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Josua 4: Das versenkte Denkmal

Zur Erinnerung an den Durchzug durch den Jordan und damit auch gleichzeitig zum Gedenken an den Durchzug durch das Schilfmeer (Josua 4, 22-23) wird ein Denkmal aufgerichtet. Mit diesem Monument sollen Fragen bei der nachfolgenden Generation veranlasst (Josua 4, 21) und im Volk eine sich wiederholende Besinnung auf das Handeln Gottes sicher gestellt werden.

Gleichzeitig errichtet Josua ein zweites Monument mitten im Jordan, das unmittelbar nach Fertigstellung geflutet wurde und damit dem Blick der Öffentlichkeit entzogen ist und darum auch keinen erzieherischen Wert, keine pädagogische Bedeutung mehr haben kann für die Menschen. Was bringt es aber, ein Denkmal zu bauen, das kurz danach in der Versenkung verschwindet?

Die Anbetung und Verherrlichung Gottes geschieht nicht nur dann, wenn eine mehr oder weniger interessierte Öffentlichkeit das zur Kenntnis nimmt, wenn der Dom weit und unübersehbar in den Himmel ragt oder wenn der Raum laut und unüberhörbar von Musik und Gesang erfüllt ist. Anbetung geschieht auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit, im Verborgenen und unbemerkt von der Umwelt. Jesus Christus rät uns, dass dieser verborgene Umgang mit Gott unserem öffentlichen Wirken vorausgehen sollte (Matthäus 6, 6).

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Prediger 7-8: Was bleibt unterm Strich?

Die Kapitel 7 und Kapitel 8 im Buch des Predigers sind davon geprägt, dass Salomo nach dem „Endergebnis“ sucht: u. a. Prediger 7, 27.

Bei allen zurückliegenden Expeditionen in die unterschiedlichen Lebensbereiche, die er in dieser Sache durchgeführt hat, konnte er nicht finden, was seine Seele sucht: Prediger 7, 28.

Stattdessen nimmt er um sich herum wahr, dass Menschen dieser in sie hinein gelegten Veranlassung, nach dem „Ausgang einer Sache“ (Prediger 7, 8) zu fragen, ausweichen: Prediger 7, 29.

Eine solche nur auf die Gegenwart bezogene Betrachtungsweise ist jedoch sehr gefährlich. „Weil Gott auch die kleinen Sünden nicht sofort bestraft“, das Gericht über Sünde also nicht zeitnah eintritt, fühlen sich einige zum Sündigen ermutigt (Prediger 8, 11). Der Weise denkt langfristig und orientiert sich an dem „Endergebnis“ eines Lebensstils (Prediger 8, 12-13).

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Apostelgeschichte 2, 14-47: Ein dramatischer Auftakt!

„Sie waren täglich einmütig beieinander … und hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen…“ Apg. 2,46

Nachdem viele dieses außergewöhnliche Geschehen zu Pfingsten unter den Jüngern in Jerusalem mitbekommen hatten – Gott hatte einen guten Zeitpunkt dafür gewählt – waren die Juden „bestürzt“, „entsetzt“, „verwundert“ und „spöttisch“. Sie konnten das nicht einordnen. Das tat nun Petrus. Er erklärte unter der Leitung des Geistes Gottes in seiner Pfingstpredigt, dass sie

  • nicht betrunken sind (V. 15)
  • die Erfüllung alttestamentlicher Prophetie der Ausgießung des Heiligen Geistes erleben (V. 17)
  • Zeugen der Auferstehung Jesus sind (V. 24 und 32)
  • Dass Jesus als Herr und Messias regiert (V. 36)
  • Alle Zuhörer sollen diesen Jesus als Herrn annehmen und zum Zeichen ihrer Umkehr sich taufen lassen (V. 38).

Aus diesem dramatischen Geschehen entstand die erste christliche Gemeinde – 3.000 Menschen wurden Christen. Die erste Gemeinde war gekennzeichnet durch die Lehre der Apostel, die Gemeinschaft untereinander (mit gemeinsamen Mahlzeiten und der Herrenmahlfeier), Gebet, Wunder und gegenseitiger Hilfeleistung.

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Josua 3: Wunder mit Ankündigung

Damit dieses angekündigte Wunder (Josua 3, 5) erlebt werden konnte, musste das Volk Israel losgehen und seine Bereitschaft zeigen, den von Gott bestimmten Weg zu gehen, der noch nie gegangen worden ist, weil er bisher nicht gegangen werden konnte (Josua 3, 4).

