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Markus 9, 30-50: Wer kann Jesus verstehen?

„Sie schwiegen, denn sie hatten miteinander verhandelt, wer der Größte unter ihnen wäre.“ Mk. 9,34

Jesus ist ein radikaler Lehrer. Er ertappt seine Schüler in ihren Größenwahnträumen und bringt sie auf den Teppich des Reiches Gottes zurück (V. 33-37). Kinder sind sein Vorbild für Vertrauen und Größe.

Und er spricht in Bildern, die er nicht gegen Mißverständnisse auflöst. Hand und Fuß abhacken und Auge ausreißen spricht nicht von Selbstverstümmelung, sondern von Entschiedenheit, sich von Dingen zu trennen, die Menschen in die Hölle bringen (V. 43-48).

Jesus war mißverständlich, aber Menschen, die sich ihm öffneten, verstanden ihn immer besser.
So ist das bei uns!

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3Mose 7: Hingabe

In 3Mose 7 wird geregelt, welche Anteile der Opfer den Priestern zur Verfügung stehen (3Mose 7, 35) und welche „auf dem Altar in Rauch aufgehen sollen“ (3Mose 7, 5). Diese sehr häufige Formulierung verstehen wir als ein Bild für sinnlose Vernichtung. Was im Leben „verraucht“, war „für den Ofen“ und „ging durch den Schornstein“, ist zu Asche verbrannt… Aber eigentlich ist dieser erschreckende Satz ein Ausdruck der Hingabe an Gott:

  1. Wenn etwas „auf den Altar“ gelegt wird, dann drückt das eine Widmung aus. Der Altar ist der Platz, wo wir unsere Geschenke für Gott hinlegen. Ich schenke es ihm!
  2. Etwas „in Rauch aufgehen“ zu lassen,  bedeutet dass wir etwas vollständig loslassen. Es wird entmaterialisiert und ist für uns nicht mehr greifbar. Da wird etwas verzehrt und entzieht sich vollkommen der menschlichen Perspektive.
  3. Aber damit hat es sich nicht „verflüchtigt“, denn es wird „aufgehen“. Das ist ein Hinweis auf die Zielrichtung dessen, was hier geschieht. Der Rauch steigt nach oben, gelangt zu Gott. Das Geopferte hat sich also nicht aufgelöst, sondern ist bei Gott angekommen.
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Psalm 58-59: Was kommt auf Dich zu?

Es ist ein langer und angefochtener Weg, den David zurück legen muss und den er in Psalm 59 beschreibt. Zwischendurch wird er immer wieder von einer Meute umringt (V. 7.15), die ihm und seinem Glück „entgegenstehen“ und ihn verunsichern und bedrohen. „Entgegen“ allen Widerständen wird seine Lebensperspektive von einer großen Erwartung überstrahlt: „Mein Gott wird mir entgegenkommen mit seiner Gnade!“ (Psalm 59, 11). Mit welcher Erwartung gehst Du weiter? Wer oder was kommt Dir entgegen?

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Markus 9,1-29: Anders als bei Star Wars!

„Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ Mk. 9,23

Vertritt Jesus das antike Weltbild, dass Krankheit (hier scheinbar Epilepsie) dämonischen Ursprungs sei? Nein! Aber er vertritt die Meinung, dass es Dämonen gibt, die sich in Krankheitsformen äußern können. Jesus beherrscht diese dämonische Welt – seine Jünger offensichtlich nicht! Die Bibel lehrt keinen Dualismus (das Gute und Böse kämpfen ständig miteinander und keiner weiß, wie der Kampf endet – siehe „Star Wars“!), sondern: Gott ist souveräner Herr – auch über den Teufel. Und der muss vor ihm weichen.

Menschen sollen lernen, an Jesus zu glauben, auch durch Zweifel hindurch. Der Vater des kranken Jungen drückt es klassisch aus: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (V. 24). Auch die Jünger sollen im Glauben wachsen – „Beten und Fasten“ ist nicht nur eine religiöse Übung, sondern eine Intensivierung unserer Gottesbeziehung, unseren Glaubens…

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3Mose 6: Hüter des Feuers

Das Feuer auf dem Altar Gottes sollte nicht ausgehen, sondern ständig brennen (3Mose 6, 6). Um das zu gewährleisten, mussten sich einzelnen Familien dazu verpflichten, regelmäßig Holzlieferungen zur Stiftshütte zu bringen, damit die Flamme nicht erlischt.

