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2. Könige 25: Das Ende eines Protestsongs

Der König Zedekia widersetzt sich der göttlichen Regie und lehnt sich gegen den babylonischen Machthaber auf. Das gelingt ihm unter unerträglichen Umständen für die Stadt Jerusalem nur ganze zwei Jahre (2. Könige 25).

Aber was ist das Ende vom Lied? Jerusalem wird nicht nur erobert und nicht nur aller seiner noch verbliebenen restlichen Reichtümer beraubt, sondern auch vollkommen zerstört! Und dieses Ende eines sinnlosen Aufstandes war nicht nur für einen geistlichen einsichtigen Menschen vorhersehbar, sondern eigentlich auch für jeden Beobachter der politischen Machtverhältnisse der damaligen Zeit.

Wenn wir das Lied unseres Lebens komponieren, sollten wir im Auge behalten, was das Ende vom Lied ist.

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Hesekiel 12: Jalousien und lange Bänke

Der Prophet Gottes soll sein Volk, das immer wieder als „Haus des Widerspruchs“ charakterisiert wird, mit Gottes Botschaft erreichen. Dabei hat er es mit zwei Hindernissen zu tun, die er überwinden muss:

Die Jalousien: Um überhaupt Aufmerksamkeit und Verständnis zu wecken, soll er im Auftrag Gottes zu zeichenhaften Handlungen greifen und daran sehr eindrücklich die Nachrichten Gottes an sein Volk illustrieren (Hesekiel 12, 3).

Die lange Bank: Wenn die Botschaft wirklich mal angebracht werden konnte, setzt die Verzögerungsstrategie ein. Die Empfänger der Nachricht lassen sich durch Gottes Reden nicht in ihrer Gegenwart herausfordern, sondern beziehen alles auf eine zukünftige Zeit (Hesekiel 12, 27).

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Epheser 4: Tolle Performance, schönes Outfit!

„Seid miteinander freundlich, herzlich, und vergebt einer dem anderen, gleichwie Gott euch vergeben hat in Christus.“ Eph. 4,32

Einheit von Juden und Heiden in einer Gemeinde ist durch die Versöhnung mit Gott durch Christus gegeben – muss aber aktuell gelebt und angestrebt werden. Einheit ist Gabe und Aufgabe. Diese Aufgabe ist stark mit dem Dienst von „Aposteln“, „Propheten“, „Evangelisten“, „Hirten“ und „Lehrern“ verbunden (V. 11). Die Gemeinde, im Bild als „Leib“ beschrieben, soll wachsen und – wie beim menschlichen Leib – einander dienen (V. 15-16).

Diesen lebendigen Prozess beschreibt Paulus mit einem weiteren alltäglichen Bild: Kleidung wird täglich abgelegt und neu angezogen. Alte Gewohnheiten müssen – wie schmutzige Wäsche – abgelegt werden, neue – wie frische Wäsche – angezogen werden (V. 22-32).

Ein harmonisch daherschreitender Mensch, eine lieblich gekleidete Frau – ein schönes Bild für die Gemeinde!

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2. Könige 24: Sich ergeben und leben

Wie von Gott durch verschiedene Propheten angekündigt, wird die Stadt Jerusalem vom babylonischen Herrscher angegriffen (2. Könige 24). Der judäische König Jojachin unternimmt in dieser Situation das einzig Richtige. Er ergibt sich.

Dadurch wird die Stadt zwar der wertvollsten Schätze beraubt und mit der königlichen Familie werden auch viele andere bedeutenden Personen in die Gefangenschaft geführt. Aber die beteiligten Menschen bleiben am Leben. „Leben ist die erste aller Eigenschaften“ (Matthias Claudius), d. h. es ist die Voraussetzung für alles andere, was Gott mir im Zuge des Lebens noch sagen und schenken will.

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Hesekiel 11: Ein nur vorübergehender Vorteil

Die Menschen, die bisher vom korrigierenden Handeln Gottes verschont blieben, fühlen sich sicher und in ihrer von Gott losgelösten Art des Denkens und Lebens bestätigt (Hesekiel 11, 2-3). Sie ziehen aus der Tatsache, dass sie bisher verschont geblieben sind, eine falsche Schlussfolgerung. Ihnen ist dieses Vorrecht zu Kopf gestiegen.

Dabei handelt es sich nur um einen vorübergehenden Vorteil. Denn Gott verspricht den Menschen, die vorübergehende im Nachteil sind (Hesekiel 11, 15), dass er sich ihrer nicht nur wieder annehmen will (Hesekiel 11, 17), sondern dass die zukünftige Beziehung besser sein wird als die vorherige (Hesekiel 11, 19-20).