Erst als ihre Füße ins Wasser tauchten, wurde erkennbar, dass es sich wirklich um einen Weg handelt, den der „Herrscher über alle Welt“ (Josua 3, 11.13) für sie passierbar macht.

Wenn Du Gewissheit hast, dass Gott Dich beauftragt hat, einen bestimmten Weg zu gehen, dann gehe los und setze Fuß vor Fuß. Wenn wir die notwendigen Schritte gehen, werden wir die angekündigten Wunder erleben.

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Prediger 5-6: Verlorene Siege

Es gibt in der Geschichte der Menschheit und in unserem persönlichen Leben viele „Verlorene Siege“ (Generalfeldmarschall E. von Manstein). Davon sprechen auch die Kapitel 5, 9-16 und 6, 1-2 im Buch des Predigers, wenn anhand von verschiedenen realistischen Begleiterscheinungen des Reichtums ausgeführt wird, dass sich „viel“ als ganz „wenig“ erweisen kann.

Das Resultat eines genussorientierten Lebensstils, der von allem Besitz ergreift, ist oft, dass der Mensch trotz dieser Anstrengungen im Innersten unbefriedigt bleibt (Prediger 6, 7). Die ständige Gier nach mehr behindert meine Fähigkeiten, das Vorhandene in Anspruch zu nehmen (Prediger 6, 9) und die mir von Gott geschenkten Gaben und Möglichkeiten zu genießen: Prediger 5, 17-19.

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Apostelgeschichte 2, 1-13: Der Geist eröffnet ein neues Zeitalter

„…alle wurden erfüllt…“ Apg. 2,4

Jesus hatte seinen Jüngern die Sendung des Heiligen Geistes angekündigt – in seinen Abschiedsreden an Gründonnerstag und auch nach seiner Auferstehung (K. 1,4). Sie sollten in Jerusalem bleiben und auf das besondere Kommen des Geistes warten. Das taten sie. Am jüdischen Schawuot-Fest, dem Erntedankfest für die Weizenernte, 7 Wochen nach Passa, an dem in Jerusalem auch der Empfang der 10 Gebote durch Mose gefeiert wurde und viele Auslandsjuden nach Jerusalem angereist waren, kam der Geist auf die versammelten 120 Jünger und Jüngerinnen und zeigte sich als der Herr der neuen Gemeinde. Unter den Zeichen von Wind und Feuer ergreift er die Jünger und macht sie zu mutigen Zeugen Jesu. Der weltweite Horizont der neuen Gemeinde Jesu wird sofort deutlich durch das Sprachenwunder: 16 Sprachen und Dialekte werden erwähnt, in denen alle Jünger plötzlich „predigen“ konnten (V. 4). „Alle wurden erfüllt“ – ein Ausdruck der den Unterschied zum alten Bund Gottes mit seinem Volk Israel markiert. Dort wurde der Geist zeitweise auf Einzelpersonen gegeben, um sie zu bestimmten Diensten zu befähigen (Propheten, Könige, Handwerker). Jesus, der Herr der Gemeinde, ist durch den Heiligen Geist mitten unter uns und regiert.

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Josua 2: Eine Hure ergreift ihre Chance!

Christen haben zwar kein Wachsfigurenkabinett, aber eine Galerie der Glaubenszeugen, in der die Hure Rahab auftaucht: Hebräer 11, 31; vgl. Jakobus 2, 25. Die Hintergründe dafür, warum Rahab keine unwichtige Persönlichkeit in der göttlichen Heilsgeschichte ist, finden wir in Josua 2 berichtet.

Der Lebensstil von Rahab entspricht zwar noch der zum Untergang bestimmten Stadt Jericho, in der sie wohnt. Aber innerlich war Rahab bereits erreicht von den Nachrichten über Gott. Sie war überzeugt von seinen großen Taten und zukünftigen Plänen (Josua 2, 9-11). Aus diesem Grunde versteckt sie mutig und listig die beiden Kundschafter Israels und erwartet dafür eine feste Bestätigung, dass auch sie und ihre Familie Barmherzigkeit erfahren (Josua 2, 12).

Mit dieser Glaubenstat rettet Rahab nicht nur das Leben von sich und ihrer eigenen Familie (Josua 6, 17), sondern ihr Leben erhält eine weit darüber hinaus gehende Perspektive: Rahabs Geschichte endet nicht mit ihrer Rettung, sondern jetzt entfaltet sich Gottes Bestimmung in ihrem Leben. Sie heiratet den Israeliten Salma und schenkt einem Sohn Boas das Leben. Boas und Ruth sind die Urgroßeltern von dem König David. Und Rahab taucht damit im Geschlechtsregister von Jesus Christus auf (Matthäus 1, 5). Rahab empfängt nicht nur Gottes Segen, sondern wird von Gott mit hineingenommen und gebraucht in seine Rettungsaktion für die ganze Welt.

