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Prediger 1-2: Was bleibt von all der Mühe im Leben?

Das ist die Frage, die direkt am Anfang des Predigerbuches von Salomo steht (Prediger 1, 3) und der im ganzen Verlauf des Buches nachgegangen wird. Dabei wird ein fortschreitender Erkenntnisprozess beschrieben, der beim Lesen im Auge behalten werden sollte.

Kapitel 1 und Kapitel 2 listen die vielen unterschiedlichen „Bemühungen“ des Salomo auf, mit denen er dem vergänglichen Leben auf dieser Erde („eitle Leben unter der Sonne“) auf irgendeine Weise einen „bleibenden Gewinn“ abzuringen versucht. Da ist alles drin. Er widmet sein Leben in verschiedenen Versuchsprojekten der Weisheit und Wissenschaft, dem Genuss, der Kunst und Architektur, der Landwirtschaft und dem Materialismus, der Musik und der sexuellen Vielfalt, der Machtpolitik… Immer wieder erfolgt die ernüchternde Feststellung, dass alles „vergänglich“ und ein „Haschen nach Wind“ ist.

Weil das Ergebnis aller dieser Unternehmungen so niederschmetternd war und für Salomo nichts im Sieb liegen blieb (z. B. Prediger 2, 11), überlässt er sich als Konsequenz daraus vorübergehend (das ist ebenfalls ein gängiges Lebenskonzept) der bewussten Unvernunft und Verzweiflung. Aber auch das war keine Lösung, weil „die Sehnsucht des Herzens“ (Prediger 2, 22) blieb und glücklicherweise (!) nicht totzuschlagen war.

Aus diesem Grunde endet der erste Abschnitt in diesem weltanschaulichen Entwicklungsverlauf mit dem Zwischenergebnis, dass Salomo versucht, sein Leben ganz bewusst aus Gottes Hand anzunehmen und ihn einzubeziehen.

Machst Du in Deinem Leben nur viel Wind oder gibt es für Dich etwas Bleibendes bei all Deiner Mühe? Was gibt Deinem Leben Nachhaltigkeit und einen bleibenden Ertrag?

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Apostelgeschichte 1, 1-14: Die Geschichte geht weiter…

„Er zeigte sich ihnen durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.“ Apg. 1,3

Lukas ist ein Hauptautor des Neuen Testaments. Er hat nicht nur sein Evangelium geschrieben, sondern daran schließt sich die Apostelgeschichte an. An den „ersten Bericht“ (V. 1), den er ebenfalls einem „hochgeehrten Theophilus“ (Lk. 1,3) widmet, schließt sich hier der zweite an. Die Schreiber des NT legen großen Wert darauf, dass sie geschichtlich berichten (viele Zeit- und Ortsangaben). Lukas hält fest, dass sich der auferstandene Jesus 40 Tage „durch viele Beweise“ unter den Jünger sehen ließ. Besonders Lukas erhebt einen Anspruch, als Geschichtsschreiber zu berichten.

Am Anfang der Apostelgeschichte wiederholt und präzisiert er den Bericht von der Himmelfahrt Jesu (Lk. 24,50-53 und Apg.1,9ff). Der heilsgeschitliche Horizont wird aufgezeigt: Jesus hat sein Werk auf dieser Erde vollendet und geht zum Vater in den Himmel – um von dort am Ende der Zeiten wiederzukommen „wie ihr ihn in den Himmel habt fahren sehen“ (V. 11). Jetzt steht der Missionsbefehl vor ihnen – „bis an das Ende der Erde“ (V. 8). Der Horizont ist eröffnet – jetzt geht’s los. Und wir stecken heute mitten drin. Stecken wir fest?

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5Mose 33-34: Christen können abdanken!

Mose tritt von seiner großen Aufgabe zurück. Obwohl Mose wusste, dass er eine Ausnahmepersönlichkeit war (5Mose 34, 10; 5Mose 18, 15), konnte er abdanken:

  1. Weil er das ihm Anvertraute in der Fürbitte unter Gottes Segen stellen (5Mose 33) und damit loslassen kann.
  2. Weil seine Nachfolge von Gott geregelt und rechtzeitig eingeleitet worden war.
  3. Weil Mose – und mit ihm auch wir – eine „Zuflucht“ haben bei dem „alten Gott“. Er stellt nicht nur eine gute und bewährte Tradition dar, sondern „unter seinen ewigen Armen“ haben wir als Einzelne und als ganze Gemeinde eine dauerhafte Zukunft (5Mose 33, 27).

