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Philipper 2: Das Christusgeheimnis

„… macht meine Freude vollkommen…!“ Philip. 2,2

Im 2. Kapitel steht der einzigartige Christushymnus (V. 5-11) ein Lied, das die frühe christliche Gemeinde wahrscheinlich gesungen hat. Durch seine Geburt in Bethlehem erniedrigte sich Jesus selbst und nahm die menschliche Natur zu seiner göttlichen hinzu. Er legte seine Gottheit nicht ab, als er Mensch wurde, sondern nahm die menschliche Natur hinzu. Diese, seine Gottheit war nach wie vor da und blitze manchmal hindurch (seine Wunder und Totenauferweckungen, seine Verklärung auf dem Berg usw.). Aber er wurde ganz und gar Mensch – der Schöpfer wurde Geschöpf und blieb doch Gott, Gottes Sohn – ein Geheimnis! Ob das die Philipper verstanden hatten? Jedenfalls sollten sie die Anwendung daraus verstehen: Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war (V. 5)!

In diesem Geist soll die Gemeinde mit Gottesfurcht ein heiliges Leben führen – auf der Grundlage, dass Gott Kraft und Gelingen dazu schenkt (V. 12-13).

Paulus schickte nicht nur Epaphroditus zurück nach Philippi, sondern nach dem Ende seiner Gerichtsverhandlungen auch Timotheus, der Paulus wiederum von den Philippern berichten sollte. Hier lesen wir ein ergreifendes Zeugnis über Timotheus – sein bester Mitarbeiter! (V. 20-22).

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1. Chronik 3: Die Unordnung nimmt zu

Die Repräsentanten der davidischen Königsfamilie werden in 1. Chronik 3 in chronologischer Reihenfolge aufgelistet. Es handelt sich leider um eine Entwicklung mit sinkender Tendenz.

In der Nachfolge von David kommt es zu einer Abfolge von Personen, die einen Abstieg in Frömmigkeit, Autorität, Charakter und Segenswirkung dokumentiert.

Die menschliche Neigung entspricht den Beobachtungen, die auch in der Physik gemacht werden: Ohne ein ordnendes Eingreifen und Gestalten nimmt die Unordnung in einem System immer zu (2. Thermodynamischer Hauptsatz).

Allerdings gibt es einige Ausnahmen in der Abfolge der davidischen Könige, die sich dem Trend nach unten widersetzen und gegen den Abstieg kämpfen.

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Hesekiel 16: Nicht für Personen unter 18 Jahren

Eine junge Frau wird von einem Mann vor dem sicheren Tod bewahrt. Er rettet ihr das Leben und gewährt ihre eine Grundversorgung, die ihr die Gesundheit zurück gibt und eine Existenz in Freiheit ermöglicht. Darüber hinaus heiratet er diese Frau und stattet ihr Leben mit Reichtum und Luxus aus.

Aber dann bricht diese Frau aus der Beziehung aus und wird zur Prostituierten. Nicht aus materieller Not, sondern aus hemmungsloser sexueller Gier. Dabei gibt sie sich nicht für Geld hin, sondern sie liefert sich wahllos jedem aus, der sie haben will und bezahlt noch dafür. Irgendwann verliert diese Frau die Kontrolle über sich und ihre Eskapaden. Sie wird zum Objekt und Opfer der Menschen, derer sie sich bisher bedient hat. Sie ist ausgeliefert. Sie ist im Dreck. Sie ist ganz unten.

Und dann kommt ihr Mann und nimmt diese treulose Frau wieder zu sich, vergibt ihr und geht eine neue Beziehung mit ihr ein.

Was ist das für eine Geschichte? Das ist die Geschichte von Gott und Jerusalem (nachzulesen in Hesekiel 16). Es ist gleichzeitig die Geschichte von Gott und uns.

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Philipper 1: Ein außergewöhnlicher Gefangener

„Christus ist mein Leben, und sterben ist mein Gewinn.“ Philip. 1,21

Mit der Gemeinde in Philippi war Paulus am freundschaftlichsten verbunden. Von ihnen lies er sich am liebsten unterstützen, da er sich ihrer Loyalität gewiss war. Sie war die erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden (Apg. 16,12-40) und bestand überwiegend aus Heiden, mit einer kleinen, jüdischen Minderheit. Zwei Mal war Paulus in Philippi gewesen. Er schrieb diesen Brief gegen Ende seiner Gefangenschaft in Rom, ca. 63 oder 64 n.Chr. und gab ihn Epaphroditus mit, der dem Paulus eine reiche Unterstützung von den Philippern nach Rom überbracht hatte, dort aber dann ernstlich krank wurde. Nach seiner Genesung reiste er – quasi mit einem Dankbrief des Paulus – zurück nach Philippi.

Die Philipper bangten um Paulus in Rom. Er wußte zwar nicht genau, wie sein Prozess ausgehen würde – in Rom konnte man schnell hingerichtet werden – aber er war guter Hoffnung: Seine Gefangenschaft machte anderen Christen Mut, für Christus zu leiden (V. 14), das Evangelium wurde gefördert (alle erkannten, dass Paulus kein Verbrecher war, sondern um seinen Glaubens willen gefangen war) (V. 13) und weitere verkündigten Christus – selbst wenn ihre Motive dazu nicht lauter waren.

