Permalink

Offenbarung 16: Der Gipfel der Raserei

„… sie taten nicht Buße, ihm Ehre zu geben.“ Offb. 16,9

Die Betonung des Kap. 16 in der Offenbarung ist: Gottes Gerichte sind gerecht! Sie sind Strafe für die Bosheit der Menschen und sie sind gleichzeitig ein Ruf zur Umkehr – wie die 10 Plagen beim Pharao in Ägypten. Gott zeigte seine Macht – aber der Pharao lenkte nicht letztlich ein, ja, er verhärtete sich mehr und mehr. So wird es am Ende der Heilsgeschichte sein. Die Menschen „zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen“ – aber sie lästern Gott, der sie zur Umkehr ruft (3x betont: V. 9.11.21). Wie krass! Wie furchtbar!

Vers 15 ist ein Zwischenruf an die Gemeinde: Er klingt wie die Warnungen Jesu in seinen Gleichnisreden über seine Wiederkunft: „wacht“ und „bewahrt“ euch! Die Gemeinde muss ermutigt, getröstet, gestärkt werden, ihr muss Weitblick vermittelt werden, Vision, Orientierung – und sie muss ermahnt, gewarnt und zur Wachsamkeit gerufen werden. Alles das leistet die Offenbarung!

Permalink

Esther 1: Eine Königin probt den Aufstand

Die persische König Vasti widersetzt sich sehr öffentlichkeitswirksam den Anweisungen ihres Mannes, dem Machthaber Persiens, der sie bei einem für ihn sehr wichtigen Anlass um ihren Auftritt bittet. Die Motive von Vasti für diese Revolte und die Wahl des Zeitpunktes bleiben im Dunkeln. Es gelingt jedoch weder ihr, sich zu emanzipieren, noch wird durch ihr Verhalten das Schicksal anderer Frauen im Lande verbessert (Esther 1).

Die Hauptperson im Buch Esther ist eine andere Frau, die ganz bewusst nicht ihr Recht zur „Selbstbestimmung“ durchsetzt. Deswegen wird sie noch lange nicht „fremdbestimmt“. Aber sie will sich von Gott „bestimmen“ lassen und wird dadurch zur rettenden Schlüsselperson in ihrer Epoche.

Permalink

Offenbarung 15: Was uns den Atem stocken lässt

„Wer sollte dich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen preisen?“ Offb. 15,4

Einer der schönsten Texte der Offenbarung ist das kurze Kap. 15: Das Lied der Überwinder. Die wahre Gemeinde Jesu überwindet den Antichrist durch Jesus. Das ist ein großes Wunder – so groß, wie die Rettung Israels vor dem ägyptischen Pharao nach dem Durchzug durch das Schilfmeer. Am rettenden, anderen Ufer angekommen, sangen sie, befreit und gerettet, ein bewegendes Lied, das Mose angestimmt hatte (2Mo. 15). Sie preisen Gott als Retter und als Herrn, der zu fürchten ist, hatte er doch gerade die ägyptische Armee in den Fluten vernichtet.

Gott rettet und richtet – beides lässt uns den Atem stocken. Die Errettung Israels vor dem Pharao ist eine gute Erinnerung der verfolgten Gemeinde in antichristlicher Zeit. So eröffnet Kap. 15 die letzte Serie von Gerichtswellen – die „Schalengerichte“.

Permalink

Offenbarung 14: Lamm schlägt Drache

„…die folgen dem Lamm nach…“ Offb. 14,4

Der Blick auf den Antichristen ist „schrecklich“ faszinierend (anziehend, bindend). Gemeinde Jesu soll sich davon losreißen und auf Christus schauen. Er steht dem Antichristen gegenüber – Kap. 14. Er ist das Lamm, im Gegensatz zum Tier und Drachen. Auch sie ist „gekennzeichnet“ – sie tragen im Gegensatz zu denen, die der Antichrist gekennzeichnet hat (Kap. 13,18), den Namen Gottes auf der Stirn, sie gehören zu Jesus. Es sind 144.000, die symbolische Zahl aus Offb. 7. Die Versiegelten sind durch die antichristliche Zeit hindurch bewahrt – auch wenn es sie ihr Leben gekostet haben mag (V. 13).

6 Engel werden genannt: 3 Verkündigungsengel (V. 6.8.9) und 3 Gerichtsengel. Das Ende des antichristlichen Reiches wird angekündigt und das Gericht beginnt – hier im Bild der Weinernte und einer Kelter.

Permalink

Nehemia 12: Repräsentation

Zu den Aufgaben eines Leiters gehört auch die angemessene Repräsentation der von ihm geführten Institution oder des von ihm verantworteten Projektes. Bei bestimmten Gelegenheiten, die besonders kritisch oder besonders öffentlichkeitswirksam sind, gilt es, den richtigen Ton und den richtigen Stil zu finden, um das Anliegen korrekt und gewinnend zu vertreten.

Die Einweihung der Mauer (Nehemia 12, 27-43) war eine solche besondere Demonstration, der Nehemia mit einer bestimmten Choreographie der Beteiligten und mit anderen Ausdrucksformen einen sehr bedeutungsvollen und nachhaltigen Charakter verlieh.

