen Geist ausgießen über alles Fleisch!“.

Das bedeutet: Mit dieser inneren Vollmacht sollen alle, die zu ihm gehören, ausgestattet werden, unabhängig von Geschlecht, Alter oder sozialer Stellung.

Die Verwirklichung dieser Ankündigung hat mit dem Pfingstereignis (Apostelgeschichte 2, 16) begonnen und setzt sich bis in die Gegenwart fort.

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Jakobus 5: Glaube mit Kopf, Herz und Hand

„Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.“ Jak. 5,13

Jakobus hat in seinem letzten Kapitel die Reichen vor Augen, die es unter den Judenchristen wahrscheinlich auch gab. Juden trieben weit gespannten Handel im römischen Reich (K. 4,13) und gehörten öfters zu den Wohlhabenden. Er spricht sehr hart und aufrüttelnd zu den Reichen – was auf deren verfestigten Zustand hinweist. Sie sollten Buße tun über der Ungerechtigkeit, mit der sie ihren Reichtum erworben haben (Lohn vorenthalten, Unschuldige, die sich nicht wehren konnten, verurteilen). Das erinnert stark an die alttestamentlichen Propheten, die soziales Unrecht im Volk Gottes angeprangert haben – z.B. Micha 2,1-2;  Amos 2,6-7;  8,4-6.

Die treue Gemeinde ruft er zu Geduld im Glauben auf. Der Bauer, der geduldig auf die Frucht wartet, die Geduld der Propheten in schwierigen Zeiten, die Geduld Hiobs sind für die Leser ansprechende Illustrationen.

Abschließend ruft er zum Gebet für die Kranken auf. Gebet und Salbung (vielleicht ein spürbares Symbol für Linderung und Heilung Gottes, oder sogar für damalige Medizin?) ist Aufgabe der Ältesten und nicht von durchreisenden Heilern! Elia ist ein starkes Beispiel für Gebetserhörung trotz Schwachheit.

Jakobus, der Judenchrist aus Jerusalem mit einem Anliegen für Judenchristen im römischen Reich – ein Bündel praktischer Ermahnungen und Ermutigungen für den Glaubensalltag. Auch unser Glaube muss Hände und Füße haben!

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2. Chronik 27: Ein kurzes, aber konsequentes Leben

In dem sehr kurzen Kapitel 2. Chronik 27 wird die kurze Existenz des Königs Jotam beschrieben. Er wurde nur 41 Jahre alt.

Aber in diesem kurzen Leben tat er das, was Gott gefiel. Und obwohl das Volk Israel böse war (2. Chronik 27, 2), wurde das Land aufgrund des Wirkens seines auf Gott ausgerichteten Königs bewahrt und gesegnet.

Wenn der Steuermann verantwortungsbewusst handelt, dann bleibt vorerst auch das ganze Schiff auf Kurs, selbst wenn der Mob schon auf dem Deck herum tobt.

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Joel 2: Katastrophenwarndienst

Wenn in Jerusalem die Posaune geblasen wurde (Joel 2, 1), dann war das die Sirene der damaligen Zeit. Damit wurde vor einem nahe bevorstehenden Unglück gewarnt.

Gleichzeitig war dieser Sirenenton (Joel 2, 15) ein Ruf in den Rettungsbunker (Joel 2, 12-14). Denn wer sich in die sichere Zone bei Gott begab, der durfte nicht nur mit dem nackten Überleben rechnen, sondern mit einer vollen Erstattung des Verlustes.

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Jakobus 4: Mutig, praktisch, direkt!

„Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch, naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch…“ Jak. 4,7-8

In Kap. 4 spricht Jakobus weiter mutig das praktische Leben der Judenchristen an:

  • Er zeigt auf, woher Streit unter ihnen kommt: Selbstsucht ist eine böse Wurzel (V. 3).
  • Außerdem spricht er ihre Weltliebe an. Gott hat die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dafür hingab. Die Judenchristen aber standen in der Gefahr, die Welt anders zu lieben: sich von der Welt verführen und gegen Gott locken zu lassen – wie Adam und Eva. Das ist ein Unterschied! Auf den Verführer sollten sie sich nicht einlassen, sondern sich vor Gott beugen – das hasst der Teufel. (V. 7)
  • Sie sollten sich nicht gegenseitig verklagen und lästern. (V. 11)
  • Sie sollten ihre Handelsreisen nicht überheblich selbstsicher planen, sondern ihre Zukunft an Gott hängen: So der Herr will und wir leben…! (V. 15)

Mutig, praktisch, direkt. Manchmal brauchen wir eine klare Ermahnung!

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2. Chronik 26: Hoch- und Tiefbau

Der neue König Usija baute „Türme und Brunnen“ (2. Chronik 26, 10). Mit dem einen verbesserte er die Wehrfähigkeit des Staates Juda und mit dem anderen sicherte er den Zugang zur Wasserquelle. Das sind zwei Existenzfragen, auf die nicht nur ein Herrscher für sein Land, sondern jeder Mensch für sein persönliches Leben achten muss.

Bei Usija kam jedoch das Verhältnis von Hoch- und Tiefbau aus dem Gleichgewicht. Denn es wuchs bei ihm nicht nur die Fähigkeit zur Selbstbehauptung, sondern auch sein Stolz. Und zwar in einem solchen Maße, dass er meinte, auf Gott verzichten zu können (2. Chronik 26, 16). Das hatte tragische Folgen.

So gibt es viele Menschen, die Ihr Lebenshaus sehr hoch bauen, aber nicht ausreichend tief verwurzeln, weil sie gleichzeitig den Zugang zur Quelle des Lebens vernachlässigen.

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Joel 1: Invasion von Insekten

Ein unvergleichlicher und unaufhaltbarer Einmarsch wird in Joel 1 beschrieben. Es handelt sich um den Überfall durch Raupen, Heuschrecken, Käfer und andere Insekten, die nichts mehr übrig lassen.

Gleichzeitig ist diese „Verwüstung vom Herrn“ (Joel 1, 15) nicht nur eine Beschreibung des gegenwärtigen Gerichts, sondern auch eine bildhafte Ankündigung für die zukünftige Invasion von feindlichen Heeren.

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Jakobus 3: Gute Worte

„Wer ist weise und klug unter Euch?“ Jak. 3,13

In den christlichen Gemeinden und den Judenchristen, die Jakobus vor allem vor Augen hat, gab es auch damals schon Streit und Zank (Gemeinde besteht aus Sündern!, gerechtfertigten) (V. 14). Jakobus ermahnt seine Brüder und Schwestern in Kap. 3 in diese Richtung: Gottes Weisheit ist „… friedsam, gelinde, lässt sich etwas sagen…“ (V. 17).

In diesem Zusammenhang spielen unsere Worte eine wichtige Rolle (Jakobus spricht von der „Zunge“). Drei Bilder illustrieren die Macht dieses kleinen Gliedes: Pferdezaum, Schiffsruder und ein kleines Feuer am Waldrand. Menschlich lässt es sich nicht zähmen (V. 8). Aber Gott kann uns reifen lassen (V. 2).

Möge uns Gott heute gute Worte schenken!