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1. Samuel 3-4: Ein Mann lernt das Hören!

1. Samuel 3 beginnt mit einer traurigen Zustandsbeschreibung: „Zu jener Zeit war das Wort des Herrn selten; es brach sich keine Offenbarung Bahn.“ (V. 1).

Die Erfahrung, Gottes Reden zu hören, wurde durch zwei Tatbestände erschwert:

  • Viele Menschen haben Gott noch nicht verstanden: „Samuel aber kannte den Herrn noch nicht, und das Wort des Herrn, war ihm noch nicht geoffenbart.“ (V. 7)
  • Und andere verstanden Gott nicht mehr: Eli wusste noch, wie Gott zu einem Menschen redet. Und er konnte es dem Samuel auch erklären. Aber zu ihm redete Gott nicht mehr.

Aber Samuel konnte die Erfahrung, Gottes Reden zu hören, erlernen, indem er den Ratschlag des Elis aufnahm und drei Schritte vollzog:

  1. Er bat Gott, dass er zu ihm reden sollte: „Rede, Herr!“
  2. Er war bereit, zu hören: „Ich höre!“
  3. Er tat das mit der Bereitschaft zum Gehorchen: „Ich bin dein Knecht!“
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Jesaja 44: Sinnlos mit hohem Suchtpotential

Jesaja 44 beinhaltet eine sarkastische Kritik am Götzendienst, die mit einer vernichtenden Beurteilung beginnt: Das bringt alles nichts! (Jesaja 44, 9).

Erst danach erfolgt eine zwar bewertende, aber differenzierte Darstellung des Aufwandes und der Mühen der Götzenfabrikation (Jesaja 44, 9-14).

Auch der aufrüttelnde Sarkasmus gegenüber dem Aberglauben (Jesaja 44, 15-17) kann diese Bindung aus Betrug und Selbstbetrug (Jesaja 44, 18-20) nicht auflösen. Denn einerseits ist es eine objektive und vernunftwidrige Sinnlosigkeit, die nichts nützt, aber andererseits ist es eine Macht, der sich viele nicht entziehen können (2. Kor. 4, 3-4).

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1. Samuel 2: Ein Vater zerstört seine Familie!

Das geschieht in 1. Samuel 2 dadurch, dass der Hohepriester Eli seine Söhne, die offensichtlich korrupt und gottlos lebten, entgegen seiner eigenen besseren Einsicht nur vorsichtig und sehr schonend tadelte, aber ihnen nicht wehrte.

Als Vater und als geistliches Oberhaupt des ganzen Landes hatte er die Verantwortung und auch die Macht, den eigenen Kindern entgegenzutreten und ihrem Verhalten ein Ende zu setzen.

Aber Eli befand sich in einem Interessenkonflikt und entschied sich dafür, die öffentliche Stellung seiner leiblichen Kinder nicht anzugreifen. Mit dieser Zurückhaltung gab er seinen Söhnen den Vorzug vor Gott (1. Samuel 2, 29), er gefährdete das Wohl Israels und zerstörte auf diese Weise letztlich seine Familie.

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Jesaja 43: Der tut was!

Das Volk Israel saß zu diesem Zeitpunkt in der Gefangenschaft an den „Rivers of Babylon“ und fühlte sich vollkommen hoffnungslos ausgeliefert unter die Gewaltherrschaft einer Großmacht. Mitten in diese verzweifelte Situation erfolgen die einzigartigen Zusagen Gottes aus dem bekannten 43. Kapitel des Buches Jesaja. Das verschafft eine veränderte Perspektive (Jesaja 43, 18-19):

1. Gott tut was: „Ich will etwas tun!“

2. Was Gott tun will: „Ich will etwas Neues tun!“

3. Was wir tun sollen:

  • Wir sollen etwas von Gott erwarten!
  • Wir sollen Gottes Handeln erkennen: „Siehe…! Erkennt Ihr es denn nicht?“
  • ir sollen das Alte vergessen: „Gedenkt nicht mehr an das Vergangene!“
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Apostelgeschichte 19, 23-40: Masse plus Lautstärke

„… und sogar ihre göttliche Majestät wird untergehn..“ Apg. 19,27

Zwei Stunden skandierten die Menschen im Theater von Ephesus (ca. 20.000 Plätze) in einem gewaltigen Sprachchor wie mit einer Stimme: „Groß ist die Diana der Epheser!“. Das muss sich gewaltig angehört haben – stärker als die Fanchöre in einem Fußballstadion 2x 45 min. lang. Die Silberschmiede mit ihrem Diana-Devotionalienhandel fürchteten um ihre Einnahmen, als Paulus zwei Jahre lang in Ephesus predigte und viele Menschen zum Glauben an Jesus Christus kamen.

Diana in Ephesus war eine Statue der kleinasiatischen Göttin Artemis (oft verwechselt mit der griech. Jagdgöttin Artemis, deren römischer Name „Diana“ war). Die Artemis der Epheser hingegen war eine Personifikation der kleinasiatischen Göttin Kybele, ein uralter Kult, bei den Römern „Magna Mater“ (Große Mutter) genannt. Der Tempel der Artemis in Ephesus gehörte zu den 7 Weltwundern und war „weltbekannt“ (117 Säulen, ca. 18 m hoch, die Artemis-Statue ca. 2 m hoch!).