Permalink

Sacharja 1-2: Firewall

Eines unserer wichtigsten und gleichzeitig verletzlichsten Körperteile ist das Auge. Aus diesem Grunde befindet sich dieses Organ an einer Stelle unseres Körpers, wo es in mehrfacher Hinsicht abgeschirmt wird. Darüber bewegen wir uns in Gefahr instinktiv auf eine Art und Weise, die unsere Sehfähigkeit besonders schützt.

Mit derselben Fürsorglichkeit, mit der wir unsere Augen und ihre Funktion vor Gefahr abschirmen, betrachtet und behandelt Gott die Menschen, die zu ihm gehören (Sacharja 2, 12). Ein besonderer Schutz besteht in einer Wand aus Feuer (Sacharja 2, 8-9). Manchmal muss er sein Volk auch vor ihren eigenen Fehlern bewahren (Sacharja 1).

Permalink

Offenbarung 13: Könnte sich das 3. Reich wiederholen?

„… wie ein Lamm und redete wie ein Drache…“ Offb. 13,11

Offenbarung 13 ist das klassische Kapitel des Antichristen. Es zeigt eine dämonische Dreieinigkeit: Drache (Teufel), Tier (Antichrist) und zweites Tier (falscher Prophet [Kap. 16,13]). Es ist erschreckend, wie klar sich in dieser Schilderung die „Antichristen“ und totalitären Herrscher durch die Jahrhunderte wiedererkennen lassen – von Nero bis Hitler und wie die neuzeitlichen Tyrannen heute auch heißen mögen… Das Schema ist scheinbar immer das Gleiche:

  • Tyrannen beziehen ihre Macht vom Feind Gottes. Sie verbünden sich mit dem Bösen.
  • Sie suchen, wie der Teufel, Anbetung! Sie stellen sich an die Stelle Gottes und beanspruchen oberste Kontrolle – auch über die Gewissen (V. 4 u. 12).
  • Sie verfolgen die Gemeinde (V. 7ff)
  • Sie beeindrucken, manipulieren und verführen die Menschen durch Begeisterung und Angst (Wille und Zwang mischen sich – wie bei Hitlers Paraden und Propaganda) (V. 12-14)
  • Sie bringen Frieden und Einheit – aber ohne Gerechtigkeit und Freiheit (V. 8)
  • Sie binden die Massen in Abhängigkeit (wirtschaftliche Abhängigkeit, V. 17)

Gemeinde der Zukunft weiß also, was auf sie zukommt! Haben wir aus der Vergangenheit gelernt? Lernen wir aus der Offenbarung?

Permalink

Nehemia 11: Einsatzplan koordinieren

Dieses 11. Kapitel im Buch Nehemia ist eine Dokumentation der Entwicklungsgeschichte und Zusammensetzung der Stadtbevölkerung Jerusalems. Um eine ausreichende Besiedlung und damit eine Sicherstellung der Bedeutung der Stadt und des Tempels zu gewährleisten, war eine bestimmte Siedlungspolitik erforderlich. Dabei mussten manche Volksgenossen ihren Lebensmittelpunkt außerhalb der eigentlichen Heimat aufgeben und nach Jerusalem ziehen.

Diese Besetzungs- und Versetzungsstrategien einzuführen, durchzusetzen, langfristig zu berücksichtigen und darum auch sorgfältig zu dokumentieren (wie hier in Nehemia 11 dargestellt), gehört ebenfalls zu den Aufgaben eines Leiters im Reich Gottes.

Permalink

Haggai 2: Du darfst etwas erwarten!

Nach Aufforderung durch den Propheten Haggai hatte das Volk Israel sich wieder dem Auftrag Gottes gewidmet. Die ersten „Erfolge“ sind allerdings sehr ernüchternd (Haggai 2, 3). Obwohl sie jetzt gehorsam waren, lief nicht alles so, wie sie es sich vorgestellt haben.

Doch Gott verheißt großen Segen und fordert die Menschen mehrmals auf, genau darauf zu achten, wie sie in Zukunft von ihm beschenkt werden: „Nun achtet doch darauf, wie es euch ergehen wird…“  (Haggai 2, 15-19).

Wenn Du mit Gott lebst, darfst Du etwas erwarten!

Permalink

Offenbarung 12: Durchblick im Getümmel

„Das Heil und die Kraft und die Macht ist unseres Gottes!“ Offb. 12,10

Bevor in Offenbarung 13 der Antichrist und seine Zeit besonders beschrieben wird, gibt Kap. 12 zuvor einen breiteren heilsgeschichtlichen Einblick – auch hier in Bildern: Die schwangere Frau ist das Volk Gottes, aus dem der Messias kommt (V. 2) und das von Gott bewahrt wird vor und in der antichristlichen Verfolgung (V. 6 u. 14ff). Der Drache ist das Urbild des Teufels, die „alte Schlange“. Er fiel als Engel von Gott ab und wurde aus dem Himmel verstoßen – auf die Erde (7-9). Dort kämpft er gegen Gott weiter, indem er die Menschen hindern will, zu Gott zurück zu kehren. Alle aber, die ihn „überwunden haben durch das Blut des Lammes“ (V. 11), erkennen, dass der heilsgeschichtliche Kampf durch diese Weltzeit hindurch gewonnen ist: „Das Heil und die Kraft und die Macht ist unseres Gottes!“ (V. 10) ein Zwischenruf, der den Christen in diesem Erdengetümmel Mut macht.