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Römer 4, 1-12: Argumente für die Juden

„Was sagen wir denn von Abraham, unserem Vater…“ Röm. 4,1

In Kap. 4 geht Paulus auf das Entsetzen der Juden in Rom ein, die befürchten, dass Paulus „Glaubensgerechtigkeit“ das Gesetz auflöst (Kap. 3,31). Diesem Vorwurf sah sich Jesus damals auch durch die Pharisäer ausgesetzt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Der Glaube an Christus, der das Gesetz vollkommen erfüllt hat, bestätig das Gesetz als absoluten Maßstab Gottes.

Dazu bringt Paulus jetzt zwei Beispiele aus der Geschichte Israels: Abraham (V. 1-5) und David (V. 6-8). Wichtig hier ist der Begriff „Zurechnung“ (V. 6 und V. 8): Rechtfertigung aus Glauben ist ein juristischer Akt, den Paulus formal aus der Praxis des römischen Rechts kennt. Gott rechnet dem Sünder die Gerechtigkeit Christi zu. Er ist deshalb nicht schon ein moralisch besserer Mensch geworden. Das soll er mit der Zeit werden. Aber er ist im Glauben an Christus gerecht gesprochen – reif für den Himmel!

In den Versen 9-12 zieht Paulus das für Juden ungemein wichtige Zeichen der Beschneidung heran. Abraham, der Stammvater Israels, wurde von Gott gerecht gesprochen bevor er beschnitten war – und wurde damit auch ein „Stammvater“ aller Heidenchristen.

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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