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Prediger 1-2: Was bleibt von all der Mühe im Leben?

Das ist die Frage, die direkt am Anfang des Predigerbuches von Salomo steht (Prediger 1, 3) und der im ganzen Verlauf des Buches nachgegangen wird. Dabei wird ein fortschreitender Erkenntnisprozess beschrieben, der beim Lesen im Auge behalten werden sollte.

Kapitel 1 und Kapitel 2 listen die vielen unterschiedlichen „Bemühungen“ des Salomo auf, mit denen er dem vergänglichen Leben auf dieser Erde („eitle Leben unter der Sonne“) auf irgendeine Weise einen „bleibenden Gewinn“ abzuringen versucht. Da ist alles drin. Er widmet sein Leben in verschiedenen Versuchsprojekten der Weisheit und Wissenschaft, dem Genuss, der Kunst und Architektur, der Landwirtschaft und dem Materialismus, der Musik und der sexuellen Vielfalt, der Machtpolitik… Immer wieder erfolgt die ernüchternde Feststellung, dass alles „vergänglich“ und ein „Haschen nach Wind“ ist.

Weil das Ergebnis aller dieser Unternehmungen so niederschmetternd war und für Salomo nichts im Sieb liegen blieb (z. B. Prediger 2, 11), überlässt er sich als Konsequenz daraus vorübergehend (das ist ebenfalls ein gängiges Lebenskonzept) der bewussten Unvernunft und Verzweiflung. Aber auch das war keine Lösung, weil „die Sehnsucht des Herzens“ (Prediger 2, 22) blieb und glücklicherweise (!) nicht totzuschlagen war.

Aus diesem Grunde endet der erste Abschnitt in diesem weltanschaulichen Entwicklungsverlauf mit dem Zwischenergebnis, dass Salomo versucht, sein Leben ganz bewusst aus Gottes Hand anzunehmen und ihn einzubeziehen.

Machst Du in Deinem Leben nur viel Wind oder gibt es für Dich etwas Bleibendes bei all Deiner Mühe? Was gibt Deinem Leben Nachhaltigkeit und einen bleibenden Ertrag?

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

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