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2Mose 21: Keine ungebremste Vergeltung

Gott ordnet das Leben seines Volkes. 2Mose 21 beinhaltet eine erste Aufzählung von Einzelgeboten und Gesetzestexten, mit denen Gott die Existenz eines Rechtes bestätigt und gleichzeitig die Übertretung dieses Rechtes mit Strafen belegt, um damit sowohl das Allgemeinwohl als auch das Recht des Einzelnen zu schützen.
Der oft als rückständig bezeichnete Satz „Auge um Auge, Zahn um Zahn…“, der auch in diesem Text vorkommt (V. 23-24), definiert in Wirklichkeit ein für die zeitgenössischen Verhältnisse sehr fortschrittliches Prinzip. Denn auf diese Weise wurde die oft maßlose Rache des Opfers einer Unrechtstat (für den Verlust eines Auges wurden dem Täter direkt beide Augen ausgestochen oder direkt seine ganze Familie ausgerottet) begrenzt und eine Verhältnismäßigkeit in der Rechtssprechung und Strafverfolgung eingeführt. Die Strafe sollte in einem angemessenen Verhältnis stehen zu dem Schaden, der entstanden ist. Jesus geht noch weiter, wenn er zwar nicht den Anspruch auf eine angemessene Entschädigung aufhebt, aber von seinen Leuten erwartet, dass sie auf Rache verzichten und stattdessen Entgegenkommen zeigen (Matthäus 5, 38-42).

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

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