Das Buch der Klagelieder ist ein Trauergesang aus der Perspektive des Propheten Jeremia, in dem sich der Autor des Buches mit dem gerichteten und leidenden Volk solidarisiert.
Das bedeutet, dass neben der Erklärung, dass dieses Strafgericht Gottes berechtigt ist (Kapitel 1, 18), sich auch ein großer teilnehmender Schmerz Bahn bricht. Die dabei zum Ausdruck gebrachte Traurigkeit bezieht sich nicht nur auf die äußeren, d. h. körperlichen und materiellen Konsequenzen des Ungehorsams, sondern auch auf die durch die Abwendung von Gott verlorene geistliche Würde (Kapitel 1, 10).
Können wir noch so tief und ernst empfinden angesichts eigener Sünden und angesichts einer sich von Gott lösenden Lebensentwicklung bei anderen?
Selig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden!