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Apostelgeschichte 22, 1-12: Bekehrungsgeschichte

„Da sie hörten, dass er auf hebräisch zu ihnen redete, wurden sie noch stiller.“ Apg. 22,2

Paulus macht eine Geste mit dem Arm wie ein Redner, der sich Gehör verschafft. Das wollten jetzt alle hören, was dieser Mann zu seiner Verteidigung zu sagen hatte – große Stille! Diese Stille wird noch tiefer, als sie hören, dass er hebräisch zu ihnen redet. Was sagt Paulus?

Er berichtet von seiner Bekehrung. Das Evangelium ist nicht eine philosophische Theorie oder ein Märchen, sondern Gottes Geschichte in Menschheitsgeschichte – Heilsgeschichte, die sich erzählen lässt. Gott handelt in menschlichen Fakten.

Die Bekehrungsgeschichte des Paulus ist Lukas so wichtig, dass er sie in der Apostelgeschichte drei mal wiedergibt (K. 9,1-19K. 22,1-21K. 26,12-18). Paulus liebte es, von seiner Bekehrung zu erzählen. Wie könntest Du Deine Geschichte mit Jesus erzählen?

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1. Samuel 9: Göttliche Führung mitten im Alltag

An dieser starken Geschichte von der Vorbereitung der Berufung Sauls zum König, wie sie in 1. Samuel 9 überliefert wird, könnten wir mehrere interessante Sachverhalte hervorheben. Ich will nur zwei Dinge herausgreifen. Jeweils eine Voraussetzung für Göttliche Führung im Alltag bei Saul und bei Samuel:

  • Diese Berufung kam zustande, weil Saul einer profanen Alltagsaufgabe nachging, der Suche nach den weggelaufenen Eselinnen seines Vaters. Dieser Pflicht hat er sich mit großem Ernst gewidmet. Und diese „Kleinigkeit“ ging in der anschließenden Dramatik der Ereignisse nicht unter, sondern wurde durchgängig im Auge behalten (1. Samuel 9, 20). Bei Sauls Suche nach Eseln, hat Gott ihn gefunden und mit einem Königreich beschenkt.
  • Diese Berufung wurde möglich, weil Samuel das Hören auf Gottes Reden nicht nur einmal gelernt (1. Samuel 3), sondern in seinem Leben diese Hörfähigkeit nicht verloren hat (1. Samuel 9, 15). So wurde auch er vorbereitet und erlangte Gewissheit im Hinblick auf Gottes Willen.
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Jesaja 48: Gottes Willen erkennen!

In diesem Kapitel (Jesaja 48) finden wir vier Aufforderungen zum Hören. In der vierten Aufforderung wird die Notwendigkeit dafür erläutert mit dem Hinweis auf Gottes Reden:

  1. Gottes BEREITSCHAFT zum Reden: „Naht euch zur mir und hört dieses! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet!“ (V. 16). – Ob wir Gottes Willen erkennen können, ist abhängig, von unserer grundsätzlichen Herzenshaltung, von der Gestaltung der äußeren Umstände und von der konsequenten Umsetzung des Erkannten.
  2. Der INHALT seines Redens:  „So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir nützlich ist, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst.“ (V. 17). – Gott leitet nicht nur ganz grundsätzlich, sondern auch individuell, indem er uns zeigt, was „nützlich ist“ und „welchen Weg wir gehen sollen“.
  3. Die WIRKUNG seines Redens: „O dass du doch auf meine Gebote geachtet hättest! Dann wäre dein Friede wie ein Wasserstrom gewesen und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen.“ (V. 18). – Das Ergebnis der göttlichen Führung besteht nicht unbedingt in einer besonders spektakulären Lebensentwicklung, aber Gott verspricht uns eine bestimmte Persönlichkeitsentwicklung…
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Apostelgeschichte 21, 18-40: Evangelium und Tradition

„… du siehst, wieviel tausend Juden gläubig geworden sind, und sind alle Eiferer für das Gesetz.“ Apg 21,20