Der kluge Stadtschreiber kann diese fanatisierte Menge schließlich beruhigen und nach Hause schicken mit den Argumenten: – alle wissen, wie groß Diana ist – falls ein Rechtsanspruch besteht, wendet Euch an die Gerichte – ansonsten gibt es die ordentliche Volksversammlung der Stadt – unser Ruf wird in Rom geschädigt durch solchen Aufruhr.

Dummheit wurde oft in der Geschichte durch Masse und Lautstärke kompensiert…

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1. Samuel 1: Hannas Gebet

An dem Gebet dieser Frau in 1. Samuel 1 fällt zuerst der Stil auf. Die aus tiefstem und traurigem Herzen kommende emotionale Beteiligung führt dazu, dass ihre Andacht verwechselt wird mit einem Rauschzustand (1. Samuel 1, 15).

Bemerkenswert ist jedoch auch der Inhalt ihres Gebetes: Hanna hat bereits beim Beten das, worum sie bittet, sofort wieder an Gott ausgeliefert und ihm ganz und gar zur Verfügung gestellt (1. Samuel 1, 11).

Und nicht unwichtig ist natürlich die Wirkung: Gott hat ihr Gebet erhört.

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Jesaja 42: Ein Knecht!

In der Jugendszene ist die Bezeichnung „Knecht“ ein negativer Titel. Bei Jesaja hat das eine ganz hohe Bedeutung.

In Jesaja 42 finden wir das erste „Gottesknecht-Lied“.

Einerseits ist „Gottes Knecht“ die Bezeichnung für das ganze Volk Israel als Kollektiv. Andererseits ist es die Bezeichnung für eine vom Gesamtvolk unterschiedene geschichtliche Persönlichkeit mit einer besonders bedeutungsvollen Beauftragung und Lebensführung. In der zugespitzten und eigentlichen Bestimmung ist damit die Person des Messias gemeint. Aus diesem Grunde sieht Matthäus in dem Auftreten und Wirken von Jesus die Erfüllung dieser Weissagung (12, 15-21).

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Apostelgeschichte 19, 1-22: Step by step

„… er lehrte und überzeugte sie vom Reich Gottes.“ Apg. 19,8

Der Evangelist Apollos hatte in Ephesus gepredigt und war von Aquila und Priscilla näher im Glauben an Christus unterwiesen worden. Er war ein Anhänger der Bewegung von Johannes dem Täufer, der nach seinem Tode eine Schar von reisenden Jüngern hatte. 12 Männer in Ephesus, die durch Apollos „Jünger“ Jesu geworden waren, hatten sich auf Johannes Taufe bekehrt, aber noch nicht den Heiligen Geist empfangen. Die Taufe auf Jesus und der Empfang des Heiligen Geistes macht sie zu richtigen Christen. Diese Begegbenheit zeigt den wachstümlichen Charakter der Entwicklung in der Apostelgeschichte – vom Judentum – über Johannes den Täufer – zum Christentum. Daraus kann man natürlich keine dogmatischen Festlegungen für die Christen heute machen (Empfang der Heiligen Geistes in zwei Schritten).

Zwei Jahre bleibt Paulus in Ephesus – das zeigt die Bedeutung für die Stadt und Region. Viele Menschen kamen zum Glauben an Jesus, Zauberei wurde öffentlich abgesagt (V. 18-19).

Lukas zeigt auch etwas von den Vorausplanungen des Paulus, der letztlich nach Rom und darüber hinaus will (V. 21).

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Ruth 3-4: Eine Bittere wird zur Beraterin

Die früher verbitterte Noomi lässt sich durch die Initiative von Ruth aufrütteln und wird zu ihrer Beraterin (Ruth 3, 1-6). Die Voraussetzungen dafür bestehen in ihren guten Kenntnissen von Boas, der die entscheidende und befreiende Bedeutung in dieser Beziehungskiste einnimmt.

Bei diesem Weg aus der Bitterkeit wird Noomi als Beraterin mit allen anderen zusammen auch zur Beschenkten (Ruth 4).

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Jesaja 41: Erfüllte Prophetie als Gottesbeweis

Gott ist derjenige, der Geschichte macht. Das wird daran deutlich, dass er den Eroberungsfeldzug des persischen Königs Kyros, mit dem zu diesem Zeitpunkt niemand rechnen konnte, als eine von ihm veranlasste Aktion ankündigt (Jesaja 41).

Während andere noch nicht einmal das bereits Geschehene deuten können, sagt Gott das Zukünftige voraus. Das ist der Unterschied zwischen Gott und den Götzen (Jesaja 41, 22-23). Und weil Gott Recht behält, darum sind auch seine Aussagen über die bleibende Stellung seines Volkes (Jesaja 41, 8-20) vollkommen zuverlässig.