Das Grundanliegen von 4Mose 30 besteht in dem Hinweis darauf, dass Gott uns beim Wort nimmt (4Mose 30, 3).
Auch wenn die israelitischen Frauen in der Regel im öffentlichen Leben keine so dominante Rolle spielten und ihre Wortmeldungen keinen besonderen Stellenwert in der Gesellschaft hatten, sollten ihre Gelübde deswegen nicht weniger relevant sein. Den männlichen Haushaltsvorständen (Vater der ledigen Frau, Ehemann der verheirateten Frau) wurde lediglich ein eng befristetes Einspruchsrecht eingeräumt, aber grundsätzlich konnte die Verbindlichkeit von Schwüren nicht unterlaufen werden. Auch die Gelübde einer ledigen oder verheirateten Frau aus dem damaligen Israel hatten vor Gott Geltung und wurden von ihm sehr ernst genommen.