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Jeremia 39: Leider behält Jeremia Recht

Was passieren würde, wenn der König Zedekia nicht umdenkt und einlenkt, ist ihm rechtzeitig angekündigt worden (Jeremia 34, 2-3). Weil Zedekia auf dieses Reden Gottes nicht angemessen einging, entwickelten sich die Dinge nun genau so (Jeremia 39). Zwischen der Ankündigung durch Jeremia und dem Eintreten dieser Ereignisse lagen fast zwei Jahre. In dieser Zeitspanne wirkte es vordergründig manchmal so, als ob die prophetische Botschaft keine Verwirklichung finden würde. Aber alle Zwischenergebnisse und die zuletzt verzweifelten Versuche, den Konsequenzen zu entgehen, ändern nichts daran, dass das für diesen Fall Angekündigte eintritt.

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1Korinther 16: Leben ist, wenn du planst und die Dinge dann ganz anders kommen…

„Seid wachsam, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!“ 1Kor. 16,13

Im letzten Kapitel (1Kor. 16) kündigt Paulus seine weiteren Reisepläne an: Von Ephesus aus will er über Troas nach Griechenland und Macedonien bis hinunter nach Korinth reisen. Von dort aus will er nach dem Winter per Schiff zurück nach Jerusalem und eine Geldsammlung der heidenchristlichen Gemeinden dort übergeben. Mit Empfehlungen für Mitarbeiter (Timotheus, Stephanas…) und letzten Ermahnungen beschließt der seinen Brief.

Was Paulus zu dieser Zeit noch nicht weiß, ist, dass die Korinther diesen, von Timotheus überbrachten Brief, nicht akzeptieren werden und dass sie Timotheus unverrichteter Dinge wieder zurück nach Ephesus zu Paulus schicken werden. Es war nicht immer leicht für Paulus und seine Mitarbeiter… – bis heute!

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1. Könige 19: Auf dem Tiefpunkt

Nach einem durchschlagenden Erfolg lässt sich der Prophet Elia durch die Bedrohung der politischen Machthaber so sehr einschüchtern, dass er „um sein Leben läuft“ (1. Könige 19, 3). Er läuft sehr schnell und sehr weit und mitten hinein in die Isolation und Einsamkeit der Wüste. Hier will der, der um sein Leben lief, auf einmal sterben (1. Könige 19, 4).

Aber Gott lässt ihn ausschlafen, päppelt ihn körperlich auf und bestellt ihn dann zu einem Rendezvous am Berg Horeb. Hier begegnet Gott ihm nicht im Sturm, nicht im Erdbeben und nicht im Feuer, sondern im stillen und sanften Sausen: „Denke daran, was der Allmächtige kann, der Dir mit Liebe begegnet.“ (Joachim Neander)

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Jeremia 38: Unhaltbar, aber unverzichtbar

Der König Zedekia bringt weiterhin nicht den Mut auf, sich offen gegen seine Ratgeber und auf die Seite des göttlichen Propheten zu stellen. Offiziell liefert er Jeremia an dessen Feinde aus. Aber inoffiziell schützt er ihn und ganz geheim fragt er ihn wieder um Rat (Jeremia 38).

Politisch ist Jeremia für den König Zedekia unhaltbar. Aber praktisch ist Jeremia für ihn unverzichtbar. Ist das nicht oft auch die Stellung der christlichen Gemeinde in dieser Welt?

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1Korinther 15: Auferstehung – die trotzigsten Worte der Weltgeschichte!

„Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?“ 1Kor. 15,55

In der Gemeinde in Korinth ging es nicht nur in der Gottesdienstordnung durcheinander, sondern es gab auch – durch Irrlehrer beeinflusst – Zweifel an der Auferstehung der Toten (V. 12). Das ist ja für alle Menschen unvorstellbar, für einen Griechen damals noch besonders philosophisch belastet.

Dieses wichtige Thema begründet Paulus nun durch die Auferstehung Jesu von den Toten.

  • Damit erinnert er an das Fundament seiner Verkündigung in Korinth (V. 1)
  • Er betont die Geschichtlichkeit der Auferstehung Jesu (V. 6)
  • Er erklärt nochmals die Wichtigkeit der Auferstehung Jesu für das Heil der Korinther (V. 17)
  • Er zeigt auf, dass Gott einen großen Heilsplan hat und am Ziel wird ewiges Leben sein – der Tod wird „vernichtet“ (V. 26)
  • Es wird einen ewigen Auferstehungsleib geben (V. 44)
  • Es gibt bei der Wiederkunft Jesu eine Verwandlung in diesen Auferstehungsleib (V. 51)

Christen leben durch den auferstandenen Jesus in einem überwältigenden Siegesbewusstsein. Mit weniger können wir auch gar nicht leben!

