Permalink

4Mose 30: Versprochen ist versprochen

Das Grundanliegen von 4Mose 30 besteht in dem Hinweis darauf, dass Gott uns beim Wort nimmt (4Mose 30, 3).

Auch wenn die israelitischen Frauen in der Regel im öffentlichen Leben keine so dominante Rolle spielten und ihre Wortmeldungen keinen besonderen Stellenwert in der Gesellschaft hatten, sollten ihre Gelübde deswegen nicht weniger relevant sein. Den männlichen Haushaltsvorständen (Vater der ledigen Frau, Ehemann der verheirateten Frau) wurde lediglich ein eng befristetes Einspruchsrecht eingeräumt, aber grundsätzlich konnte die Verbindlichkeit von Schwüren nicht unterlaufen werden. Auch die Gelübde einer ledigen oder verheirateten Frau aus dem damaligen Israel hatten vor Gott Geltung und wurden von ihm sehr ernst genommen.

Permalink

Psalm 136: Erkennungsmelodie der Hoffnung

Jedem Leser fällt sofort die literarische Gestalt des Psalms 136 auf. Der Satzteil „denn seine Gnade währet ewig“ wird ständig wiederholt und findet sich darum 26mal in diesem Text.

Die Wiederholung dieses Satzes ist nicht nur ein künstlerischer Ausdruck, sondern eine theologische Gewichtung. Die ewig währende Gnade ist das Ur-Motiv Gottes, das sich in allen unterschiedlichen Handlungen, die im Textverlauf aufgezählt werden, durchsetzt und ausdrückt: Gott ist gnädig. Und damit hört er nicht auf!

Dieser Grundgedanke aus Psalm 136 ist gleichzeitig die Grundlage unseres Lebens. Aus diesem Grunde wird das zu Recht so oft wiederholt. Er soll den Grundton, die Erkennungsmelodie unseres Lebens bilden. Wenn Gott selbst sich an dieser Stelle 26mal wiederholt, dann handelt es sich um eine Aussage, die wir unbedingt aufgreifen und zum hoffnungsvollen Motto unseres Lebens erklären können.

Permalink

Matthäus 24, 1-28: Eine riesige Perspektive

„… in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker…“ Mt. 24,14

Ähnlich wie Lukas berichtet Matthäus die Rede vom Kommen des Messias und dem Ende der Welt. Matthäus ist der Evangelist, der über Israel hinaus die Weltmission besonders im Blick hat – siehe den Missionsbefehl Jesu in Mt. 28, 18-20. Hier gibt er das Wort Jesu wieder: Das Evangelium wird der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker gepredigt – und dann wird das Ende kommen (V. 14).

Eine riesige Perspektive, die die Jünger noch kaum fassen konnten. Diese haben sie aber nach Pfingsten unter der Leitung des Geistes Gottes umgesetzt. Erstaunlich schnell breitete sich das Evangelium im ganzen römischen Reich aus – bis nach London (314), Indien (400) und China (781) – ohne Flugzeug und PC! Im Mittelalter wurde diese Reichweite vergessen, bis sie von William Carey (1843 +), dem „Vater der Weltmission“ der Neuzeit wieder in Angriff genommen wurde. Jesus kommt wieder, wenn alle Völker das Evangelium hören konnten.

Permalink

4Mose 29: Pflicht und Kür

Die Fortführung der Aufzählung der Opfer und Feierzeiten in 4Mose 29 endet mit dem Hinweis darauf, dass neben der Pflicht auch noch Raum für die Kür bleibt (4Mose 29, 39).

Gott geht es nicht um die erzwungene Ableistung eines Pflichtprogramms, sonder um eine „freiwillige“ Hingabe, die aus einer dankbaren und liebevollen Motivation heraus erfolgt und natürlicherweise über die vorgegebene Ordnung hinaus geht.

Gottesdienst ist nicht nur Pflicht, sondern auch Neigung und persönliches Bedürfnis.

Permalink

Psalm 132-135: Was wir für Gott tun wollen und was Gott für uns tut

David beschreibt in Psalm 132 seine Entschlossenheit, seine leidenschaftliche Hingabe und die von ihm unternommenen Anstrengungen, um die Bundeslade nach Jerusalem zu holen, d. h. um Gott auf sichtbare Weise wieder in den Mittelpunkt des Volkslebens zu stellen.

Auf diese Leistungsschau Davids im ersten Teil des Psalms (V. 1-10) folgt im zweiten Teil (V. 11-18) eine Rede Gottes, in der er beschreibt, was er für David tun will. Dabei wird deutlich, dass eine gute Beziehung zu Gott und der Erfolg unseres Einsatzes für ihn nicht gesichert wird durch unsere Entschiedenheit und durch unseren religiösen Arbeitsaufwand, sondern durch Gottes Zusage und durch Gottes Geschenke!

