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Galater 1: Der Eiferer

„Predige ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe?“ Gal. 1,10

Wenn wir Paulus im 2. Korintherbrief schon kennengelernt haben als eifernder „Narr“, der sich ins Zeug legt für seine Gemeinden, dass sie nicht in seiner Abwesenheit von Irrlehrern verführt werden, so lernen wir ihn hier im Galaterbrief noch einmal zugespitzter kennen.

Paulus hatte die Gemeinden in Galatien auf der 1. und 3. Missionsreise gegründet und besucht (Apo. 16,6 und 18,23) und erfuhr nun – wahrscheinlich in seiner Zeit in Ephesus – dass sich die Galater von judaistischen Lehrern hatten umdrehen lassen – zu einem judaistischen Evangelium: Christen müssen erst Juden werden und sich beschneiden lassen, um richtige Christen sein zu können!

Das bringt ihn richtig in Rage! Der Galaterbrief ist der einzige, in dem im Briefeingang (Gal. 1) kein Wort des Lobes oder Dankes oder ein Aufruf zur Fürbitte wäre. Zwei Mal verflucht er die Verführer (V. 8 und 9). Sehr deutlich betont er seine Autorität als Apostel, der seine Vollmacht allein von Christus hat, dem sich Christus persönlich offenbart hat.

Der Galaterbrief ist auch heute hoch aktuell. Er hilft der Gemeinde Jesu sich von Gesetzlichkeit, vom Ritualismus und allem äußerlichen Formenwesen immer neu zu befreien. Luther hat daraus seine größte Durchschlagskraft erhalten. Es war sein Lieblingsbrief.

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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