Dieser Konflikt ist in der Kirchengeschichte immer wieder aufgetreten.
Amazja ist dabei der klassische Vertreter einer vom Staat gestützten und leider liberal und sittenlos gewordenen religiösen Institution. Er denunziert den Propheten bei der Obrigkeit, will ihn aus dem Land treiben und erteilt ihm zuletzt einen Maulkorb (Amos 7, 10-13).
Gegen diese Angriffe verteidigt sich Amos als Vertreter der Erweckungsbewegung. Er weist darauf hin, dass er kein Religionsbeamter unter der Gewalt des Oberpriesters Amazja ist, sondern seine Legitimation allein aus der Berufung Gottes bezieht, sich aber darum auch diesem Auftrag verpflichtet weiß (Amos 7, 14-17).