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Josua 4: Das versenkte Denkmal

Zur Erinnerung an den Durchzug durch den Jordan und damit auch gleichzeitig zum Gedenken an den Durchzug durch das Schilfmeer (Josua 4, 22-23) wird ein Denkmal aufgerichtet. Mit diesem Monument sollen Fragen bei der nachfolgenden Generation veranlasst (Josua 4, 21) und im Volk eine sich wiederholende Besinnung auf das Handeln Gottes sicher gestellt werden.

Gleichzeitig errichtet Josua ein zweites Monument mitten im Jordan, das unmittelbar nach Fertigstellung geflutet wurde und damit dem Blick der Öffentlichkeit entzogen ist und darum auch keinen erzieherischen Wert, keine pädagogische Bedeutung mehr haben kann für die Menschen. Was bringt es aber, ein Denkmal zu bauen, das kurz danach in der Versenkung verschwindet?

Die Anbetung und Verherrlichung Gottes geschieht nicht nur dann, wenn eine mehr oder weniger interessierte Öffentlichkeit das zur Kenntnis nimmt, wenn der Dom weit und unübersehbar in den Himmel ragt oder wenn der Raum laut und unüberhörbar von Musik und Gesang erfüllt ist. Anbetung geschieht auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit, im Verborgenen und unbemerkt von der Umwelt. Jesus Christus rät uns, dass dieser verborgene Umgang mit Gott unserem öffentlichen Wirken vorausgehen sollte (Matthäus 6, 6).

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

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