Die heutige Bibellese ist durch 2 Szenen charakterisiert:

  1. Der Empfang des Paulus in Jerusalem: Nach herzlichem Empfang spricht Paulus mit dem Gemeindeleiter Jakobus und den Ältesten (V. 18). Diese freuen sich und loben Gott – aber sie sehen auch den Konflikt des Judenchristentums: Das Apostelkonzil (Kap. 15) wandte sich nur an die Heiden und befreite sie von der jüdischen Beschneidung. Juden, die Christen geworden waren, sollten aber ihrer Meinung nach das atl. Gesetz inklusive Beschneidung halten. Diese stießen sich daran, dass Paulus als Judenchrist nicht nach den jüdischen Traditionen lebte (V. 21). Das dies kein Problem für Paulus war, macht er daran deutlich, dass er das Abschlussopfer für 4 Männer bezahlt, die ein Gelübde geleistet hatten. Das macht die Spannung zwischen Judenchristentum und Heidenchristentum deutlich.
  2. Paulus Gefangennahme in Jerusalem: Juden aus Kleinasien erkennen Paulus in Jerusalem wieder. Sie veranstalten den gleichen Aufruhr, den Paulus in den Ortschaften Asiens und Griechenlands regelmäßig erlebt hatte: Paulus sei ein Gesetzesfeind, der Juden verführt. Die Römer können gerade noch einen Lynchmord an Paulus verhindern. In der Sicherheit der Burg Antonia (Sitz des röm. Stadthalters) kann Paulus von der Burgmauer herab zu der aufgebrachten Volksmenge reden.

Das Evangelium hatte nicht nur die Spannung zur heidnischen Kultur nach vorne zu bestehen, sondern auch die Spannung zum gesetzlichen Judentum nach hinten zu meistern. Diese Spannung stellt Lukas hervorragend dar. Was lernen wir aus dieser Geschichte?

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1. Samuel 7-8: Wie Ihr wollt!

Samuel ist ein vollmächtiger Leiter Israels, der von Gott bestätigt wird und in dessen Regierungszeit die Feinde ganz klar in Schach gehalten werden (1. Samuel 7).

Aber ähnlich wie bei seinem Vorgänger Eli erweisen sich auch die Söhne Samuels als bestechlich und untauglich für die Leitungsaufgaben (1. Samuel 8, 3).

Das Versagen der von Gott berufenen Leiter veranlasst zu einem Ruf nach einem Königtum nach heidnischem Vorbild (1. Samuel 8, 5). Im Auftrag Gottes soll Samuel das Volk zwar auf die damit verbundene Untreue Gott gegenüber (1. Samuel 8, 7) und auf den hohen Preis eines Königtums (1. Samuel 8, 10-20) hinweisen. Aber gleichzeitig wird Samuel 3mal von Gott ganz klar aufgefordert, der Stimme des Volkes zu folgen. Denn einerseits ist die Einrichtung des Königtums nicht nach Gottes Willen. Andererseits gewährt Gott trotz vieler sich daraus ergebenden Nöte dem Volk diesen Wunsch und bekennt sich sogar zu den Königen Israels und segnet sie.

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Jesaja 46-47: Eine unerträgliche Last

Mit diesem Begriff charakterisiert Jesaja 46 die Götzen. Da die heidnischen Götzenbilder natürlich immobil sind, müssen sie von Tieren getragen werden, die allerdings unter dieser Last zusammenbrechen (Jesaja 46, 1-2). Ein Gott, der sich noch nicht einmal selbst fortbewegen kann, sondern getragen werden muss (Jesaja 46, 7), kann natürlich auch keinem anderen helfen.

Während die Götzen eine unerträgliche Last darstellen, ist der Gott Israels dagegen ein Gott, der nicht getragen werden muss, sondern der seine Leute trägt (Jesaja 46, 3). Er hebt uns hoch und trägt uns bis zum Ziel (Jesaja 46, 4).

Ist das Leben und sind Deine frommen Leistungen für Dich unerträglich geworden oder fühlst Du Dich von Gott getragen?