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Prediger 3-4: Sehnsucht nach Ewigkeit!

Warum fliegen Zugvögel zu Beginn des Herbstes aus ihren Brutgebieten im Norden in den Süden? Weil Gott diesen zielgerichteten Fluginstinkt in sie hineingelegt hat, der sie dazu veranlasst, das zu tun, was für ihr Überleben notwendig ist.

Warum gibt sich der Mensch nicht damit zufrieden, nur im Heute zu leben? Warum fragt er über den gegenwärtigen Augenblick hinaus nach der Zukunft und dem bleibenden Sinn seiner Existenz? Weil Gott das Bewusstsein der „Ewigkeit“ in uns verankert hat, damit wir uns an dieser Bestimmung orientieren und dieses Ziel Gottes mit uns erreichen: „Gott hat die Ewigkeit in ihr Herz gelegt.“ (Prediger 3, 11).

Bei aller Wertschätzung der schönen Seiten des „Lebens unter der Sonne“ gehen die Aussagen in Prediger 3 und Prediger 4 so weit, dass die mit diesem Leben verbundenen „Mühen“ durch ein nur befristetes und vergängliches Glück nicht aufgewogen werden können.

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Apostelgeschichte 1, 15-26: Die Gesandten

„Sein Amt empfange ein anderer.“ Apg. 1,20

Die versammelten Apostel (= „Gesandten“) organisieren sich. Jesus hatte 12 Jünger ausgewählt, „die er auch Apostel nannte“ (Lk. 6,13). Von Anfang an hatte Jesus mit der Berufung seiner Jünger ihre Sendung im Blick. Jünger Jesu, alle Christen, sind in erster Linie Gesandte! Die 12 Apostel im besonderen Sinne, da sie die geschichtlichen Zeugen Jesu waren – von Jesu Taufe über die Unterweisung, Kreuzigung und Auferstehung bis zur Himmelfahrt Jesu hin (V. 22). Darüber hinaus ist jeder Christ heute ein Jünger Jesu und als solcher ein Gesandter!

Da das geschichtliche Zeugnis aber besonders wichtig war (= „Amt/Dienst“, V. 25), wurde nach dem Fall des Judas seine Stelle als 12. Apostel nachgewählt. Es sollten 12 Zeugen sein, wie es auch 12 Stämme Israels gab. Verstehst Du Dich als Gesandter?

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Josua 1: Keine halbe Portion!

Der in Josua 1 beschriebene Ausgangspunkt für die folgenden Ereignisse sieht so aus: Mose ist tot. Josua hat die große und schwere Aufgabe, sein Nachfolger zu sein. Wie kann er sich dieser Herausforderung stellen? Was kann er von Gott erwarten?

Die Antwort Gottes auf diese Fragen lautet: „Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein!“ (Josua 1, 5). Josua soll nicht nur einen Nachlass verwalten und die Erinnerung an seinen großen Vorgänger pflegen. Er bekommt nicht nur einen Bruchteil der göttlichen Unterstützung, die dem Mose zur Verfügung stand. Sondern Gott wird ihn mit derselben Aufmerksamkeit und mit seiner ganzen Kraft begleiten – genauso wie er es bei Mose getan hat. Denn in Gottes Augen ist Josua keine halbe Portion.

Auch wir haben es mit demselben Gott zu tun, der sich Abraham, Josef, Mose und Josua mitgeteilt hat. Er hat nicht nur einen Rest für uns übrig, sondern uns gilt das volle Programm. Darum dürfen wir diese Zusage an Josua auch mit in unser Leben nehmen und „getrost und unverzagt“ (Josua 1, 6) mit ihm rechnen. Denn auch wir sind in Gottes Augen nicht nur eine halbe Portion.

Allerdings sollen wir auch nicht nur eine halbe Portion von dem in Anspruch nehmen, was Gott uns gibt. Das bedeutet wir sollen sein ganzes Wort, kontinuierlich und treu, mit der Bereitschaft zum Gehorsam lesen: Josua 1, 7-8. Dann gilt uns die unmittelbar damit verbundene Zusage in Josua 1, 9: „Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unversagt sein sollst. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“