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Jesaja 52: Wach auf!

Das ist auch in Jesaja 52 die Aufforderung Gottes an seine Leute, denn Gott hat Großes vor und verbreitet eine dementsprechende Freudenbotschaft. Die wachen und wachenden (Jesaja 52, 8) Leute werden von diesen guten Nachrichten erreicht und können und sollen sich auf die rettende und alles klärende Veränderung einstellen.

Dieses Kapitel schließt mit dem Hinweis auf den Knecht Gottes, der diese große Veränderung erfolgreich herbeiführen wird (Jesaja 52, 13-15) und von dem im nächsten Kapitel noch ausführlicher die Rede sein wird.

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Apostelgeschichte 23, 12-22: Jetzt wird’s fanatisch

„Da aber Paulus Neffe von dem Anschlag hörte, ging er hin und kam in die Burg und berichtete es Paulus.“ Apg. 23,16

40 fanatische Juden wollen Paulus töten oder verhungern (V. 14). Religion und Fanatismus gehen oft zusammen. Im Christentum die Kreuzzüge und Hexenverbrennungen, im Islam brennen Flaggen und Autos wegen Mohammedkarrikaturen. Im Hinduismus und Buddhismus – überall gab es Fanatismus. Überall vergießen Menschen im Namen Gottes das Blut von Menschen. Jesus Christus, Gottes Sohn, gab statt dessen sein eigenens Leben für alle Menschen.

Gott bewahrt Paulus – sein Leben ist noch nicht erfüllt. Sein Neffe hört von dem geplanten Anschlag und so kann er vereitelt werden.

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1. Samuel 13: Die Massen gewonnen, Gott verloren.

Der König Saul befand sich in einer nicht beneidenswerten Lage (1. Samuel 13). Angesichts eines Angriffs durch die Philister geraten seine Männer in Angst und verstecken sich. Weil „das ganze Volk begann wegzulaufen“ (1. Samuel 13, 8) und Saul in der Gefahr stand, zuletzt ein König ohne Truppen und Volk zu sein, bemüht er sich mit allen Mitteln um die Gunst der Masse. Um die Menschen zu beruhigen und bei Laune zu halten, nahm er eine geistliche Handlungsweise für sich in Anspruch, die vielleicht den menschlichen Erwartungen an ihn entsprachen und ihm menschliche Zustimmung eingebrachten haben mögen. Aber Gottes Unterstützung und seine Zustimmung hat Saul ab diesem Zeitpunkt im gleichen Maße verloren.

In vielen Drucksituationen stehen Leiter in der Gefahr, die Menschen mit populären Maßnahmen zusammenhalten zu wollen, die den Zielvorstellungen Gottes und seinen Segensabsichten zuwider laufen.

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Jesaja 51: Wer schläft hier eigentlich?

Nach einer 3fachen Aufforderung zum Hören erfolgt in Jesaja 51 ein 2facher Weckruf, der auf folgende Fragen Antwort gibt:

  1. Wer muss geweckt werden? – Das Volk Israel wartete auf Gottes Hilfe und war der Meinung, dass Gott „aufgeweckt“ werden müsste! Aber in seiner Antwort (Jesaja 51, 9-16) macht Gott klar: Nicht ich habe vergessen, sondern Ihr habt mich vergessen und müsst „geweckt“ werden.
  2. Wovon muss geweckt werden? (Jes. 51, 17 – 23) – Das Volk ist berauscht vom Taumelkelch des göttlichen Zorns und Gerichtes. Aber jetzt greift Gott ein und nimmt ihm den Becher aus der Hand und küsst sein Volk wach!
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Apostelgeschichte 23, 1-11: Kluge Argumentation

„Sei getrost!“ Apg. 23,11

Ab Kapitel 22 schraubt sich der Prozess um Paulus höher und höher. Zuerst verantwortet er sich vor dem Volk (K. 22,1ff), dann vor dem römischen Oberhauptmann (V. 23ff), dann vor dem Hohen Rat (K. 23,1ff), schließlich vor dem Landpfleger Felix (K. 24) und vor König Agrippa (K. 25,13ff), der ihn zum Kaiser nach Rom schickt. Das Evangelium muss vor Könige und Kaiser!

Vor dem Hohen Rat nutzt Paulus den theologischen Zwiespalt zwischen Pharisäern und Sadduzäern aus, in dem er von seiner Person zur Auferstehung Jesu hinlenkt. Es ist klug, sich in Diskussionen nicht zu verzetteln, sondern die argumentativen Hauptlinien im Auge zu behalten – und die Position des Gegners zu kennen. Paulus Verhalten ist nicht frei von Taktik, gleichzeitig aber der Wahrheit verpflichtet.

Die Pharisäer waren jetzt die Mehrheit im Hohen Rat, sie glaubten an das ganze AT einschließlich der Satzungen der Väter. Für sie war Auferstehung ein Glaubensgut des AT. Paulus knüpft an seine Vergangenheit als Pharisäer an – er will die Pharisäer im Hohen Rat gewinnen. Die Sadduzäer kamen seit dem 2. Jh. v.Chr. aus dem priesterlichen Adel und hatten früher den Haupteinfluss, öffneten sich aber mehr und mehr dem hellenistischen Geist und erkannten nur die Tora (5 Bücher Mose) an. Sie glauben nicht an Auferstehung und Engel.

Es ist nicht leicht, klug, wahrhaftig und geistesgegenwärtig zu argumentieren. Gott stärkt seinen Diener in diesen Auseinandersetzungen (V. 11).