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1Korinther 14: Die richtige Balance zwischen Ordnung und Freiheit

„Lasst alles ehrbar und ordentlich zugehen.“ 1Kor. 14,40

Durch die größere Perspektive – was ist das Wichtigste (Kap. 13: Die Liebe) – kann Paulus nun die Überbetonungen und Fehlentwicklungen im Gottesdienst der Korinther besser einordnen und korrigieren:

  • Prophetische Rede ist wichtiger in der Gemeinde als Zungenrede (V. 519)
  • Zungenrede ist Anbetung und Lobpreis zu Gott, nicht Botschaft an die Gemeinde (wie prophetische Rede) (V. 2; 14-16)
  • Zungenrede soll übersetzt werden, andernfalls soll der Zungenredner schweigen (V. 13; 28)
  • Ungläubige werden nicht durch Zungenrede bekehrt, sondern durch prophetische Rede (V. 23-25) (obwohl Zungenrede die Ungläubigen beeindruckt V. 22)
  • Der Gottesdienst soll mit vielfältiger Beteiligung geschehen – aber in guter Ordnung – nicht durcheinander (V. 40)
  • Die Frauen sollen „schweigen“ (V. 34) – nicht absolut, denn sie können in der Haltung des Respektes beten und prophetisch reden (Kap. 11,5), sollen aber die Gemeinde- und Gottesdienstordnung respektieren.

Paulus sorgt für Ordnung und Freiheit des Geistes im Gottesdienst! Wo müssten bei uns Ordnung und Freiheit in eine gute Balance gebracht werden?

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Jeremia 37: Ungehorsam, aber unsicher

Der König Zedekia und das ganze Volk Israel widersetzen sich dem Reden Gottes durch Jeremia und bleiben ungehorsam. Der Widerwillen und die Aggressivität gegenüber Jeremia gehen so weit, dass man ihn ins Gefängnis wirft (Jeremia 37).

Aber gleichzeitig hört Zedekia nicht auf, den Propheten zur Fürbitte für das Volk Israel aufzufordern und ihn heimlich um Rat zu fragen. Es fehlt die Bereitschaft zum Gehorsam. Aber gleichzeitig lebt man in der Angst, sich ganz von Gott und seinem Anspruch und Angeboten zu lösen. Das ist ein Hinken und Hampeln auf allen Seiten!

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1. Könige 18: Auf dem Gipfel des Erfolgs

Elia, der verfolgte Prophet, kehrt aus dem Exil zurück und wird zum Herausforderer, der mit einem Showdown auf dem Karmel die ganze heidnische, vom Königshaus protektierte Volkskirche in die Schranken weist (1. Könige 18).

Hier stehen sich die „Beschwörungsbemühungen“ des Heidentums und das Gebet des Propheten sehr anschaulich gegenüber. Die Priester Baals treiben einen sehr großen Aufwand. Sie steigern sich in eine Ekstase hinein und verletzen sich selbst. Sie schreien und rufen anhaltend und – auf sarkastische Weise angefeuert von Elia – immer lauter. Das Ergebnis ist: „Da war keine Stimme noch Antwort noch irgend eine Reaktion.“ (1. Könige 18, 29).

Der Prophet bleibt im Vergleich dazu sehr ruhig und unaufgeregt. Aber mit großer Gewissheit und sachlicher Ruhe ruft er Gott an und bittet ihn, sich zum Segen für das Volk zu offenbaren, indem er sein Gebet erhört. Das Ergebnis ist: „Da fiel das Feuer des Herrn herab.“ (1. Könige 18, 38).

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1. Könige 17: Im Exil, nicht im Abseits

Elia, der Mann Gottes, muss ins Exil, d. h. in die Fremde. Das ist für einen mit seiner Heimat, seinem Volk und mit dem Heiligtum sehr verbundenen Propheten eine sehr schwere Erfahrung.

Aber genau auf diesem schweren Weg erlebt Elia, wie Gott ihn in einer allgemeinen Wirtschaftskrise auf eine sehr ungewöhnliche Weise, aber in bleibender Treue versorgt (1. Könige 17).

Und außerdem war Elia zwar im Exil, aber nicht auf dem Abstellgleis, sondern wurde gerade in diesen schwierigen Umständen auf eine herausragende Weise eingesetzt und als Mann Gottes bestätigt.

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Jeremia 36: Unbeliebt, aber unaufhaltbar

Eine Buchrolle entsteht, wird vernichtet und daraufhin neu verfasst (Jeremia 36).

Diese Zusammenfassung eines auf den ersten Blick sehr profanen Vorgangs erhält eine größere Bedeutung, wenn uns bewusst wird, dass es bei dieser Schriftrolle um die Botschaften des Propheten Jeremias geht, die vorher nicht aufgeschrieben worden sind. Nun werden sie festgehalten, auf diese Weise leichter abrufbar, überprüfbar und verbreitbar gemacht. Natürlich haben die Gegner etwas gegen diese Dokumentation und zerstören die Texte.

Damit wird bereits in dieser Begebenheit die Geschichte der Verschriftlichung und der Verbreitung von Gottes Wort vorausschauend beschrieben. Gottes Wort lässt sich nicht aufhalten.