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Apostelgeschichte 25, 13-27: Paulus vor dem König

„Ich möchte den Menschen auch gerne hören.“ Apg. 25,22

König Herodes Agrippa II. (Enkel des Königs Herodes des Großen) kommt mit seiner Schwester Bernice nach Cäsaräa und macht seinen Antrittsbesuch bei dem neuen Prokurator Festus. Agrippa war zwischen den Römern und Juden eine wichtige Vermittlungsfigur. Die Römer waren an einem friedlichen Judäa interessiert – was oft nicht gelang. Der jüdische König Herodes Agrippa II., der mit den römischen Behörden zusammenarbeitete (er hatte seit dem Jahr 50 das Aufsichtsrecht über den Tempel), war für Festus ein wichtiger Ansprechpartner. Agrippa war den Römern gegenüber immer loyal (er versuchte z.B. den jüdischen Aufstand 66 n.Chr. zu verhindern – vergeblich).

Da Agrippa sich im Judentum genau auskennt, sucht Festus seinen Sachverstand (V. 26), um überhaupt einen Anklagegrund zu finden, der es rechtfertigt, Paulus an ein römisches Gericht zu überweisen. Ohne solchen Grund würde Festus sich in Rom lächerlich machen (V. 27). Heilsgeschichte mitten drin in römisch-jüdischer Politik!

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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