Das erinnert mich an ein Gebet von Jeremias Gotthelf: „Herr, unser Gott, du hast unzählige stille Wege, auf denen du möglich machst, was unmöglich scheint. Gestern war noch nichts sichtbar, heute nicht viel, aber morgen steht es vollendet dar. Und nun erst gewahren wir rückblickend, wie du unmerklich schufst, was wir unter großem Lärm nicht zustande gebracht haben.“

Permalink

Lukas 21: Informierter Ausblick

„Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.“ Lk. 21,33

Lukas schildert die letzten öffentlichen Reden Jesu als Endzeitreden, wie auch Matthäus.

  • Er sieht die Eroberung der römischen Provinz Judäa und die Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. voraus (V. 20-24).
  • In diese Gerichtszeit für Israel flicht er die Schilderung des Kommens des Messias ein, der erscheinen wird, wenn „die Zeit der Heiden erfüllt ist“ (V. 24-27).
  • Die Christen sollen vorbereitetsein:
    • Sie sollen nicht auf Verführer hereinfallen (V. 8).
    • Sie werden verfolgt werden (V. 12), aber auch Gottes Fürsorge erleben (V. 18).
    • Sie sollen die Zeichen der Zeit erkennen (V. 29-33).
    • Sie sollen sich nicht im irdischen Betrieb verlieren, sondern erwartungsvoll aufsehen (V. 28.34-36).
    • Sie sollen ausharren in Gottes Kraft (V. 19).

Jesu Jünger sind informiert – sie errechnen nicht die Wiederkunft Jesu, aber sie rechnen damit!

Permalink

4Mose 28: Feste Zeiten

In 4Mose 28 beginnt eine Wiederholung der Gesetzgebung für die Opfer, die auch nach der Einnahme des Landes vom Volk Israel Gott dargebracht werden sollten.

Neben einer genauen Auflistung der Opfergaben legt Gott auch Wert auf eine genaue Einhaltung von bestimmten Terminen (4Mose 28, 2). Israel sollte täglich, wöchentlich, monatlich und jährlich zu festgelegten Zeiten Opfer bringen.

Eine gesunde und auf Dauer angelegte Beziehung braucht Fixpunkte, an denen eine Begegnung stattfindet und wodurch regelmäßig Gemeinschaft erfahren wird. Hast Du solche festen Termine mit Gott?

Permalink

Psalm 127-131: Entweder man hat Gott oder man hat nichts!

Salomo unterzieht in Psalm 127 unsere Lebensgestaltung einer sehr nüchternen Analyse: „Wenn der Herr nicht“ an unseren Projekten, an unserem Einsatz und an unserem ganzen Leben als der Maßgebende beteiligt ist, dann sind alle unsere Bemühungen und Aktivitäten „umsonst“. Diesen Sinnverlust kann man auch nicht durch rastloses Arbeiten und Schlafverzicht ausgleichen (Psalm 127, 2). Denn entweder man hat Gott oder man hat nichts!

Permalink

Johannes 12, 20-50: Zum Schluss: Unglaube und Glaube

„Wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.“ Joh. 12,45

Johannes berichtet von den letzten öffentlichen Reden Jesu:

  • Griechen kamen und wollten ihn sehen – es nahte die Zeit, dass das Evangelium über Israel hinaus in alle Welt gelangen sollte (V. 20-21)
  • Jesus spricht von seiner kommenden „Erhöhung“ und meint damit seine Kreuzigung. Aber es zeigte sich, dass die Menschen ihm nicht nur in Scharen folgten, sondern ihn auch viele ablehnten, weil sie ihn nicht verstanden (V. 37). Das sah Johannes von jesaja vorausgesagt und schlussfolgert, Jesaja habe im Geist den Tag Christi schon „gesehen“! (V. 41).
  • Andererseits glaubten „viele Obersten“ an ihn, trauten sich aber nicht um ihres Rufes willen, das öffentlich zu bekennen. (V. 42-43).
  • Zum Schluss betont Jesus die Einheit mit seinem Vater. Er hat ihn gesandt und Gottes Wort in seinen Mund gelegt.

Von nun an spricht Jesus nur noch mit seinen Jüngern – der Abschied naht.

Permalink

4Mose 27: Klare Verhältnisse

In 4Mose 27 werden Unklarheiten beseitigt.

Zum einen im Blick auf die Ausnahmesituation, dass in einer Familie kein männlicher Erbe oder überhaupt kein Erbberechtigter vorhanden ist (4Mose 27, 1-11).

Zum anderen im Blick auf die Notwendigkeit, dass wegen des bevorstehenden Todes von Mose jemand anderes als Leiter des Volkes bestimmt werden muss, „der vor ihnen her aus- und eingeht und sie aus- und einführt, damit die Gemeinde des Herrn nicht sei wie die Schafe ohne Hirten“ (4Mose 27, 17).

Beide Sachverhalte werden eindeutig und vor allem öffentlich und offiziell geregelt, so dass in diesen Dingen klare Verhältnisse bestehen. Denn solche Ordnungen sind die Voraussetzung für Frieden (1. Korinther 14, 33).