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Josua 15: Besitzer, aber nicht Herr im Haus?

Sehr konkret und genau werden in Josua 15 die Grenzen der Gebiete beschrieben, die jedem einzelnen Stamm zustanden und für die jetzt auch Verantwortung übernommen werden musste. Kaleb gelingt es in Ausübung dieser göttlichen Beauftragung, das ihm zugewiesene Land für sich in Anspruch zu nehmen, indem er die früheren Besitzer vertrieb (Josua 15, 13-15). Die heidnischen Jebusiter dagegen konnten sich in Jerusalem halten, weil es dem Stamm Juda nicht gelang, klare Verhältnisse zu schaffen (Josua 15, 63). Einerseits waren sie die von Gott bestimmten Eigentümer des Landes, aber leider nicht Herr der Lage. Eigentlich sind wir von Gott zu einem christlichen Leben bevollmächtigt, aber leider nicht immer im Vollbesitz dieser Kräfte (Galater 5, 25).

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Jesaja 5: Verlagerung der Zielgruppe?

Gott vergleicht seinen Einsatz für das Volk Israel in Jesaja 5 mit dem Arbeitsaufwand eines Landwirtes für seinen Weinberg. Da sich alle diese Bemühungen jedoch überhaupt nicht auszahlen, sondern statt guter Trauben nur schlechte Früchte das Ergebnis sind, wird dieser Weinberg Gottes vorerst aufgegeben. Auf diese Weise übt Gott sein Gericht an dem Volk Israel und ermöglicht den Nationen den Zugang zur Gnade. In dieser Weise hat Jesus dieses Bild vom Weinberg aufgegriffen und heilsgeschichtlich gedeutet (Matthäus 21, 33-46)

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Apostelgeschichte 7, 30-50: Die Hüter Israels und ihre Vergangenheit…

„Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ Apg. 7,32

Im weiteren Verlauf der Verteidigungsrede des Stephanus betont dieser mehr und mehr den Ungehorsam des Volkes Israels in seiner Geschichte gegen Gott und Mose (V. 35-48) . Er erwähnt die Kritik des Propheten Amos (V. 42)  und auch Jesajas (V. 49-50). Er macht deutlich – das Volk und seine Anführer standen oft gegen Gottes Plan und Führung.

Ein langer Anlauf aus der Geschichte in die Gegenwart. Und der Rat musste ihm zustimmen – ja, so war es! Dann kommt die dramatische Wendung…

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Josua 14: Folgen einer großen Erbschaft

Das von Gott geschenkte Land ist zwar eingenommen, aber noch nicht unter Kontrolle (vgl. Josua 13, 1-6). Die Übertragungen eines eigenen Anteils z. B. an Kaleb (Josua 14, 9) beinhaltete darum gleichzeitig eine noch zu bewältigende Aufgabe (Josua 14, 12), um das Geschenk auch wirklich für sich nutzbar machen zu können.

So ist alles, was uns von Gott an geistlicher, körperlicher, geistiger oder materieller Gabe (eventuell auch über andere Menschen) anvertraut wird, gleichzeitig immer eine Aufgabe. Ohne diese Bereitschaft zur Übernahme der mit den Geschenken verbundenen Verantwortung geht das Erbe für uns und andere verloren: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“ (J. W. v. Goethe).

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Jesaja 3-4: Gerichtsreife Gesellschaft

Auch dieser Textabschnitt im Buch Jesaja (Kapitel 3 und 4) spricht von Gericht und Gnade.

Die Gerichtsreife des Volkes wird in zwei Bereichen aufgezeigt: (1) Es gibt eine Führungskrise in Israel, weil die politischen und religiösen Leiter durch Inkompetenz und Egoismus eine Situation herbei geführt haben, in der entweder von allen anderen die Übernahme von Verantwortung abgelehnt wird oder nur unreife und unfähige Personen für die Leitungsaufgaben zur Verfügung stehen. (2) Das zweite angeführte Indiz bezieht sich darauf, dass die Stellung der Frau in ihrer Beziehung zum anderen Geschlecht von einer perversen Überbetonung der Äußerlichkeiten bestimmt und dadurch gefährdet wird.

Gott übt Gericht indem er das Gute „wegnimmt“ (Jesaja 3, 1-3 und 3, 18-23) und dafür etwas Schlechtes „gibt“ (Jesaja 3, 4-7 und 3, 24). Und Gottes Gnade wird in einer ähnlichen Weise beschrieben, nämlich dass Gott die Sünde „wegnimmt“ (Jesaja 4, 4) und etwas Neues und Gutes „schafft“ (Jesaja 4, 5-6).

