Die Israeliten widersetzen sich dem Recht Gottes (Amos 5, 10) und unterdrücken den Armen und Wehrlosen (Amos 5, 12). Gleichzeitig zelebrieren sie fröhlich und feierlich die großartigsten Gottesdienste (Amos 5, 21-23). Sie leiden nicht etwa an Realitätsverlust, sie genießen ihn geradezu.
Aber diese Sorglosigkeit (Amos 6, 1) und der unbegründete Optimismus im Hinblick auf die Zukunft wird enttäuscht werden. Denn Gottes Strafgericht lässt sich weder positiv überrollen noch kann man ihm ausweichen (Amos 5, 18-20). Dann stößt der unbeirrbare Optimist auf das unentrinnbare Gericht.