Artikelformat

1. Könige 1: Demütige Personalpolitik

Kurz vor seinem Lebensende vollbringt David noch mal eine große Tat, für die er in 1. Könige 1 zu Recht mehrfach gefeiert wird. Diese für sein Volk wichtige Tat bestand darin, dass er gerade noch rechtzeitig auf eindeutige Art und Weise seinen Sohn Salomo zum Nachfolger beruft.

David hat die zukünftigen Entwicklungen nicht sich selbst überlassen nach dem Motto: „Nach mir die Sintflut.“. Als einsichtiger politischer Leiter hat er sich beraten lassen und ein Machtvakuum vermieden, die Gefahr eines Bürgerkriegs verringert und die bereits verfolgten Karrierepläne von ungeeigneten Personen verhindert.

Allerdings ist mit der Berufung eines Nachfolgers auch unvermeidlich verbunden, dass die eigene Wirkungszeit nicht nur zu Ende geht, sondern auch relativiert und vielleicht sogar von dem zukünftigen Mann in den Schatten gestellt wird. Mehrfach wird David in diesem Kapitel gewünscht, dass sein Sohn Salomo ein noch bedeutenderer König wird als er selbst sein konnte. Diese für ihn auch demütigende Erwartung hat David nicht abgehalten, weil eine solche Zukunft ein Segen für das ihm anvertraute Volk sein würde und darum seinen Zielen entsprach. Schwache und stolze Leiter berufen Mitarbeiter, die ihnen unterlegen sind. Erstklassige Leiter berufen erstklassige Mitarbeiter, d. h. die besten und fähigsten Menschen, die sie kriegen können.

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


SPAM-Schutz *