Dafür können wir in allen Abschnitten unseres Lebens dankbar sein, selbst beim letzten Abschied in diesem Leben. Darum können wir auch ab-danken!

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Sprüche 30-31: Die klugen Tricks der Kleinsten!

In Sprüche 30, 24-28 werden „die Kleinsten der Erde“ beschrieben. Sie sind nicht zu bedauern, denn sie sind nach Aussage von Gottes Wort mit einer „besonderen Klugheit“, mit einer „speziellen Gerissenheit“ ausgestattet:

  1. Die Ameise ist nicht nur fleißig, sondern sie handelt vor allem rechtzeitig!
  2. Der Klippdachs ist ein wehrloses Tier, aber er hat einen Zufluchtsort.
  3. Die Heuschrecken können nur deswegen als Millionenfaches Heer diese große Wirkung erzielen, weil sie geordnet auftreten und ausziehen.
  4. Die Eidechsen und Spinnen können zwar ohne weiteres gefangen und beseitigt werden, aber sie lassen sich nicht vertreiben.

Die Gemeinde von Jesus Christus ist klein (Lukas 12, 32):

  1. Aber sie kann rechtzeitig handeln (Epheser 5, 16).
  2. Sie kennt Ihren sicheren und für den Feind uneinnehmbaren Rückzugspunkt (Römer 8, 33-39).
  3. Gottes Ordnungen verhelfen ihr zu Frieden und Solidarität (1. Korinther 14, 33).
  4. Auch in ihrer Stellung als Minorität lässt sie sich einfach nicht unterkriegen und verdrängen (2. Korinther 6, 3-10).

Die Gemeinde Jesu ist klein, aber mit großer Weisheit ausgestattet.

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Lukas 24, 36-53: Geöffnete Augen

„Fangt an…!“ Lk. 24,47

Im letzten Kapitel des Lukasevangeliums werden die Jünger nicht nur erinnert an alles, was sie bei Jesus gelernt hatten, sondern es werden ihnen die Augen geöffnet. Das hatten sie schon manches Mal bei Jesus erfahren, jetzt aber besonders. Sie sehen den auferstandenen Jesus und sie verstehen mühsam, dass er kein Geist ist. Jesus hat „Fleisch und Knochen“ (V. 39) und er isst ihnen zum Beweis einen Teller leer (V. 43).

Und Lukas betont, dass Jesus ihnen besonders die Augen für den Zusammenhang öffnete, dass alles, was sie mit ihm erlebt hatten „im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen“ stand. Jesu Leben und Sterben – und Auferstehen war Erfüllung alttestamentlicher Prophetie. (V. 44.46). Diesen Durchblick sollten sie bekommen – und vermitteln: „Fangt an!“ (V. 47).

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5Mose 32: Honig saugen!

Von Claus Harms soll die Feststellung stammen: „Die herrschende Kirchenleere kommt von der herrschenden Kirchenlehre.“ – Das Lied Moses in 5Mose 32 war „kein leeres Wort“ (5Mose 32, 47). Es verfolgt eine ganz bestimmte und bereits in 5Mose 31, 21 angekündigte Zielsetzung. Trotz der Beratungsresistenz seines Volkes (5Mose 32, 28) und trotz des sich daraus ergebenden Auf und Ab, bringt Gott seine Leute zum Ziel und wird am Ende als der Einzige und der Entscheidende da stehen (5Mose 32, 39). Dieser Überblick über die Geschichte Gottes mit Israel ist ein „Fels, aus dem man Honig saugen kann“ (5Mose 32, 13). Guten Appetit!

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Sprüche 29: Unbestechlich oder unbelehrbar?

Wir sprechen anerkennend von Menschen, die eine feste Meinung haben und diese auch gegen Widerstand vertreten und festhalten. Dieses Stehvermögen ist allerdings etwas anderes als die im Buch der Sprüche erwähnte „Halsstarrigkeit“ (Sprüche 29, 1).

