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Apostelgeschichte 27, 1-12: Ein paar Takte Seefahrt

„Der Hauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als Paulus.“ Apg. 27,11

Eine römische Kohorte (wahrscheinlich ein Teil dieser) schifft sich als Gefangenentransport (außer Paulus wurden noch weitere Gefangene nach Rom gebracht) in Cäsaräa auf einem Handelsschiff ein. Dieses fuhr in üblicher, antiker Seefahrt an der Küste entlang Richtung Zilizien (Südtürkei). In Sidon wird Halt gemacht, wo Paulus die christliche Gemeinde besuchen darf (er hatte das Vertrauen des Hauptmannes gewonnen). Die nächste Strecke geht nördlich an Zypern vorbei nach Myra, einem bekannten Hafen zwischen Ägypten und Rom. Da das Schiff in die Ägäis weiterfahren will, musste der Hauptmann ein anderes Schiff mit Richtung Rom aufgreifen. Das neue Schiff bekommt „Mühe“ (V. 7) mit dem Wind. Eigentlich war die Schiffsrute von Kleinasien hinüber nach Griechenland, um dann durch die Adria nach Italien überzusetzen. Sie werden aber abgetrieben und suchen Schutz bei Kreta. In einer Bucht vor Anker stellt sich die Frage: Überwintern oder Weiterfahrt wagen? Ab 15. September galt Schiffahrt als gefährlich (V. 9). Ab 1. November wurde Schiffahrt eingestellt. Aber der Ankerplatz bei Lasäa (Südkreta) war ungünstig zum Überwintern (V. 12). Sie wollten in den wintersicheren Hafen Phönix (Westkreta). Das war eine Fehlentscheidung. Dort kamen sie nie an.

Hatte Paulus Ahnung vom Segeln? Er war kein Schiffer, hatte aber mindestens 3 Segelreisen hinter sich! In diesen Versen wird deutlich, wie Gottes Führung („vor den Kaiser nach Rom“) und menschlicher Verstand sich nicht aus- sondern einschließen!

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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