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Epheser 3: Unversöhnliche sitzen in Liebe vereint nebeneinander…

„…dass ihr erkennen mögt die Liebe Christi, die doch alle Erkenntnis übertrifft..“ Eph. 3,19

Die Sensation in der damaligen spätantiken Welt – Juden und Heiden, Monotheisten und Polytheisten, unversöhnlich – sitzen als Christen in einer Gemeinde nebeneinander vereint und mögen sich! Dies, sagt Paulus, ist in der fortschreitenden heilsgeschichtlichen Entwicklung vorzeiten ein Geheimnis gewesen (V. 3.4), dass jetzt durch ihn, Paulus, offenbart ist. Eine Konsequenz aus dem Missionsbefehl Jesu: „Macht zu Jüngern alle Völker“ (Mt. 28,19), die damals in Jerusalem noch niemand der Jünger so geahnt hatte.

Dass die Gemeinden das begreifen und leben können, dafür betet Paulus für sie, beugt seine Knie und erbittet für sie Gottes Segen (V. 14-21).

Die Kraft, die damals unversöhnliche Gruppen versöhnte, kann auch heute noch Sensationelles bewirken – wenn wir sie erkennen und auf unsere Situation anwenden…!

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2. Könige 23: Pure Entschiedenheit

Die göttliche Zusage, dass zu seinen Lebzeiten das Gericht Gottes noch nicht eintreffen wird, veranlasst den König Josia nicht zur Nachlässigkeit.

2. Könige 23 beschreibt in einer langen und detaillierten Auflistung, wie umfassend und intensiv er gegen den Götzendienst in Israel vorgegangen ist. Obwohl ihm bewusst war, dass er mit diesem Engagement Gottes Gericht nicht abwenden konnte, ließ seine Entschiedenheit nichts zu wünschen übrig (2. Könige 23, 25-26).

Die Konsequenz und Entschlossenheit des Josia war nicht motiviert vom eigenen Nutzen oder von einer strategischen Überlegung, sondern ergab sich aus seiner tiefen Ergriffenheit von Gott selbst.

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Hesekiel 10: Nicht zu fassen!

In Hesekiel 10 begegnen dem Leser des Prophetenbuches Bilder und Gestalten, die bereits an anderer Stelle beschrieben wurden. Aber trotz dieses erneuten Auftauchens und trotz der im Text häufig vorkommenden Wiederholungen bleiben uns die dargestellten Wesen und die Metaphern von der Herrlichkeit Gottes fremd. Wir können uns an Gottes Wirklichkeit gewöhnen, aber nicht an sein Wesen. Gott ist uns vertraut und doch immer wieder überraschend anders.

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Epheser 2: Sensation!

„Wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken..“ Eph. 2,10

Offene Augen zu haben für Gottes Heil, bedeutet nach Paulus im Epheserbrief besonders in Kapitel 2, den Unterschied zu sehen, zwischen einst und jetzt im Leben des Christen – vor seiner Bekehrung und nach seiner Bekehrung zu Christus.

  • Einst: V. 1.2.3.5.11.12.13.17
  • Jetzt: 6.13.19
  • Dieses Heil zeigt sich besondern in der damaligen Problematik zwischen Juden und Heiden, die sich in ihrem radikal unterschiedlichen Gottesglauben unversöhnlich gegenüber standen: In Christus sind aus diesen zwei Gruppen ein neuer Mensch geworden. Für Zuschauer der damaligen Zeit ein unglaublicher Vorgang!
  • Die Spannungen, die damals deshalb auch in der christlichen Gemeinde vorkamen, beantwortet Paulus mit seiner Theologie: Christus hat Frieden (V. 14.15.17) gemacht mit Gott und deshalb auch zwischen Menschen. Er hat aus den Heiden (Gästen, Fremdlingen) nun Mitbürger und Hausgenossen Gottes gemacht! Sensation! Diese geistliche Wahrheit will gelebt sein – was damals, wie heute, manchmal sehr schwer war und ist – aber im Glauben doch möglich! Sensation!
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2. Könige 22: Die Gnade eines frühen Todes

Wir kennen die Redewendung von der „Gnade einer späten Geburt“. In diesem Kapitel ist die Rede von der „Gnade eines frühen Todes“.

Der König Josia macht die Entdeckung von Gottes Gesetz (2. Könige 22, 10).

Als ihm diese Texte vorgelesen werden, erlebt er sowohl Erschrecken als auch Erweckung (2. Könige 22, 11-13).

Josia erkundigt sich nach Gottes Absichten und gewinnt Einblick in Gottes Pläne im Hinblick auf das bevorstehende Gericht Gottes über Juda. Aber ihm wird auch mitgeteilt, dass Gott ihm diese schrecklichen Erfahrungen ersparen will, indem er ihm einen frühen Tod ankündigt (2. Könige 22, 20).