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Sprüche 1: Selbstmörderische Tendenzen?

Die Sprüche Salomos verfolgen den Zweck, zu „lehren“, „Verständnis“ zu wecken, „klug“, „vernünftig“ und „besonnen“ zu machen (Sprüche 1, 1-4). Um dieses Ziel zu erreichen, muss man allerdings bereits so „weise“ und „verständig“ sein, um erst zu „hören“ und dann auch „wachsen“ zu können (Sprüche 1, 5).

Diese Weisheit beginnt mit der Voraussetzung, Gottes Reden mit aufrichtigem Respekt zu begegnen (Sprüche 1, 6). Eine andere Haltung ist Selbstmord (Sprüche 1, 17-19).

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Johannes 14: Ein unvergesslicher Abend…

„… ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ Joh. 14,

Johannes schildert, wie sich Jesus am letzten Abend vor seiner Kreuzigung ausführlich seinen Jüngern zuwendet. Sie feiern Passa, mittendrin das neue Abendmahl. Jesus hat seinen Jüngern noch ganz viel zu sagen. Er tröstet sie – sie ahnen, dass sich etwas Furchtbares zusammenbraut, er lehrt sie über den Heiligen Geist, den sie als etwas ganz Neues erhalten sollten und jetzt so nötig brauchten. Er ist so vertraut mit ihnen, wie es einem solchen letzten Abschiedsabend entspricht. Es liegt etwas Gewichtiges, Schweres und doch so Gutes auf diesem Abend… Das war so stark, dass sich Johannes 60 Jahre später noch an den Wortlaut der Rede Jesu erinnert.

Ich kann mich an den Wortlaut einzelner Passagen einer Predigt erinnern, die mich vor 40 Jahren stark berührt und bis heute geprägt hat! – Wieviel mehr Jesu Reden am letzten Abend vor seiner Kreuzigung im Miteinander seiner Jünger! Kannst Du Dich an unvergessene Stunden mit Jesus erinnern?

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4Mose 36: Bewahre, was Dir anvertraut wurde!

Auch Töchter waren in Israel erbberechtigt (vgl. 4Mose 27), wenn es in der Familie keinen männlichen Erben gab. In 4Mose 36 wird aufgezeigt, dass diese Regelung auch eine Schwierigkeit beinhaltete. Denn bei einer Heirat dieser „Erbtöchter“ außerhalb ihres Stammes ging der zu ihnen gehörende Familiebesitz in den Besitz eines anderen Stammes über. Dadurch würde das von Gott speziell jedem einzelnen Stamm zugewiesene Land dem betroffenen Stamm verloren gehen und langfristig zu ernsten existentiellen Nachteilen und zu einem unausgewogenen Verhältnis der Stämme untereinander führen.

Um diese Gefahr auszuschließen, sollten die „Erbtöchter“ nur innerhalb ihres eigenen Stammes heiraten und damit den Bestand des Landes für den Stamm sichern.

Wie viel tun wir dafür, dass uns das von Gott anvertraute Gut nicht verloren geht? Vgl. 1. Timotheus 6, 20; 2. Timotheus 3, 14; Offenbarung 3, 11

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Psalm 148-150: Alles, was Luft holen kann…

Die letzten Psalmen beinhalten noch mal in besonderer Weise die Aufforderung, Gott zu loben.

In Psalm 148 wird zuerst der Himmel (Psalm 148, 1-6) und dann die ganze Erde und was sie erfüllt (Psalm 148, 7-14) eingeladen, Gott zu loben.

In Psalm 149 ist diese Aufforderung in besonderer Weise an die „Gemeinde der Heiligen“ gerichtet, die besonders viel Anlass haben sollte, das zu tun.

Und zuletzt greift der Psalm 150 kurz, knapp und klassisch dieses Anliegen auf und beschreibt, wofür (Psalm 150, 2) und wie (Psalm 150, 3-6) Gott gelobt werden kann.

Alles, was Luft holen kann, sollte dabei mitmachen!

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Johannes 13, 18-38: Jesus bleibt der Handelnde

„…dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe…“ Joh. 13,34

Nach der Fußwaschung legten sich die Jünger zu Tisch (Stühle kannten damals nur Könige, die auf Thronen saßen). Auf den Arm gestützt, schräg mit dem Kopf zur Platte, auf der Brot, Wein und Fleisch lagen, die Füße nach hinten gestreckt, „lag“ man um den „Tisch“. Einer lag bei dieser Anordnung mit dem Gesicht direkt beim Gastgeber, der Ehrenplatz – hier für Johannes (V. 23). Neben ihm Petrus. Als Jesus indirekt Judas als Verräter kennzeichnet, erfährt es Johannes als erster und einziger (V. 26). Auch Petrus wird gekennzeichnet, als Verleugner (V. 38).

Von welchen Leuten war Jesus zuletzt umgeben?! Trotzdem liebte er sie und sie sollten sich untereinander lieben! Daran sollte man sie sogar erkennen – wie man Jesus an seiner Liebe erkennt.