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1. Chronik 2: Einblicke in Details

Die historische Berichterstattung des 1. Chronikbuches wird in den ersten Kapiteln (1. Chronik 2) ihrem Namen gerecht und stellt die Entwicklung des Volkes Israels vornehmlich in Geschlechtsregistern dar.

Diese Form der Registerführung vermittelt einen grundsätzlichen Überblick und liefert Informationen über die verwandtschaftlichen Verknüpfungen der Beteiligten, die in einer prosaischen Form der Geschichtsschreibung eher nicht enthalten sind: Wo finden wir z. B. alle Namen der Geschwister Davids erwähnt? Oder die Information, dass der Heerführer Joab ein Neffe von David war?

Außerdem bleibt in dieser eher auf das Wesentliche reduzierten Darstellung der Geschlechtsregister immer noch Raum für die Erinnerung an interessante und bedeutungsvolle Details (1. Chronik 2, 7).

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Hesekiel 14-15: Kein menschliches Schutzschild

Verantwortliche Leiter Israels fragen Gott um Rat. Aber gleichzeitig sind sie innerlich gebunden an Götzen und verschreiben sich mit Freude dem, was sie schuldig werden lässt (Hesekiel 14).

Diese Menschen müssen mit dem Gericht rechnen. Selbst wenn unter ihnen ganz prominente Heilige aus der Geschichte Gottes anwesend wären, könnte sie das nicht davor bewahren, von Gott gestraft zu werden. Die verwandtschaftliche oder freundschaftliche Nähe zu Kindern Gottes hilft vor Gott nicht weiter. Hier steht und fällt jeder für sich allein.

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Epheser 6: Gut ausgerüstet

„Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, … sondern mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ Eph. 6,12

In Kap. 6 führt Paulus das Thema „christlicher Alltag“ weiter in Bezug auf Kindererziehung (Kinder – Väter) und Arbeitsleben (Knechte – Herren).

Dann schließt er seinen Brief mit einem Bild ab, mit dem er die Epheser zum geistlichen Kampf ermutigt (V. 10-17): In Rom stand durch leichteren Haftvollzug ständig ein Soldat neben ihm, der Paulus im Haus und bei seinen Besuchen in Rom begleitete. Den schaute er sich gründlich an und illustriete an ihm die geistliche Waffenrüstung der Christen. Sie kämpfen nicht gegen Menschen, sondern um Menschen und sind von Gott dazu ausgerüstet.

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1. Chronik 1: Ganz vorne beginnen

Die Geschichtsschreibung der Chronikbücher beginnt im wahrsten Sinne des Wortes ganz vorne: bei Adam (1. Chronik 1).

Wer einer Angelegenheit auf den Grund gehen will, kommt nicht daran vorbei, dieser Sache von Anfang an nachzugehen (vgl. Lukas 1, 3).

Wer die Gegenwart verstehen will, kann die Geschichte nicht ignorieren und sollte sie darum so gründlich und umfassend wie möglich nachvollziehen.

Der Unglaube hat etwas damit zu tun, dass der Mensch nicht nach dem Anfang von allem fragt und die Dinge nicht bis zu Ende denkt.

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Hesekiel 13: Lass Dir nichts „weiß“ machen!

Hesekiel wendet sich gegen Propheten ohne göttliche  Legitimation, die aus „eigenem“ Antrieb auftreten und die „eigene“ Botschaften mit einem sehr „eigenwilligen“ Charakter weitergeben (Hesekiel 13).

Weil diese Propheten dem zahlenden Publikum verpflichtet sind, werden sie das, was die Menschen tun, schön reden. Im Bild gesprochen: Von ihnen wird eine baufällige Mauer weiß getüncht und bekommt damit den Anschein, dass alles in Ordnung ist. Sie stellen Persilscheine aus für Sachen, die als unsauber bezeichnet werden müssten. Auf diese Weise disqualifizieren sich solche Propheten nicht nur selbst, sondern gefährden auch das Volk, dem sie als Seher und Boten Gottes dienen sollen.

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Epheser 5: Den Unterschied leben

„… lebt in der Liebe, wie Christus euch geliebt hat…“ Eph. 5,2

Christen unterscheiden sich von Nichtchristen durch die Liebe Gottes, die sie erlebt haben. Deshalb sollen sie diesen Unterschied auch deutlich machen und in der Liebe leben – damit andere den Unterschied erkennen und neugierig werden.

In Kap. 5 illustriert Paulus diesen Unterschied durch die Begriffe „Licht“ (5x) und „Finsternis“ (2x) (V. 8). Der Begriff „Kinder“ deutet auf die Eigenschaften der Eltern. Gott ist Licht und „Kinder des Lichts“ sollen auf Gottes Eigenschaft „Licht“ hinweisen: Güte, Gerechtigkeit, Wahrheit (V. 9).

Dies alles geschieht nicht in eigener moralischer Kraft, sondern durch ständige Erfüllung mit dem Heiligen Geist (V. 18).

Und auch ganz praktisch soll sich der Unterschied im Umgang zwischen Ehepaaren darstellen: Männer sollen (nicht zuletzt um Gottes Willen) ihre Frauen lieben (V. 25. 28. 33) und Frauen sollen (nicht zuletzt um Gottes Willen) ihre Männer respektieren (V. 22. 24. 33).