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Matthäus 10, 1-20: Gesandt – wie Jesus, wie die Jünger!

„Ihr seid es nicht, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet.“ Mt. 10,20

Jesus hat von Anfang an geplant seine Sendung auf Menschen zu übertragen, die er gewann, die von ihm lernen wollten, die sich von ihm senden ließen. Es folgten ihm viele. Aber die Größe der Aufgabe erforderte eine Konzentration auf zwölf. Dies wird durch die Namensnennung deutlich: Genau die!

Diese sendet er aus – zunächst innerhalb Israels. Sie bekommen klare Handlungsanweisungen. Sie sollen das Reich Gottes verkündigen und erweisen. Sie sollen unabhängig bleiben (ein Arbeiter ist seines Lohnes wert V. 10) aber sich dennoch auf Menschen einlassen (Gastfreundschaft annehmen) und sie segnen. Bei Abweisung sollen sie deutlich machen, dass sie nichts behalten (nicht einmal den Staub).

Sie sollen wie Schafe unter Wölfen sein, aber die Wölfe mit Klugheit und Echtheit besiegen. Dies nicht in eigener Kraft, sondern unter der Leitung des Geistes Gottes (V. 19-20).

Ähnlich ist Gemeinde Jesu gesandt und soll üben, wie die Jünger…

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2Mose 26: Nähe und Distanz

Gott wohnt in der Stiftshütte mitten unter seinem Volk: 2Mose 26. Aber der Zutritt in seine unmittelbare Gegenwart, in das Allerheiligste, wird durch eine „Scheidewand“ unterbunden (2Mose 26, 33) und erst durch den Versöhnungstod von Jesus Christus aufgehoben (Matthäus 27, 51). Für uns heute gilt, dass Gott für jeden von uns erreichbar ist: Apg. 17, 27.

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Psalm 29-30: Radikaler Wandel

In Psalm 30 macht es Sinn, auf die Gegenüberstellungen zu achten. Zum Beispiel auf den „augenblicklichen Zorn“ Gottes im Verhältnis zu seiner „lebenslangen Gnade“. Und auf den Wechsel vom „Weinen am Abend“ zur „Freude am Morgen“ (V. 6). Ähnliche Gegensatzpaar finden sich noch mehr in diesem Text und verdeutlichen, dass Gott unser Leben schlagartig und radikal verändern kann. Gott ist Gott. Darum tut er Wunder. Auch heute.

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Markus 6, 30-56: Jesus lehrt die Jünger, die Menschen zu lieben

„…und er fing eine lange Predigt an.“ Mk. 6,34

Jesus wird eine Massenbewegung. Wo er auftaucht, strömen die Menschen zu Hunderten zusammen. In den zwei Texten hier (Speisung der 5000 und Jesus geht auf dem Meer) geht es um Jesu Erbarmen (V. 34), um Lernschritte für die Jünger (V. 37 und 52) und um Jesu Macht über die Natur (Brotvermehrung und Beherrschung des Wassers).

Die liberale Theologie macht aus der Speisung der 5000 ein romantisches Abendessen am See der Menschen, die bei Jesus gelernt hatten, das selbst Mitgebrachte zu teilen. Aber die Textbotschaft will etwas anderes zeigen: Jesus ist der Herr, der allmächtige Schöpfer, der in Einklang mit seinem Vater (V. 41) tiefstes Mitleid für die Menschen hat und seine Jünger schult, dass sie einmal in gleicher Weise den Menschen dienen.

Wir können den Menschen nur dienen, wenn wir verstanden haben, wie groß Jesus ist und sein Liebe.

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2Mose 25: Wozu ist ein Heiligtum gut?

Die nächsten Kapitel (2Mose 25 bis 31) beschreiben die Stiftshütte, wie sie nach den Anweisungen, die Gott Mose gegeben hat, erbaut werden sollte.

In 2Mose 25 werden die vier entscheidenden Bestandteile des Heiligtums genannt und dargestellt: (1) Bundeslade, (2) Gnadenthron, (3) Schaubrote-Tisch und (4) Leuchter.

Wichtiger als diese Möbelstücke ist die Zweckbestimmung, die Gott damit verfolgt. Er kündigt an: „Dort will ich dir begegnen und mit dir alles reden.“ (2Mose 25, 22). Gott legt für seine Leute einen Treffpunkt fest, wo er ihnen in besonderer Weise nahe kommen will.

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Psalm 27-28: Gestern gelesen. Heute genutzt.