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4Mose 35: Täterschutz und doch Gerechtigkeit

Die sehr wichtige Einrichtung der Freistädte Israels wird in 4Mose 35 dargestellt. Es gab eine bestimmte Anzahl von ihnen, die gleichmäßig über das Land verteilt waren. Freistädte bildeten Zufluchtsorte, die einem Totschläger, der aus Versehen einen Menschen getötet hat, Schutz vor der unmittelbar eintretenden Blutrache gewährte.

Allerdings galt diese Schonung nur unter der Voraussetzung, dass es sich bei dem Vorfall um Totschlag und nicht um Mord handelte. Hier nimmt der Text eine genaue Unterscheidung vor. Außerdem ersparte die Aufnahme in eine Freistadt dem Flüchtling nicht das ordentliche Gerichtsverfahren. Wenn er bei diesem Prozess von dem Vorwurf des Mordes frei gesprochen wurde, durfte er in der Freistadt bleiben und war dort – allerdings nur in den Grenzen ihres Bezirkes – vor Vergeltungsmaßnahmen geschützt. Falls der Täter jedoch aufgrund der Aussage von mehreren Zeugen schuldig gesprochen wurde, musste er seine Tat mit dem Leben bezahlen.

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Psalm 146-147: Makrokosmos und Mikrokosmos

Unmittelbar bevor David in Psalm 147 die unermessliche Größe Gottes an der Sternenwelt illustriert (Psalm 147, 4) hat er dieser Größendemonstration eine andere Aussage vorausgeschickt, die Gottes Zuwendung zu dem Menschen beschreibt: „Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ (Ps. 147, 3).

Gott ist nicht nur der Herr über den Makrokosmos, sondern er interessiert sich auch für unseren menschlichen Mikrokosmos. Gottes Größe ist geprägt von seiner Zuneigung zu uns: „Denke daran, was der Allmächtige kann, der Dir mit Liebe begegnet!“. (Joachim Neander).

Auch im Apostolischen Glaubensbekenntnis wird Gottes Größe und Gottes Zuneigung zu uns nicht nur nebeneinander gestellt, sondern als etwas Zusammengehöriges verstanden. Das Bekenntnis beginnt mit einer Beziehungsaussage: „Ich glaube an Gott, den Vater…“. Und im Anschluss daran wird zum Ausdruck gebracht, mit welchen Eigenschaften unser Vater ausgestattet ist: „…der Allmächtige, der Schöpfer des Himmels und der Erde“.

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Johannes 13, 1-17: Ein echter Diener werden…

„Ihr nennt mich Meister und Herr, und das mit Recht, denn ich bin’s auch.“ Joh. 13,13

Johannes betont im Bericht über die Fußwaschung Jesu seiner Jünger das Bewusstsein, in dem Jesus das tat:

  • er erkannte, dass seine Zeit gekommen war, zu sterben
  • dass er die Seinen liebte
  • dass der Vater alles in seine Hände gegeben hatte
  • dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurück ging

„Da“ – stand Jesus auf und wusch seinen Jüngern die Füße. Im Bewusstsein von Gott gegebener Größe kann man ganz klein werden und den niedrigsten Dienst tun. Ohne versteckten Hochmut („in der Demut bin ich der Größte“), ohne Tiefstapelei, ohne Machtstreben, ohne Selbstmitleid – ein echter Diener werden! Das legt Jesus seinen Jüngern als letztes Vermächtnis ans Herz – und uns!

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4Mose 34: Kein Spiel ohne Grenzen

Gott erinnert nicht nur an die zurückliegenden Meilensteine (4Mose 33), sondern informiert auch über die zukünftigen Landesgrenzen (4Mose 34).

Das Aufzeigen der Umrisse des verheißenen Landes vermittelte einen Eindruck von der Größe des Geschenkes, das Gott seinem Volk macht und von den Möglichkeiten, die damit verbunden waren.

Gleichzeitig wurde dadurch auch die Begrenzung von Gottes guter Platzanweisung vermittelt. Das Volk Israel sollte wissen, ab wann es sich außerhalb des Terrains befand, für das Gottes Segenszusage galt.

Gott will, dass wir unsere Grenzen kennen. Er stellt unsere Füße zwar auf weiten Raum, aber das Leben mit ihm ist kein Spiel ohne Grenzen.

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Psalm 144-145: Der Blick auf den Hintergrund von allem

Vom Anblick der Schöpfungswunder wird David in Psalm 145 veranlasst, über die Wesenseigenschaften Gottes nachzudenken, die er in der Natur angedeutet findet. Auf einmal steht das, was für einen oberflächlichen Betrachter im Hintergrund bleibt, als bestimmende Aussage im Vordergrund: „Sie sollen reden von deiner hohen, herrlichen Pracht und deinen Wundern nachsinnen…“ (Psalm 145, 5)

Wie kommen wir zu einer solchen Betrachtungsweise, die uns in die Anbetung führt? Vielleicht indem wir es so machen, wie die Mutter des Erweckungspredigers Jung Stilling, die angesichts der Naturphänomene wiederholt feststellte: „Wie schön muss der sein, der dies geschaffen hat!“.

Ich wünsche mir und uns den Durchblick auf den Schöpfer hinter der Schöpfung, die Wahrnehmung des Gebers hinter den Gaben, den Blick auf unseren großen Gott.