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Jakobus 5: Glaube mit Kopf, Herz und Hand

„Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.“ Jak. 5,13

Jakobus hat in seinem letzten Kapitel die Reichen vor Augen, die es unter den Judenchristen wahrscheinlich auch gab. Juden trieben weit gespannten Handel im römischen Reich (K. 4,13) und gehörten öfters zu den Wohlhabenden. Er spricht sehr hart und aufrüttelnd zu den Reichen – was auf deren verfestigten Zustand hinweist. Sie sollten Buße tun über der Ungerechtigkeit, mit der sie ihren Reichtum erworben haben (Lohn vorenthalten, Unschuldige, die sich nicht wehren konnten, verurteilen). Das erinnert stark an die alttestamentlichen Propheten, die soziales Unrecht im Volk Gottes angeprangert haben – z.B. Micha 2,1-2;  Amos 2,6-7;  8,4-6.

Die treue Gemeinde ruft er zu Geduld im Glauben auf. Der Bauer, der geduldig auf die Frucht wartet, die Geduld der Propheten in schwierigen Zeiten, die Geduld Hiobs sind für die Leser ansprechende Illustrationen.

Abschließend ruft er zum Gebet für die Kranken auf. Gebet und Salbung (vielleicht ein spürbares Symbol für Linderung und Heilung Gottes, oder sogar für damalige Medizin?) ist Aufgabe der Ältesten und nicht von durchreisenden Heilern! Elia ist ein starkes Beispiel für Gebetserhörung trotz Schwachheit.

Jakobus, der Judenchrist aus Jerusalem mit einem Anliegen für Judenchristen im römischen Reich – ein Bündel praktischer Ermahnungen und Ermutigungen für den Glaubensalltag. Auch unser Glaube muss Hände und Füße haben!

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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