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2. Samuel 13: Heiß und Kalt!

Ein junger Mann ist in 2. Samuel 13 so von der Sehnsucht und Leidenschaft nach einer bestimmten Frau gepackt, dass er sich ihretwegen verzehrt und körperlich abmagert. Das muss doch Liebe sein!

Aber als sich die Begierde Befriedigung verschafft hat, folgt auf die Lust die Ernüchterung und der Überdruss. Und zwar auch mit einer hohen Intensität. Der Widerwille nachher war größer als die Leidenschaft vorher.

Starke Gefühle sind kein Beweis für Liebe und keine Garantie für eine dauerhafte Beziehung. Vor allem dann nicht, wenn diesen Gefühlen und Begierden einfach freier Lauf gelassen wird, ohne die göttliche Ordnung für die Ehe einzuhalten. So hat es Amnon damals gemacht und so machen es viele Paare heute, die sich mit starker Sehnsucht zu einander hingezogen fühlen. Man nimmt sich, was man gerade mit aller Gewalt begehrt. Und man lässt es abrupt fallen, wenn man dessen überdrüssig ist. Auch wenn es sich dabei um Menschen handelt.

Die Tatsache, dass Tamar und ihre Familie den sexuellen Kontakt zwischen ihr und Amnon als „Schändung“ verstehen, spiegelt wieder, dass in der Kultur und in dem Rechtsverständnis Israels die Ehe mit einem öffentlich-rechtlichen Vertragsschluss beginnt, nicht mit dem Geschlechtsakt.

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

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