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Matthäus 20, 1-19: Gnade passt nicht in diese Welt

„… und sie werden ihn kreuzigen, und am dritten Tag wird er auferstehen.“ Mt. 20,19

Das Thema Geld zieht sich scheinbar in diesem Kapitel weiter – vom Lohn der Tagelöhner. Ein Gleichnis, das anstößt – bei allen Hörern und auch bei uns. Gleicher Lohn für ungleiche Arbeit ist ungerecht. Verständlicher wird das Ganze, wenn deutlich wird: Es ist ein Vergleich mit dem Reich Gottes. Im Reich Gottes geht es nicht um Verdienst, sondern um Gnade, freiwillige, großzügige Zuwendung zu dem, der es nicht „verdient“ hat. An solch krassen Bildern, an denen sich die Leute rieben, merkten sie, wie weit sie von dem Gnadenkonzept Gottes entfernt waren und wie stark sie in einem Denken von verdienstlichen Leistungen gefangen waren… Jesu Provokation wollte ihnen helfen. Hatten sie es kapiert?

Jesus sah voraus und wusste, dass sie ihre Theologie höher stellten als Gott! Er bereitete seine Jünger auf seinen Tod vor. Und er sagte ihnen von seiner Auferstehung. Manches verstehen wir nur im Nachhinein…

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

2 Kommentare

  1. Jörg Schreiber

    04/04/2012 @ 17:51

    Die Theologie höher stellen als Gott… eine sehr gute Formulierung! Machen wir das nicht heute auch immer wieder? Ich werde jedenfalls oft an die Pharisäer und Schriftgelehrten erinnert, wenn ich unser Tun und Lassen in unseren Gemeinden beobachte…

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    • Volker Heckl

      04/04/2012 @ 18:09

      Manchmal ist das so! Theologie ist natürlich ganz wichtig. Pietisten waren (sind?) manchmal theologiefeindlich… Aber öfters kriegen wir die Unterscheidung Gott – und unsere Theologie nicht gut hin. Theoretisch ja – praktisch nein. Breitflächiges Bibellesen hilft, das zu erkennen! Gott sei Dank!

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