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Apostelgeschichte 21, 1-17: Dank und Sorge!

„Da er sich aber nicht überreden ließ, schwiegen wir und sprachen: Des Herrn Wille geschehe.“ Apg. 21,14

Die Rückfahrt der 3. Missionsreise gestaltete sich herzzerreißend und unter vielen Warnungen. Paulus musste sich von Milet „losreißen“ (V. 1), so sehr lagen ihm die Brüder am Herzen. In Tyrus geleiten ihn die Brüder und Schwestern dankbar und sorgenvoll zur Weiterfahrt nach Ptolemais und Cäsaräa. Auch dort wird Paulus herzlich aufgenommen und durch Agabus gewarnt. Wie viel hatten die Menschen von Paulus empfangen! Wie sehr lag ihnen daran, dass er nicht in eine Falle lief.

Aber Paulus musste nach Jerusalem. Er ist als Apostel Jesu bereit, zu leben und zu predigen und zu sterben.

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1. Samuel 5-6: Wer Gott wie einen Götzen behandelt

Die Bundeslade war ein Gegenstand, der Gottes Gegenwart in seinem Volk auf eine besondere Art und Weise repräsentierte.

Dieses symbolische Element war aufgrund der Unvorsichtigkeit Israels in die Hand der Feinde geraten (1. Samuel 4). Denn Gott lässt sich von seinem eigenen Volk nicht nach Belieben instrumentalisieren und wie einen Götzen in magischer Weise für die gerade vorhandenen Nöte in Anspruch nehmen.

Aber Gott lässt sich auch nicht von den Feinden seines Volkes einfach erbeuten und als zusätzlichen Bestandteil in das eigene religiöse System integrieren (1. Samuel 5). Wer das versucht, wird erleben, dass Gottes Gegenwart zur Belastung werden kann (1. Samuel 6).

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Jesaja 45: Gott macht Geschichte

Das ist die Gesamtaussage von Jesaja 45. Es wird auf u. a. auf drei Fragen geantwortet:

1. Was Gott macht! (Jesaja 45, 1-3)

2. Wie Gott das macht! – Durch sein Werkzeug Kyros (Jesaja 45, 4-5)

3. Warum Gott das macht! – Eine dreifache Zielsetzung:

  • Die bei Kyros verfolgte Zweckbestimmung: „damit du erkennst, dass ich, der Herr, es bind, der dich bei deinem Namen gerufen hat, der Gott Israels“ (V. 3).
  • Die bei Israel verfolgte Zielsetzung: „um meines Knechtes und Auserwählten willen habe ich dich bei deinem Namen gerufen…“ (V. 4.13).
  • Die im Blick auf die ganze Welt verfolgte Absicht „damit vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang erkannt wird, dass gar keiner ist außer mir“ (V. 6).
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Apostelgeschichte 20, 17-38: Bewegende Nähe!

„So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde…“ Apg. 20,28

Da Paulus zum Pfingstfest zurück in Jerusalem sein wollte, reist er nicht mehr nach Ephesus hinein – die vielen Begegnungen würden ihm zu viel Zeit kosten. Er legt mit dem Schiff in Milet (der Nachbarstadt von Ephesus) an und bittet die leitenden Brüder von Ephesus, ihn zu besuchen. Zu viel verband ihn mit diesen, hatte er doch fast 3 Jahre lang zusammen mit ihnen gearbeitet.

Ein bewegender Abschied auf dem Hintergrund

  • dass er mit hohem persönlichen Einsatz sie gelehrt, ermahnt und ermutigt hatte (V. 31)
  • dass er ahnt, dass Irrlehrer (von außen und innen) auch diese Gemeinden in Zukunft nicht verschonen werden (V. 29-30)
  • dass er sie nicht mehr sehen wird, da Paulus auch ahnt und prophetisch hört, dass Gefängnis und Bedrängnis auf ihn in Zukunft warten (V. 23)

Missionsarbeit, Gemeindearbeit verbindet zutiefst!