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Psalm 124-126: Das größte Erntedankfest

Der Psalm 126 öffnet einen Spalt die Türe in die Zukunft Gottes und gewährt uns einen kleinen Ausblick auf den Zeitpunkt, „wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird…“ (Psalm 126, 1).

„Dann“ werden die Erlösten jubeln und selbst die unbeteiligten und ablehnenden Beobachter staunend Gottes Größe anerkennen. Dann wird alle herausfordernde Hingabe, aller damit verbundene Schmerz und alle harte Arbeitslast überstrahlt vom größten Erntedankfest aller Zeiten vor Gottes Thron.

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Markus 12, 28-44: Erstaunlich nah dran

„Du bist nicht fern vom Reich Gottes.“ Mk. 12,34

Markus berichtet eine Feinheit aus den Auseinandersetzungen Jesu mit den Pharisäern (V. 32-34). Als Jesus einem Schriftgelehrten das größte Gebot erklärt, wiederholt dieser die Aussage Jesu – zwischen den Zeilen hört man eine staunende Zustimmung. Und der Mann ergänzt noch eine Wertung: Dies sei größer als alle Brand- und Schlachtopfer.

Jesus mag ebenso erstaunt gewesen sein über diesen Mann und er ermutigt ihn: „Du bist nicht fern vom Reich Gottes.“ Es gab auch unter den Pharisäern und Schriftgelehrten, bis in den Hohen Rat (siehe Nikodemus), Menschen, die die Worte Jesu aufnahmen…

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4Mose 26: Ausgeglichene Verhältnisse

Vor dem bevorstehenden Einzug in das verheißene Land wird laut 4Mose 26 erneut (vgl. 4Mose 1) eine Zählung des Volkes durchgeführt. Denn im Laufe der Wüstenwanderung ist es zu demographischen Veränderungen gekommen (4Mose 26, 63-65), die erfasst werden mussten, um nach der Landeinnahme jedem Stamm entsprechend seines zahlenmäßigen Bedarfs das Land zuzuteilen (4Mose 26, 52-56). Um möglichst ausgeglichene Verhältnisse zu schaffen, was immer wieder ein Anliegen des Evangeliums ist (vgl. 2. Korinther 8, 13-14) benötigen wir einen guten Überblick.

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Psalm 120-123: Hilfsbedürftigkeit

„Weil das Leben immer lebensgefährlich ist“ (E. Kästner) erkennt in Psalm 121 jemand seine grundsätzliche Hilfsbedürftigkeit. Hast Du eine Antwort auf die Frage: „Woher kommt mir Hilfe?“ (Psalm 121, 1). Oder fühlst Du Dich dem Leben ohne die Hilfe eines anderen gewachsen?

Der Psalm beschreibt Gott als den „Behüter unserer Seele“, der uns auf dem Weg durchs Leben ohne Unterbrechung bis zum Ziel Schutz gewähren will.

Niemand ist so in Gefahr wie der, der sich selbst beschützen will. Denn wir sind schwach und hilfsbedürftig. Niemand ist so sicher wie der, den Gott behütet.

Von dem dänischen Theologen Sören Kierkegaard stammt die Feststellung: „Des Menschen höchste Vollkommenheit besteht darin, Gottes zu bedürfen!“.

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Markus 12, 1-27: Gott versuchen

„Gott ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott.“ Mk. 12,27

Jesus spricht es direkt aus: „Was versucht ihr mich?“ (V. 15). Nicht Gott versucht Menschen, sondern Menschen versuchen Gott! Gott prüft Menschen und Menschen dürfen Gott prüfen! Versuchung ist Sache des Teufels. Die erkennt Jesus sofort und widersteht dem. In seiner Antwort an die Spitzel der Pharisäer und der Sadduzäer rückt Jesus biblische Theologie zurecht.

Habe ich Gott schon einmal versucht?

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4Mose 25: Was Verfluchung nicht schafft, schafft die Verführung

Der korrupte Bileam möchte unbedingt die versprochene Gage kriegen (2. Pe. 2, 15; Judas 11). Weil seine Verfluchungsversuche nicht funktionierten, erteilt er darum dem moabitischen König Balak den Rat, das Volk Israel stattdessen zu verführen (vgl. 4Mose 31,16; Offb. 2, 14).

