Der Psalm 139 zeigt die Allgegenwart und Allmacht Gottes auf, die für mich als Mensch einerseits unbegreifbar ist (Psalm 139, 6) und der ich mich andererseits aber auch nicht entziehen kann (Psalm 139, 7).
David erkennt jedoch nicht nur in seiner Gegenwart Gott, sondern er entdeckt auch seinen ganz persönlichen Ursprung in dem Willen und Handeln Gottes (Psalm 139, 13-16). Das gibt jedem Menschen eine Identität und Bedeutung, die unabhängig von allen irdischen Bedingungen unserer Zeugung und Existenz besteht.
Auf diesem Hintergrund wird die fast widerwillige Feststellung am Anfang des Psalms (Psalm 139, 1) zu einer auffordernden Bitte am Ende des Psalms: „Erforsche mich, Gott!“ (Psalm 139, 23). Es gibt kein Versteck, in dem ich mich vor Gott verbergen könnte. Es gibt aber auch keine Geborgenheit außerhalb von ihm.