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Richter 10-12: Lassen wir einfach Gott entscheiden!

Am Bemerkenswertesten von der Regierungszeit des Richters Jeftah finde ich nicht die Frage nach seinem Gelübde und dessen Folgen (Richter 11, 30-31), sondern die Geschicklichkeit, mit der er den Anspruch des ammonitischen Königs auf das von Israel bewohnte Land widerlegt: Richter 11, 14-27.

Das ist eine großartige Verteidigung der politischen Besitzstände, die sich ja nicht ohne Mitschuld der ammonitischen Vorgänger-Könige in der Vergangenheit entwickelt haben, die aber vor allem in dem Handeln Gottes ihre Begründung finden. Wenn der ammonitische König mehr Raum benötigt, dann soll er diese Ansprüche unter Berufung auf seinen Gott durchsetzen. Nach dem Motto: Überlassen wir die uns betreffenden Fragen doch einfach dem Gott, an den wir jeweils glauben. In dieser Rede des Jeftah steckt einerseits eine vergleichende Gegenüberstellung und damit eine gewisse Herausforderung. Andererseits macht Jeftah ein Friedensangebot.

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

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