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2. Samuel 19: Ungerechtfertigte Trauer

Joab ist eine schillernde Persönlichkeit, die auch sehr viele erschreckende und grausame Züge trägt. Doch im Hinblick auf sein in 2. Samuel 19 berichtetes Auftreten gegenüber David hat er meine volle Sympathie.

David beweint lautstark und sehr öffentlichkeitswirksam seinen Sohn Absalom, der ihn verraten und bekämpft hat und der ihn bei einem Sieg, wie David ganz genau weiß, nicht geschont hätte.

Bei der Trauer um seinen intriganten und verlorenen Sohn übersieht und vernachlässigt David auf eine unverschämte und tief verletzende Weise die Männer, die ihm treu geblieben sind, ihr Leben für ihn eingesetzt haben und sowohl ihm als auch dem ganzen Volk Israel den Frieden erwirkt haben.

Wo beweinen wir Beziehungen, die in unserem Leben nicht (mehr) möglich sind und halten uns ungebührlich damit auf, während wir gleichzeitig undankbar und gleichgültig gegenüber den Menschen und Beziehungen sind, die Gott jetzt als Geschenk und Angebot in unser Leben stellt?

Autor: Andreas Klotz

Baujahr 1961, seitdem ziemlich viel in Deutschland herumgekommen, glücklich verheiratet und Familienvater, seit 2015 Generalsekretär des Bibellesebundes.

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