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Matthäus 3: Hören oder abhören?

„… der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ Mt. 3,11

Johannes sagt, was sich sonst keiner traut zu sagen. Er ist frei und unabhängig, lebt von Heuschrecken und Honig und rügt sogar den König Herodes bezüglich seiner Intrigen. Während Lukas (siehe Lk. 3) mehr den Ruf zur Umkehr an das Volk betont, beleuchtet Matthäus die scharfe Rede an die Pharisäer und Sadduzäer (V. 7-10). Sie kamen nicht zu hören, sondern abzuhören und entzogen sich eigentlich Gottes Anspruch (Lk. 7,30).

Und Johannes weist Mißverständnisse zurück. Er ist nicht der Messias. Er bereitet den Weg für den Messias. Um das zu unterstreichen, setzt er sich selbst herab. Er ist weniger, als der geringste Diener, der dem Herrn die Schuhe abnimmt (*1).  Er tauft (nur) mit dem äußeren Zeichen des Wassers. Der Messias aber verleiht den heiligen Geist („Feuer“ ist ein Bild für den Heiligen Geist).

Johannes erkennt Jesus als Messias. Er will sich ihm in der Taufe unterstellen. Aber Jesus lässt sich von ihm taufen. Er unterstellt sich damit Gott und empfängt Gottes Zuspruch. Gott tauft ihn mit dem Heiligen Geist.

Gott tauft alle, die sich Jesus unterstellen, mit diesem Heiligen Geist!

(*1) als Johannes gefangen genommen wurde, sagt Jesus von ihm: Er war der größte Prophet (Lk. 7,26.28)

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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