Jerusalem ist eine mörderische Stadt, in der viel Blut vergossen wird, das sich nicht entfernen lässt. Wie ein Rostfleck an einem Kessel haften bleibt – so bleibt auch diese Unreinheit in Jerusalem hartnäckig bestehen.
Darum wird Gott den „rostigen Topf“ Jerusalem auf das Feuer stellen und seinen ganzen Inhalt zum Kochen bringen. Aber selbst wenn der Kessel vor Hitze glüht und der ganze Inhalt bereits verkocht ist, wird sich der Rostfleck immer noch am Topf befinden, weil eine Befreiung von Blutschuld nicht durch Gerichte (Hesekiel 24, 12), sondern nur durch die Inanspruchnahme von Gottes reinigender Gnade möglich ist (Hesekiel 24, 13).
12/10/2012 @ 19:46
Lieber Andreas,
sehr schade, dass Du bei Hesekiel 24 nur den rostigen Topf angesprochen hast. Der Tod von Hesekiels Frau hat mich mehr berührt.
Finde ich echt hart!
Liebe Grüße,
Reiner
13/10/2012 @ 16:31
Lieber Reiner, mir fällt grundsätzlich immer wieder auf, dass Gott die Propheten nicht nur als mündliche Verkündiger einsetzt, sondern dass ihr ganzes Leben, auch das Ehe- und Familienleben, als Veranschaulichung für die Botschaft herhalten muss. Dabei kommt es im Leben der Propheten zu schweren Belastungen. Dazu gehört auch der Tod von Hesekiels Frau und Gottes Anweisung, dass Hesekiel nur im Verborgenen trauern darf. Das ist wirklich hart. Und ich habe dafür keine wirklich kluge „Entschuldigung“. Mir fällt nur auf, wie viel Gott einsetzt, um seine Anliegen für die Menschen zu verdeutlichen. Sein eigener Sohn musste sterben! Und in einer stark abgeschwächten Form ist auch unser ganzes Leben ein Resonanzkörper, mit dem Gott arbeitet und der einen Widerhall und eine Illustration für Gottes Botschaft darstellen soll. Herzliche Grüße von Andreas