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Römer 13: Politische Ethik im Horizont des Reiches Gottes

„Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt…“ Röm. 13,8

Zum christlichen Leben gehört auch die politische Ethik (V. 1-7). Christen respektieren staatliche Herrschaft und sehen in ihr sogar ein indirektes und verborgenes Handeln Gottes. Luther sagt: „Gottes Reich zur Linken“, in dem Gott durch das Prinzip von „Obrigkeit“ in dieser Welt Ordnung bewahrt und dem Chaos wehrt. Obrigkeit regiert mit Gewalt (Schwert) und soll einen Rahmen schaffen, in dem Gemeinde sich friedlich entfalten kann. Das von Gott gegebene Prinzip „Obrigkeit“ kann durch eine ungerechte Regierung sehr gottlos besetzt sein, die gar nicht weiss, dass sie vor Gott Rechenschaft ablegen muss (zu Paulus Zeit: Kaiser Nero!).Trotzdem ruft Paulus nicht zu Revolution auf, sondern missioniert in den gegebenen Strukturen. Das bedeutet nicht, dass Christen nicht auch durch politische Arbeit ungerechte Strukturen verändern sollten/könnten: Siehe William Wilberforce und die Sklavenbefreiung durch das englische Parlament.

Gemeinde ist „Gottes Reich zur Rechten“. In ihr regiert Gott durch Glaube, Liebe, Hoffnung zur ewigen Rettung von Menschen. Hier regiert das oberste Prinzip „Liebe“. Sie ist die Erfüllung des Gesetzes (V. 8-10).

Liebe üben in menschlich und politisch schwierigen Umständen und Zeiten wird nach Paulus besonders motiviert durch den Horizont des „kommenden Tages“ Christi (V. 11-14). Jesus kommt wieder, das gerechte Friedensreich Gottes kommt – deshalb sollen wir als Vorboten schon heute nach den Prinzipien dieses Reiches leben.

Autor: Volker Heckl

Theologischer Referent und Pastor der EG, Jahrgang 1951, verheiratet mit Bertine, Vater von vier erwachsenen Kindern, liebt Geschichte und Heilsgeschichte, Geschichten und Kindergeschichten

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