Die persische König Vasti widersetzt sich sehr öffentlichkeitswirksam den Anweisungen ihres Mannes, dem Machthaber Persiens, der sie bei einem für ihn sehr wichtigen Anlass um ihren Auftritt bittet. Die Motive von Vasti für diese Revolte und die Wahl des Zeitpunktes bleiben im Dunkeln. Es gelingt jedoch weder ihr, sich zu emanzipieren, noch wird durch ihr Verhalten das Schicksal anderer Frauen im Lande verbessert (Esther 1).
Die Hauptperson im Buch Esther ist eine andere Frau, die ganz bewusst nicht ihr Recht zur „Selbstbestimmung“ durchsetzt. Deswegen wird sie noch lange nicht „fremdbestimmt“. Aber sie will sich von Gott „bestimmen“ lassen und wird dadurch zur rettenden Schlüsselperson in ihrer Epoche.