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Apostelgeschichte 7, 1-29: Die Verteidigung hat das Wort

„Ist das so?“ Apg. 7,1

Stephanus verteidigt sich vor dem Hohen Rat. In seiner Rede bekennt er sich zur Heilsgeschichte Israels (Abraham, Beschneidung, Erzväter, Joseph, Ägypten, Mose). Er macht klar – er kennt sich genau aus im AT, er steht zum AT! Die Ankläger unterstellen ihm zu Unrecht Kritik am Gesetz.

Eine kluge Verteidigungsrede! Christen sollen Stellung beziehen, kenntnisreich, überzeugend, aufrichtig.

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Josua 13: Vom Umgang mit dem Lebenslos

Gott ordnet in Josua 13 die Verteilung des Landes an die einzelnen Stämme und Sippen Israels an. Das soll durch Los-Entscheid passieren (Josua 13, 6-7). Auch wenn die leitenden Persönlichkeiten die Leitung dieser Maßnahme unter sich haben, wird die familiäre und persönliche Zuordnung des Landes durch das „Los“ entschieden, d. h. durch ein Gottesurteil (Josua 14, 1-2). Auf diese Weise sollte gewährleistet sein, dass jeder seine Situation auf Gott zurückführen kann und nicht in erster Linie Menschen dafür verantwortlich machen muss.

Diese Vorgehensweise über ein Los-Entscheid (vgl. Sprüche 18, 18) ist ein Bild für die grundsätzliche christliche Überzeugung, dass die letzte Entscheidung über unser persönliches Lebensschicksal in Gottes Hand liegt. Dieses Wissen macht den Umgang mit einem „guten“ Los (Psalm 16, 6) oder einem „schweren“ Los leichter.

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Jesaja 2: Das Ziel von Anfang an fest im Blick!

Jesaja 2 beinhaltet zwei Nachrichten. Eine gute Nachricht, nämlich die Ankündigung und Beschreibung der göttlichen Ziele (Jesaja 2, 1-5). Und eine schlechte Nachricht: die Ankündigung und Begründung des göttlichen Gerichts (Jesaja 2, 6-22).

Aber Jesaja beginnt ganz bewusst mit der guten Nachrichte, denn direkt am Anfang schaut er auf das Letzte (Offenbarung 21) als Orientierungspunkt, von dem aus alles seinen richtigen Platz und seinen Sinn erhält. Noch ist man nicht am Ziel, sondern es geht durch viel Schweres und Dunkelheit. Aber nach dem Dunkel kommt es durch Gericht und Gnade Gottes zu einem guten Ergebnis.

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Apostelgeschichte 6, 8-15: Wie ein Engel…

„Sie vermochten nicht der Weisheit und dem Geist zu widerstehen, in dem er redete.“ Apg. 6,10

Der Hohe Rat hatte immer mehr zu tun. Die Sitzungen wegen der Christen häuften sich. Diesmal ging es um Stephanus, einen der Diakone. Der konnte nicht nur Essen austeilen, sondern auch predigen. Gott beglaubigte ihn durch Wunder. Auslandsjuden in Jerusalem, die sich in landsmannschaftlichen Synagogen versammelten und besonders stramme Verfechter des Gesetzes waren, stritten gegen ihn. Wieder bedurfte es falscher Zeugen vor dem Rat (V. 11).

Eine Feinheit überliefert Lukas von diesem Prozess. Stephanus wird vorgeworfen, er solle gesagt haben, dass Jesus die Ordnungen ändern würde, die Mose gegeben hatte (V. 14). Stephanus hatte durch die Apostellehre über Jesus gelernt, dass Jesus Herr des Sabbats ist und dass er die Ordnungen Moses gegen pharisäische Verdrehung neu definierte. So etwas konnte der Rat nicht gut hören… Gleichzeitig staunten sie über seine Ausstrahlung! (V. 15).

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Josua 11-12: Fanatisches Finale!

Das „letzte Aufgebot“ von dem in Josua 11 und 12 berichtet wird, das gegen die Landeinnahme Israels zum Einsatz kam, war kein billiger Rest, sondern eine riesengroße, voll ausgerüstete Armee. Mit dieser konzentrierten Truppenansammlung wollten die Könige  verhindern, dass sie einer nach dem andern vom Volk Gottes besiegt würden. Darum wurden alle Kräfte zusammen gezogen und in eine Entscheidungsschlacht geschickt. Ohne jeden Versuch, mit Israel Frieden zu machen (Josua 11, 19), ist es mit verbissener Hartnäckigkeit ein Kampf bis zum letzten Mann. Solche Gegner sind besonders gefährlich. Aber auch dieser massiven und verzweifelten Gegenwehr kann Josua mit Gottes Hilfe eine Niederlage beifügen und das ganze Land einnehmen.