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1Johannes 5: Gottes Bewahrung und menschliche Verantwortung

„Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“ 1Joh. 5,12

Das ist in Kap. 5 einer dieser typischen Johannes-Sätze: klar, einfach, kontraststark, unmissverständlich. Das war den Christen damals eine Hilfe gegenüber den Irrlehrern, die Christus als rein geistiges, göttlichen Wesen lehrten. Das war nicht das Zeugnis, das die Apostel gaben, das Gott und Gottes Geist gab. Johannes sagt: Der Geist, das Wasser (Jesu Taufe) und das Blut (Jesu Tod am Kreuz) geben übereinstimmendes Zeugnis, also historische Daten bezeugen Jesu Gottheit („dies ist mein lieber Sohn“) und Menschheit („mein Gott, warum hast du mich verlassen“).

In diese Richtung schreibt Johannes auch von der Sünde zum Tode (V. 16), für die er keine Fürbitte für die Betroffenen mehr empfiehlt. Das korrespondiert mit der Aussage Jesu von der Sünde gegen den Heiligen Geist, die die Pharisäer zuletzt begingen: Eine zunehmende Verstockung gegen das Zeugnis des Heiligen Geistes und sein Reden in den Gewissen – also ein sich Verhärten gegen besseres Wissen. Gebet und seelsorgerliche Bemühung um sie würde sie noch stärker in die Verstockung treiben.

Das dreimalige „wir wissen“ (V. 18-20) soll den Lesern Gewissheit geben. Wahre Christen werden von Gott bewahrt – das zeigt ihre Bewahrung. Sie sollen sich aber auch „hüten“ (V. 21), das zeigt ihre Verantwortung. Johannes ringt um angefochtene Gemeinden in Kleinasien um Ephesus herum, sie gegen frühchristliche Irrlehren zu stärken. Auch wir heute wissen um Gottes Bewahrung und um menschliche Verantwortung!

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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