Wenn „gegen alle Warnungen“, die möglicherweise begründet und berechtigt sind, an einer Sache festgehalten wird, dann kann das auch eine sturköpfige Beratungsresistenz, die sich sehr schädlich auswirken wird.

In vielen Punkten des Lebens sind wir vielleicht gefährdet, uns sehr leichtfüßig und leichtfertig anzupassen und „mit den Wölfen zu heulen“. Deswegen ist eine feste Überzeugung gut. Andererseits ist nicht jeder, der „bis zu letzten Patrone kämpft“, ein Anwalt der gerechten und guten Sache.

Wir können irren und benötigen darum die Beratung durch andere. Weil es Gott im Buch der Sprüche für uns um den Zugewinn von Weisheit geht, wird uns darin immer wieder empfohlen, nicht isoliert von anderen einen Standpunkt zu entwickeln, sondern sich durch möglichst viele gute Ratgeber ergänzen zu lassen: Sprüche 11, 14; Sprüche 15, 22; Sprüche 24, 6.

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Lukas 24, 1-35: Erinnere Dich!

„Da erinnerten sie sich an seine Worte.“ Lk. 24,8

Lukas betont in seinen Auferstehungsberichten, wie sich die Jünger erinnern sollten – Jesus hatte alles angekündigt und sie eigentlich vorbereitet – auf das Unfassbare. Die Engel erinnern die Frauen an Jesu Worte (V. 6). Die Erinnerung an Jesu Ankündigungen macht sie zu Botschaftern (V. 8). Die Emmausjünger erinnern sich an Jesu Lehre, als er unvermittelt zu ihnen auf den Weg tritt und ihnen das AT auslegt (V. 27).

Erinnere Dich an Gottesstunden in Deinem Leben, an Begegnungen mit Jesus in seinem Wort. Der Auferstandene ist mitten unter uns und macht uns mutig und sprachfähig.

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5Mose 31: Riskanter Leitungswechsel?

Mose kann und darf nicht mehr Leiter sein (5Mose 31, 2). Josua muss diese Aufgabe übernehmen (5Mose 31, 3). So etwas ist in jeder Nation, in jedem Unternehmen und in jeder Gemeinde ein sehr sensibler Vorgang. Vor allem dann, wenn – wie in 5Mose 31 – vorhersehbar ist, dass das Volk sich in Zukunft gegen Gottes Willen und Herrschaft auflehnen wird.

Gerade in dieser Situation wird das Risiko eines Leiterwechsels relativiert durch die im Textverlauf öfters hervorgehobene Zusage, dass „Gott selbst“ vor Israel herzieht (5Mose 31, 8). Bei Moses Abschied geht nicht der Lotse von Bord, sondern es gibt nur einen von vielen Wachwechseln auf der Kommandobrücke. Menschen kommen und gehen, aber Gott bleibt immer auf seinem Posten.

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Sprüche 28: Karussellfahrt auf dem sinkenden Schiff

Häufige Abwechslungen bei den Mahlzeiten mögen angenehm sein. Aber bei der Besetzung von Leitungspositionen ist ein ständiges „Bäumchen-wechsel-dich-Spiel“ sehr schädlich. Ein häufiger und in kurzfristigen Abständen erfolgender Wechsel in der Regierung eines Landes, in der Leitung einer Organisation oder einer Gemeinde, muss nicht unbedingt Indiz für die fehlende Kompetenz der Leiter sein. Ein solches „Leitungskarussell“ und unfreiwilliges Rotationsprinzip kann auch ein Ausdruck davon sein, dass diese soziale Gruppe sich eigentlich nicht leiten lassen will (Sprüche 28, 2).

Wenn sich eine Gemeinschaft von ihren Leitern nichts mehr sagen und vorgeben lässt, ist sie nicht mehr steuerbar. Und ein nicht steuerbares Schiff wird der Meuterei ausgeliefert sein oder von feindlichen Schiffen geentert oder es wird den Schiffbruch erleiden. Es ist auf jedem Fall dem Untergang geweiht (Sprüche 11, 14).

Diese Gefahr besteht in vielen Nationen, Unternehmen und auch Gemeinden. Darum können wir beten für „verständige und vernünftige“ Menschen in unseren Regierungen und Institutionen, denen es gelingt dafür einzutreten, dass „das Rechte Bestand gewinnt“.