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5Mose 15: Wer darf ein Loch in Dein Ohr machen?

Das ganze Kapitel 5Mose 15 spricht davon, dass man auf dem Hintergrund der eigenen Segenserfahrung anderen Menschen mit Großzügigkeit begegnen, Schulden erlassen, Arme unterstützen und Sklaven in die Freiheit entlassen soll.

Es gab jedoch die Situation, dass ein Sklave bewusst nicht verabschiedet werden wollte. Die Gründe dafür konnte die Liebe zu seinem bisherigen Herrn gewesen sein genauso wie die Feststellung, dass er in der Abhängigkeit von diesem Herrn eine Geborgenheit und Lebensqualität hatte, die er außerhalb dieser Abhängigkeit nicht erhalten hätte (5Mose 15, 16). Um die verbindliche Zuordnung einer solchen Person zu dem bisherigen Haushalt und zu den damit verbundenen Pflichten und Rechten zu dokumentieren, wurde deren Ohr an einem Türpfosten durchbohrt und vermutlich gekennzeichnet (5Mose 15, 17).

Wem gehört Deine Liebe? Wo bist Du so gut aufgehoben, dass Du Dich ganz bewusst in diese Abhängigkeit begibst? Denn irgendwohin gehört jeder von uns?

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Sprüche 14: Keine Humanität ohne Divinität

Von Dr. Gerhard Bergmann stammt die Aussage: „Humanität ohne Divinität wird zur Bestialität.“ – Diese Meinung vertritt auch Sprüche 14, weil hier die Gewalttätigkeit gegenüber dem schwachen und unterlegenen Nächsten als Verachtung gegenüber dem Schöpfer definiert wird, während Nächstenliebe als ein Ausdruck von Gottesfurcht gilt (Sprüche 14, 31). In unserer Gottesbeziehung liegt die Wurzel für die Respektlosigkeit anderen Mitmenschen gegenüber oder für Nächstenliebe. Wer den Schöpfer nicht ehrt, wird seine Geschöpfe nicht lieben.

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Johannes 18, 28-40: Was ist Wahrheit?

„Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“ Joh. 18,37

Das Verhör vor Pilatus zeigt, dass die Juden unter römischer Herrschaft für Todesurteile keine Autorität hatten, andere juristische Urteile standen ihnen die Römer zu. Todesurteile aber durften nur die Römer fällen (V. 31). Als Pilatus prüfen will, ob Jesus ein jüdischer Freiheitskämpfer ist, für den die Todesstrafe gilt, merkt er, dass Jesus anders ist, als all die anderen Rebellen. Er stellt Jesus, dem König der Wahrheit (V. 37), die philosophische Frage: „Was ist Wahrheit?“ Er will aber gar keine Antwort. Nur, er merkt, Jesus ist kein Schwerverbrecher.

Was ist Wahrheit? Eine Frage, die sich heute subjektiv auflöst in vielen Wahrheiten – „meine“, „deine“. Die Bibel: Die Wahrheit ist eine Person. Jesus: „Ich bin die Wahrheit!“ (Joh. 14,6)

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5Mose 14: Keine Frage des Geschmacks!

Das Volk Israel wird am Anfang von 5Mose 14 auf dreifache Weise in seiner Beziehung zu Gott charakterisiert als: „Kinder des Herrn“ und „heiliges Volk“ und „sein Eigentum“ (5Mose 14, 1-2).

Diese besondere Stellung hat Auswirkungen auf alle anderen Lebensbereiche, auch auf die Ernährungsweise. Selbst das Essen, die Auswahl und Zubereitung der Speisen erfolgte in dem Bewusstsein, zu Gott zu gehören und von ihm bestimmt zu sein. Manche dieser Vorgaben sind aus ästhetischen, ethischen oder gesundheitlichen Gründen nachvollziehbar. Aber nicht alle. Und zum Zeitpunkt ihrer Entstehung waren einige Speisegebote vielleicht noch weniger begründbar.

Aber als Christ zu leben, beinhaltet die Bereitschaft, viele Lebensentscheidungen nicht vom eigenen Geschmack, sondern vom Willen Gottes abhängig zu machen.

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Sprüche 13: Die Last des Reichtums

Mit dem Satz „Wenn ich einmal reich wär…“ beginnen viele Wunschphantasien, in denen Reichtum mit der Steigerung der Lebensqualität gleichgesetzt wird.  Eine sehr viel nüchternere Einstellung vertritt Sprüche 13.

Das Leben eines Reichen steht unter Belastungen und Bedrohungen, die ein nicht so wohlhabender Mensch gar nicht kennt: „Mit Reichtum muss mancher sein Leben erkaufen; aber ein Armer bekommt keine Drohung zu hören.“ (Sprüche 13, 8).