David erinnert sich in Psalm 27 an die Aufforderung Gottes, seine Nähe zu suchen. Er nimmt ihn in seiner gegenwärtigen Lage beim Wort und beruft sich auf die ihm vertraute Einladung: Psalm 27, 8. Um sich an Gottes Aussagen zu erinnern und in den entscheidenden Situationen darauf beziehen zu können, muss man Gottes Wort vorher mal zur Kenntnis genommen haben. Unser Bibellesen von Heute bildet die Grundlagen und praktischen Ausgangsvoraussetzungen von Morgen.

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Markus 6, 1-29: Der Biss des Gewissens

„… wenn er ihn gehört hatte, wurde er sehr unruhig; und doch hörte er ihn gerne.“ Mk. 6,20

Welch ein dramatisch-trauriges Kapitel!

  • Jesus ist überall hoch willkommen, Menschen drängen sich um ihn – nur nicht in seiner Heimatstadt Nazareth. Zu stark wird er durch die Brille der Zimmermanns-Vergangenheit gesehen.
  • Dann sandte Jesus seine Jünger aus, gab ihnen Vollmacht (= Autorität) über Dämonen: Sie verkündigten durch den Ruf zur Umkehr und durch Zeichen das kommende Reich Gottes.
  • Und wir lesen den Rückblick auf Johannes, den Täufer, der im Gefängnis saß, weil er Herodes Antipas (siehe  Wikipedia) doppelten Ehebruch vorgeworfen hatte. Markus schildert dies sehr sensibel: Herodes beunruhigte das Gerede der Leute, Jesus sei der auferstandene Johannes – die Auferstehung seines schlechten Gewissens! Herodes wollte Johannes nicht töten. Er fürchtete sich vor dem unerschrockenen Propheten, der ihm die Wahrheit gesagt hatte. Er hörte ihn im Gefängnis einerseits sogar gern – und doch erschrak er andererseits vor diesem Mann (V. 20). Der Hass der Herodias forderte letztlich den Kopf des Johannes.

Die Bibel zeigt unser Herz – so wahr, so brutal, so listig, so traurig…

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2Mose 24: Erste Annäherungsversuche

Der in 2Mose 24 geschlossene Bund zwischen Gott und dem Volk Israel ist bei aller Feierlichkeit und Nachdrücklichkeit von vornherein eine begrenzte Angelegenheit.

Zum einen ist die Beziehung personell begrenzt, denn nur Mose darf sich Gott nähern. Alle anderen müssen auf Sicherheitsabstand bleiben (2Mose 24, 1-2).

Außerdem ist sie im Erfolg begrenzt: Denn die Grundlage des Bundes sind „alle Worte des Herrn“ (2Mose 24, 3-4), die zu diesem Zweck komplett schriftlich erfasst werden und auf die sich das Volk Israel verpflichtet (2Mose 24, 7).

Der Hebräerbrief erklärt, dass der Mensch vor diesem Anspruch scheitern muss, aber sich auf der Grundlage einer besseren Hoffnung Gott auf eine Weise nähern darf, die Moses Möglichkeiten übersteigt: Hebräer 7, 19.

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Markus 5: Jesus bemerkt Dich!

„Wer hat mich angerührt?“ Mk. 5,31

Markus ist das kürzeste Evangelium. Gleichzeitig ist Markus oft am ausführlichsten. Er begrenzt die Anzahl der Berichte von Jesu Auftritten auf einzelne für ihn, bzw. für seine Leser wichtige, dafür aber dann detailliert.

Markus betont in der Geschichte von der Frau mit dem zwöfjährigen Blutfluss gegenüber Lukas und Matthäus (V. 25-34) besonders die Überlegungen der Frau (die sie dann erzählte, als sie „ertappt“ wurde). Die Frau spürt bei der Berührung des Saumes des Obergewandes Jesu, dass eine Kraft von ihm ausgeht, die sie augenblicklich heilt. Jesus spürt, dass eine Kraft zu jemandem von ihm ausgeht. Magie? Magische Heiler benutzen Mittel (Wässerchen, Stoffteile, Pendel, Berührungen usw.) um Kräfte aus der Geisterwelt auf einen Menschen zu lenken. Magisches Weltbild der Antike bis in die Postmoderne? Vielleicht dachte die Frau so. Jesus aber ist kein magischer Heiler, sondern er bemerkt Menschen, die ihn brauchen und er geht mit Gottes Kraft auf sie ein!

Er bemerkt Dich auch heute – bemerkst Du ihn?