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Markus 14, 22-52: Markus war dabei!

„Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen…“ Mk. 14,49

Jesu Gefangennahme war ein Politikum: Wie konnte man ihn ergreifen ohne einen Volksaufstand zu provozieren? Hier half Judas. Er wusste, wo Jesus in Jerusalem übernachtete – im Freien, in einer Ölbaumplantage am Ostrand Jerusalems, außerhalb der Stadtmauern. Er führte die Tempelwache in diesen Garten Gethsemane, um Jesus und die Jünger im Schlaf zu überraschen und festzunehmen. Wie Jesus Judas beim Abendmahl versteckt kennzeichnete durch einen Brotbissen, so kennzeichnete Judas Jesus zur Unterscheidung von den anderen 11 Jüngern durch einen Kuss. Natürlich wollte man Jesus mit allen 11 Jüngern festnehmen. Das wird deutlich an einem Zeugen: Ein junger Mann mit einem Leinengewand, der den Wachen nachgeschlichen war. Nicht nur die elf Jünger flohen in das Dunkel der Nacht, sondern auch dieser junge Mann. Er konnte nur entfliehen, weil er blitzschnell sein Leinenobergewand löste, das die Soldaten schon erfasst hatten (V. 52). Vielleicht ist dies ein Hinweis auf den Autor des Evangeliums: Markus, der sich damit als Augenzeuge ausweist.

Nach der gelungenen Flucht hatten die Jünger berechtigte Angst, nach der Kreuzigung Jesu ebenfalls aufgespürt zu werden…

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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