Der Reichtum eröffnet nicht nur viele Möglichkeiten, sondern der Reichtum muss gleichzeitig für die Absicherung investiert oder als Schutzgeld eingesetzt werden gegenüber den Angriffen und Problemen, die speziell das Leben eines Reichen bedrohen. Und darum ist mit dem Reichtum immer die Gefahr verbunden, dass er mehr nimmt als er gibt.

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Johannes 18, 1-27: Wen sucht ihr?!

„Ich bin’s!“ Joh. 18,5

Johannes erwähnt in seinem Bericht über die Gefangennahme Jesu mehr Einzelheiten, als die anderen Evangelisten. Als Judas mit den Soldaten Jesus im Garten Gethsemane sucht, tritt Jesus ihnen entgegen. Dabei betont Johannes die Souveränität Jesu: Als die Soldaten ihn sehen und er sie anspricht, fallen sie vor Schreck zu Boden. Jesus ist der Herr, der sich schützend vor seine Jünger stellt.

Johannes berichtet auch von „einem Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war“ (V. 15). „Bekannt“ kann auch „befreundet“ bedeuten. Wir wissen nicht, wer das war. Markus? Jedenfalls hatte Jesus Jünger bis in die höchsten Kreise Jerusalems, die ihre Jüngerschaft nicht so offen zeigten. Siehe Joseph von Arimathäa und Nikodemus (Joh. 19,38-39).

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5Mose 13: Bestrafung ohne Ansehen der Person…

…d. h. ohne Beachtung der besonderen Begabung der Personen und ohne Rücksicht auf die besondere Beziehung zu diesen Personen, verordnet 5Mose 13.

Propheten, die ein Wunder ankündigten und damit Recht behielten, sollten trotzdem sofort beseitigt werden, wenn diese große Fähigkeit bei ihnen verbunden war mit der Zielsetzung, Menschen zur Abwendung von Gott zu verleiten.

Selbst der liebste und intimste Mensch sollte nicht geschont werden, wenn sich nach sorgfältiger Prüfung herausstellte, dass er mit voller Absicht daran arbeitete, zum Götzendienst zu verführen.

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Sprüche 12: Intervention im Alltagsstress

Ein ganzer Sack voller bedrückender Sorgen kann in seiner Last relativiert und aufgefangen werden durch ein einziges freundliches Wort (Sprüche 12, 25).

Im Buch der Sprüche allgemein und auch in Sprüche 12 wird die große Bedeutung unseres Redens beschrieben, die sich vollkommen unterschiedlich auswirken kann: vgl. Sprüche 12, 13-14; Sprüche 12, 17-18.

Wo könnten wir heute mit einem (!) freundlichen (!) Wort ein menschliches Herz „aufpäppeln“?

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Lukas 22, 39-71: Agonie!

„Betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt!“ Lk. 22,40

Im Garten Gethsemane „rang Jesus mit dem Tode“ (V. 44). Er lag nicht im Todeskampf, aber seine innere Bewegung war so heftig wie bei einem Kämpfer, der um sein Leben rang. Sein Schweiß floss und tropfte wie Blut aus einer Wunde. Ein einsamer Kämpfer – seine Jünger schliefen, sogar noch, als er sie dreimal weckte. Die Anfechtung, mit der Jesus rang, war, dem Tode am Kreuz zu entgehen. Gott erhörte sein Gebet: „Dein Wille geschehe!“ (Hebr. 5,7).

Mit Anfechtungen kämpfen – das bleibt auch Jesu Jüngern nicht erspart. Jesu Aufruf dazu:

  • Nicht verdrängen/nicht schlafen – sondern…
  • beten und mit Einsatz Gottes Nähe suchen – und …
  • Partner suchen/wecken, nicht allein bleiben!

Jesus hatte alle Anfechtungen – die am Anfang in der Wüste, die am Ende in Gethsemane und alle anderen mittendrin – überwunden. Wir nicht. Aber sein Sieg ist unser Sieg!

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5Mose 12: Auf meine oder auf Seine Weise?

Menschen streiten leicht darüber, wie Gott auf angemessene Weise angebetet und ihm im richtigen Sinne nachgefolgt wird. In 5Mose 12 wehrt sich Gott dagegen, dass ihm in beliebiger Form und an jedem willkürlich gewählten Ort ein Opfer dargebracht und damit Gottesdienst gefeiert werden kann (5Mose 12, 13-14). Denn er weiß um die damit verbundene Gefahr, dass wir Menschen Gott mit den Götzen verwechseln (5Mose 12, 2-5), dass wir seine Wirklichkeit mit unserer Vorstellung verwechseln und seinen Wille gegen unsere Wünsche eintauschen.

Wie er in 5Mose 12 festlegt, dass er den Ort und den Stil des Gottesdienstes bestimmt, so beschreibt er in der ganzen Bibel, wie er sich ein Leben unter seiner Regie vorstellt. Und wir haben uns immer wieder zu fragen, ob ich Christsein auf meine oder auf Seine Weise lebe?