Das gelingt den Moabitern laut 4Mose 25 und führt im Volk Israel zu einem widergöttlichen Gottesdienst und zu sexueller Unzucht. Die von Gott durch Mose veranlassten Strafen und Gegenmaßnahmen (4Mose 25, 3-5) scheinen nicht verwirklicht worden zu sein. Und so kommt es trotz einer von Gott geschickten Strafplage zu ganz offensichtlichen, schamlosen und bewusst durchgeführten moralischen Entgleisungen mitten im Volk (4Mose 25, 6).

Erst als sich einer der leitenden Priester mit einer drastischen Umsetzung von Gottes Strafanweisung dieser öffentlichen Provokation entgegenstellte, kam die dem Volk von Gott auferlegte Plage endlich zum Stillstand (4Mose 25, 7-9).

Dieses Kapitel ist keine Anweisung dafür, wie wir in der neutestamentlichen Heilsordnung mit Ungehorsam in der Gemeinde oder mit unmoralischen Zuständen in der Gesellschaft umgehen sollen. Jede Anwendung von Gewalt in diesem Zusammenhang wird uns im NT verwehrt. Aber dieser Bericht aus dem Alten Testament ist ein Beleg dafür, dass wir nicht den magischen Fluchbann zu fürchten haben, sondern die interne Zersetzung von Gottes Mannschaft durch Verführung.

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Psalm 119, 113-176: Verändernde Kraft

Die Wirkungsgeschichte der Bibel in kultureller und ethischer Hinsicht ist sehr bemerkenswert. Sowohl in Bezug auf die Situation ganzer Gesellschaften als auch im Hinblick auf individuelle Lebensentwürfe. Psalm 119 beschreibt nicht nur an vielen Stellen die Auswirkungen von Gottes Wort in unserem Denken und Verhalten, sondern der Psalmist erbittet die verändernde und bewahrende Wirkung von Gott in seinem Leben: „Mache meine Schritte fest durch dein Wort und lass kein Unrecht über mich herrschen.“ (Psalm 119, 133).

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Markus 11, 20-33: Jesus räumt auf

„Habt Glauben an Gott!“ Mk. 11,22

Die Vollmacht Jesu gegenüber dem über Nacht verdorreten Feigenbaum gibt ihm Anlass seinen Jüngern etwas zum Thema Vollmacht zu sagen. Er verheißt ihnen Vollmacht im Gebet. Gott wird ihre Gebete erhören. Markus fügt noch einen Satz Jesu hinzu, den Matthäus nicht berichtet: Vollmacht im Gebet hängt auch von der Bereitschaft ab, jemandem zu vergeben, gegen den man etwas hat (V. 25).

Mit einem Groll im Herzen kann man nicht vor Gott kommen und so tun, als ob nichts wäre. Man muss den Groll loslassen. Tempelreinigung und Herzensreinigung gehören zusammen.

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4Mose 24: Segen statt Fluch

Bileam unternimmt in 4Mose 24 einen letzten Versuch, Israel gegen den Willen Gottes zu schädigen. Dabei muss er erleben, dass seine destruktiven Unternehmungen zu einer Steigerung von Gottes Solidarität mit seinem Volk führt: Gott verflucht es nicht (4Mose 23, 8). Er segnet es stattdessen (4Mose 23, 20). Und nun werden sogar die verflucht, die Israel verfluchen wollen (4Mose 24, 9). Gott hat das für Israel vorgesehene Böse in etwas für sie Gutes verkehrt. Das ist ein Sachverhalt, auf den in der Bibel mehrfach zurückgegriffen wird (5Mose 23, 6; Josua 24, 10; Nehemia 13, 2) und der Gottes Möglichkeiten und seine grundsätzliche Absicht mit uns zeigt (Römer 8, 28).

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Psalm 119, 57-112: Gott kümmert sein Reden von gestern

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. Die Haltbarkeitsfristen des „menschlichen Geschwätzes“ (K. Adenauer) in Politik, Wissenschaft und Kultur reduzieren sich immer mehr. Der Verfasser von Psalm 119 ist unter anderem deswegen so begeistert von Gottes Wort, weil es im Gegensatz zu allen anderen Sparten und Elementen des Lebens von bleibender, nämlich ewiger Dauer ist: „Ich habe gesehen, dass alles ein Ende hat, aber dein Gebot bleibt ewig bestehen.“ (Psalm 119, 96).