„Habt ihr je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals.“ Lk. 22,35
Lukas beschreibt auch die letzten Gespräche Jesu mit seinen Jüngern beim Passamahl. Jesus bereitet sie vor, dass es in Zukunft anders werden wird – sie sollen sich auf Auseinandersetzungen einstellen. Er spricht zu ihnen im Bild: „verkaufe den Mantel und kaufe ein Schwert“ (V. 36). Die Jünger missverstehen das und zeigen Jesus zwei Schwerter, die sie versteckt bei sich trugen. Zum Jüngerkreis gehörte mindestens auch ein „Zelot“ („Zelos“ = Eifer) (Lk. 6,15). Zeloten waren jüdische Freiheitskämpfer. Auch unter den Jüngern waren welche, die vielleicht noch lange glaubten, mit Jesus einen Befreiungskampf gegen die Römer zu gewinnen. Auch Petrus trug ein Schwert bei sich (Joh. 18,10). Jesus antwortete: „Es ist genug“. Damit meinte er nicht: „Die beiden reichen“, sondern: „Genug zu diesem Thema, lasst es gut sein, ihr habt mich verstanden!“
Wie oft ist Jesus missverstanden worden! Im Mittelalter hat daraus Papst Bonifatius VIII. (1302) die sogenannte „Zweischwerter-Theorie“ zugespitzt: Die Kirche habe zwei Schwerter, das geistliche und das weltliche, welches sie den Fürsten und Königen leiht…