Es fällt oft mehr auf, wenn ein neues Feuer angezündet wird. Eine eher unauffällige, aber ganz wichtige Aufgabe besteht darin, das bereits vorhandene Feuer zu hüten, die Flamme lebendig zu halten und dafür Sorge zu tragen, dass das geistliche Leben nicht in sich zusammenfällt, sondern am brennen bleibt (Römer 12, 11). Das ist die Herausforderung einer bestehenden Gemeindearbeit.

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Psalm 56-57: Gott zählt mit

Eine klassische Mobbingsituation finden wir in Psalm 56 dargestellt: Menschen verbünden sich (V. 7) gegen einen einzelnen, um ihn täglich (V. 2.6) und durchgehend zu belauern (V. 7), zu bedrängen und zu bekämpfen (V. 2). In dieser Stress-Situation überlebt David mit einer Gewissheit, von der ich zwei Elemente heraus greifen will:

1. Gott registriert jedes Detail seines Lebens und zählt die Fluchtwege und jede einzelne Träne, die David vergießt (Psalm 56, 9).

2. Mitten in der Erfahrung, dass viele Menschen gegen ihn sind, ist sich David bewusst, dass Gott für ihn ist (Psalm 56, 10).

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Markus 8: Schwer von kapé!

„Begreift ihr denn noch nicht?“ Mk. 8,21

Rekapitualtion: Jesus hatte viele Menschen mit viel zu wenig Brot und Fisch gesättigt. Die Jünger erlebten das als Akteure mit und verstanden trotzdem nur wenig. Er fasst die Ergebnisse der Wunder mit ihnen zusammen (V. 19-21): Wie viele Menschen, wie viele Brote – wie viel blieb übrig? Hier wird deutlich, dass es sich tatsächlich um 2 verschiedene Brotvermehrungen handelte, nicht nur um eine Geschichte mit unterschiedlichen Zahlenüberlieferungen! Schlussfrage: „Begreift ihr denn noch nicht?“

Jesus rüttelt uns manchmal an der Schulter, und hat doch so viel Geduld mit uns…

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3Mose 5: Menschliche Opfer genügen nicht

Die Größe des Schuldopfers ist nicht ausschlaggebend für die dadurch erzielte Wirkung. Das jeweils erforderliche Opfer steht im Verhältnis zu der Vermögenssituation des Opfernden (3Mose 5, 7 und 3Mose 5, 11). Opfer richteten sich in ihrem Umfang nach dem, was der Betreffende geben konnte, und ließen damit bereits ihre nur symbolische Bedeutung erkennen. Die eigentliche Vergeltung für Sünde kann kein Mensch aufbringen (Psalm 49, 8-9; Hebräer 10, 4), sondern das erfolgt alleine durch Jesus Christus (1. Joh. 2, 2).

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Psalm 55: Wie kann ich einen Verrat überleben?

Nüchtern und ehrlich beschreibt die Bibel das Leben. Psalm 55 schildert eine der schlimmsten Erfahrungen, die wir machen können: den Verrat durch einen intimen und vertrauten Freund (Psalm 55, 13-15) und die damit verbundene Enttäuschung (Psalm 55, 21-22). Was für eine Antwort gibt es auf die Unruhe, die Ängste und die Schmerzen eines verletzten Menschen? David sagt: „Wirf dein Anliegen auf Gott. Er wird dich versorgen. Und er wird den Gerechten nicht für immer in Unruhe lassen!“ (Psalm 55, 23).

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Markus 7: Religiöse Riten und knallharter Alltag!

„Ja, Herr; aber doch…“ Mk. 7,28

Markus schreibt offensichtlich für Nichtjuden, für Römer: Er erklärt Sitten und Gebräuche, die jeder Jude kannte, Heiden hingegen völlig fremd waren. Damit die Heiden in Rom das Evangelium aus Palästina verstehen, erläutert Markus jüdische Reinigungsvorschriften (V. 2-4). Dieses Thema, das den Römern eigentlich fremd war, wird aber für sie höchst relevant, wenn man Jesus dazu hörte: Unreinheit kommt nicht von außen, sondern von innen. Das menschliche Herz ist durch Gottestrennung verdorben und Quelle von hochaktuellem Bösen (V. 21-23). Jede dieser Aufzählungen war in Rom Alltag – und bei uns heute!

Auch die Geschichte von der heidnischen Frau aus Tyrus war für Heiden interessant. Ihnen wird klar: Jesus hatte zuerst einen Auftag an seinem jüdischen Volk, aber er wendet sich darüber hinaus den Heiden zu. Ja, zur Zeit des Markusevangeliums hatte sich die Gemeinde Jesu schwerpunktmäßig auf die Heiden verlagert. Glaube an Jesus ist vor allem unter Heiden anzutreffen!