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1. Samuel 11-12: Im Ruhestand und in Reichweite

Samuel blieb in der ersten Phase von König Sauls Regierungszeit weiter im Hintergrund als Richter tätig. Als sich Saul jedoch durch den Sieg über die Ammoniter allgemeinen Respekt erwarb (1. Samuel 11), sah Samuel den Zeitpunkt gekommen, das Königtum von Saul noch mal offiziell zu bestätigen (1. Samuel 11, 14) und sich selbst aus der Leitungsaufgabe zurückzuziehen.

Bei seinem Abschied (1. Samuel 12) wird deutlich, dass Samuel trotz seiner sehr ernsten und unbequemen Vorgehensweise vom Volk geschätzt wurde, weil er gleichzeitig als vollkommen uneigennütziger, gerechter und unbestechlicher Führer des Volkes bekannt war. Die Einstellung Samuels wird auch darin deutlich, dass er sich nach seinem offiziellen Dienstende vor Gott und Menschen in der Verantwortung sah, anhaltend Fürbitte zu tun und als geistlicher Lehrer und Berater zur Verfügung zu stehen (1. Samuel 12, 23).

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Jesaja 50: Die Fähigkeit, andere zu trösten!

Auch in diesem Kapitel (Jesaja 50) spricht der Knecht Gottes und beschreibt sein Auftreten und Wirken. Besonders bemerkenswert erscheint mir die Fähigkeit, Müde aufzurichten und Menschen zu trösten und zu ermutigen (Jesaja 50, 4-6). Er besitzt eine besondere Gabe, mit seinem Reden andere Menschen im Innersten zu erreichen und aufzubauen.

Die Ursache für diese bemerkenswerte Eigenschaft besteht in seiner Bereitschaft zum Hören. Unsere Mitteilungen anderen gegenüber erhalten ihre Substanz nicht aus uns selbst, sondern aus dem, was wir selbst vorher aufgenommen haben. Der Knecht Gottes macht deutlich, dass Gott es ist, der ihn inspiriert und bevollmächtigt, anderen etwas zu sagen, was ihnen zum Trost, zum Halt und zur Orientierung werden kann. Die Vollmacht zum Reden ergibt sich aus dem regelmäßigen Hören auf das, was Gott sagt. Und diese Fähigkeit zum Hören ist wiederum etwas, was wir nicht in der Hand haben, sondern was Gott „wecken“ muss.

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Apostelgeschichte 22, 13-30: Unser Vorverständnis

„Sie hörten ihm zu bis zu diesem Wort und erhoben ihre Stimme… er darf nicht mehr leben!“ Apg. 22,22

Die besondere Begegnung des Paulus mit dem auferstandenen Jesus, die zu seiner Bekehrung führte, war ergreifend anzuhören – bis ein Satz fiel: Gott habe ihn beauftragt, Heiden zum Glauben zu rufen (V. 22). Das war für Juden eine Gotteslästerung. Manchmal scheitert die Verkündigung des Evangeliums an unserem Vorverständnis.

Wieder müssen die Römer ihn retten. Die bekommen Respekt vor Paulus, als sie hören, dass er römischer Bürger von Geburt an ist (mehr als ein gekauftes Bürgerrecht!).

Hier wird deutlich, dass Paulus wirklich ein auserlesenes Werkzeug in Gottes Hand ist: Jude, Römer, Pharisäer, theologisch und philosophisch gebildet, Christ, Heidenmissionar mit glühender Liebe zu seinem jüdischen Volk. Einen besseren Mann konnte Gott nicht finden!

Du bist nicht Paulus – aber Gott hat Dich gefunden – und er weiß warum!

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1. Samuel 10: Gewissheit und Anerkennung

Damit Saul wirklich die Berufung zum König annehmen und diese Aufgabe mit Autorität ausüben konnte, mussten zwei Bedingungen erfüllt werden:

  1. Samuel vermittelt Saul mit großer Sorgfalt eine persönliche Gewissheit, indem er ihm viele Zeichen als göttliche Bestätigung im Voraus ankündigte, die auch alle eintraten (1. Samuel 10, 9).
  2. Außerdem sorgte Samuel dafür, dass die im Verborgenen vollzogene Salbung von Saul zum König nun auch ganz öffentlich dem gesamten Volk gegenüber zum Ausdruck gebracht und offiziell dokumentiert wird (1. Samuel 10, 17-26). Auf diese Weise gewann Saul nicht nur ein individuelles Sendungsbewusstsein, sondern auch die notwendige Anerkennung der Menschen, die er im Namen Gottes führen sollte.
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Jesaja 49: Gottes Zielgruppe

In diesem (nach Kapitel 42) zweiten Gottesknecht-Lied in Jesaja 49 ergreift der Knecht Gottes selbst das Wort.

Er beschreibt seine Berufung, die von Anfang an fest stand (Jesaja 49, 1-4). Der Auftrag des Messias besteht darin, das Volk Gottes zu sammeln (Jesaja 49, 5). Denn Gott kann sein untreues Volk einfach nicht vergessen (Jesaja 49, 14-16). Aber gleichzeitig wird in diesem Kapitel und in der ganzen Bibel durchgehend deutlich gemacht, dass die Zielgruppe Gottes nicht nur Israel ist, sondern die ganze Welt (Jesaja 49, 6). Das wurde durch Jesus, den eigentlichen Knecht Gottes, verwirklicht.